Jasmine Warga - Mein Herz und andere schwarze Löcher / My Heart and other Black Holes

  • Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben - sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Und während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel plötzlich, wie sehr sie sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und auf einmal ist der Gedanke, das alles könnte ein Ende haben, vollkommen unerträglich. Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.

    Quelle: Klappentext


    Ein zentrales Thema dieses Buches ist der Tod (in welcher Form auch immer). Er zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Aber diese wirkt deshalb nicht bedrückend.
    Anhand des Klappentextes weiß man ja schon, dass Aysel anfängt, um ihr Leben zu kämpfen. Und dieser Gedanke zog sich für mich hoffnungsvoll durch das Buch. Denn während man Aysel und Roman ins Herz schließt, weiß man nicht, wie die Geschichte enden wird. Wer wird sterben oder stirbt überhaupt jemand?

    Hierzu passend fand ich auch die Kapitelüberschriften. Zum einen wird das Datum genannt und zum anderen wird heruntergezählt, wie viele Tage es noch bis zum 7. April sind, dem Tag, an dem sich Aysel und Roman gemeinsam sterben möchten.
    Und umso näher der 7. April rückt, umso spannender wird die Geschichte. Man weiß, man kann nicht in die Handlung eingreifen und hofft, dass die Zeit nicht zum größten Feind wird.

    Die Hauptpersonen sind Aysel und Roman. Zwei junge Menschen, die beide an einer Depression erkrankt sind. Die Gründe dafür mögen verschieden sein, doch sie haben dasselbe Ziel. Sie möchten beide sterben.
    Sie gehen auch beide unterschiedlich mit ihrer Erkrankung um. Während Aysel in die Schule und arbeiten geht, ihre Hausaufgaben macht und sich um ein Schulprojekt kümmert, deren Abgabetermin nach dem Tag liegt, an dem sie sterben möchte, verkriecht sich Roman in seinem Zimmer und wartet, dass die Zeit verstreicht.

    Es war nicht leicht, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen. Das meine ich aber nicht negativ. Es wird sehr gut geschildert, wie Aysel sich fühlt, wie die Dunkelheit sie zu verschlingen droht. Es wird aber auch deutlich, dass sie sich ausgeschlossen fühlt und wie sie Schuldgefühle plagen. Aber man kann auch ganz genau verfolgen, wann sich das Blatt dreht. Ganz langsam wird ein Prozess in Bewegung gesetzt und plötzlich ist alles anders.

    Was mir hier allerdings gefehlt hat, waren Einblicke in Romans Gedanken. Diese ließen sich teilweise zwar anhand seiner Reaktionen erahnen, aber ich hätte gerne mehr erfahren.

    Wer hier eine rosarote Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die Liebe schleicht sich ganz langsam ein. Sie steht auch nicht im Vordergrund.

    Der Schreibstiel ließ sich für mich sehr gut lesen. Auch wenn die Kapitel teilweise etwas länger waren, folgen die Seiten nur so dahin. Erzählt wird die Geschichte von Aysel in der Ich-Perspektive.

    Und noch ein Wort zum Ende


    Am Ende findet sich zwar keine Danksagung, dafür aber eine Anmerkung der Autorin, in der sie unter anderem erklärt, warum sie das Buch schrieb. Aber bitte, lest die Anmerkung erst nach dem ihr das Buch gelesen habt. Außer ihr wollt vorher schon wissen, wie es ausgeht.

    Von mir gibt es hier erstmal :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Danke für deine schöne Rezi @*Bücherwürmchen* :friends: Ich hatte das Buch bei vorablesen schon gesehen und es Anhand der Inhaltsangabe auf die WuLi gesetzt, aber nach der Rezi weiß ich zum einen, dass es da zwar richtig ist, es aber auch nicht lange dort bleiben wird :)

    Tränen haben etwas heiliges, sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
    Sie sind Botschafter überwältigender Trauer und unaussprechlicher Liebe.

    :love:
    -Washington Irwing-




  • Ich hab es hier auch schon liegen, dank vorablesen! Bin auch schon sehr gespannt drauf :-)

    :love: Liebe grüße :winken: ...
      :study: Lara Kessing "Lisdor Academy - Fallende Masken"; Band 9

      :study: Chuck Spenzzano "Wenn es verletzt ist es keine Liebe"

      :study: Sandra Temmen "7 Wochen 7 Chakren"

      :study: Kira Licht "Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt"; Band 3

     
     
     
     
    Bücher 2022; 30/9.506 Seiten



  • „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ von Jasmine Warga ist definitiv keine leichte Kost. Die Thematik des Buches ist stellenweise wirklich sehr erdrückend, melancholisch und - zumindest für mich - auch nicht immer wirklich greifbar. Die Geschichte ist berührend, erschreckend und hoffnungsvoll.


    „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ ist ein Buch, welches noch lange nach dem Lesen nachhallt. Es hat mich auf eine sehr interessante Art und Weise bewegt und zum Nachdenken angeregt. Denn für mich sind die Gedankengänge von Aysel und Roman zwar in dem Sinne schon nachvollziehbar durch ihre Worte und Handlungen im weiteren Verlauf der Geschichte, aber es ist eine Thematik die ich in meinem Leben und für mich selber niemals in Betracht ziehen würde. Daher ist es stellenweise schwer - ich sage jetzt mal als Außenstehender, der nicht von Depressionen und ähnlichem betroffen ist - nachzuvollziehen, warum die Beiden so denken, wie sie denken und warum sie nur das Dunkle sehen und nicht das Licht, welches um sie herum erstrahlt.


    Jasmine Warga hat es dennoch geschafft ihrer düsteren und dunklen Geschichte, Leichtigkeit und Leben einzuhauchen. Auch wenn die Thematik so düster erscheint, so ist ihr Schreibstil locker und sehr flüssig. „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ kann man kaum aus der Hand legen. Die Geschichte von Aysel und Roman lässt sich nur schwer in Worte fassen. Denn sie macht traurig, glücklich, hoffnungsvoll und nachdenklich und dies alles zur gleichen Zeit. Auch wenn Manches für mich nicht nachvollziehbar war, so war es doch stets immer authentisch, echt. So schwer und traurig es stellenweise auch war.


    Das Ende ist in meinen Augen der Geschichte angemessen. Und ich bin ganz ehrlich, ich bin wirklich sehr froh, dass Frau Warga es hat so enden lassen. Für mich wäre ein anderer Schluss nicht nur sehr schwer zu verdauen gewesen, sondern hätte dem ganzen Buch das Besondere, was ich in „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ gesehen habe, genommen.


    Fazit
    „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ von Jasmine Warga ist definitiv keine leichte Kost. Es ist melancholisch, düster und stellenweise fast erdrückend. Dabei jedoch stets authentisch, echt und doch voller Hoffnung. Ein Buch der besonderen Art.


    4/5

  • Aysel ist ein 16jähriges amerikanisches Mädchen mit türkischen Wurzeln.
    Sie will nicht mehr leben, weil ihr Vater vor einigen Jahren einen
    Jungen erschlagen hat und deswegen im Gefängnis sitzt. Sie lebt
    jetzt bei ihrer Mutter und deren neuer Familie, sprich Stiefvater und
    zwei Halbgeschwister. Seit der Tat ihres Vaters fühlt sie sich total
    allein. Von ihren Mitschülern wird sie ausgegrenzt; hinter ihrem
    Rücken wird getuschelt. In einem Internet-Selbstmord-Forum lernt sie
    Roman kennen. Auch er leidet unter einem schweren Schicksalsschlag:
    er fühlt sich verantwortlich für den Tod seiner kleinen Schwester.
    Beide beschließen, zusammen zu sterben; am Todestag von Romans
    Schwester. Doch dann passiert etwas, womit sie beide nicht gerechnet
    haben: sie verlieben sich ineinander. Und Aysel ist sich gar nicht
    mehr so sicher, dass sie wirklich sterben will...


    Das Buch hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Es ist nicht
    eine dieser üblichen Teenie-Liebesgeschichten, sondern wesentlich
    vielschichtiger. Es ist in der Ich-Form aus Aysels Sicht geschrieben,
    so dass der Leser sich sehr gut mit ihr identifizieren und tief in
    ihr Seelenleben eintauchen kann. Man kann sehr gut nachvollziehen,
    woher diese tiefe Traurigkeit in ihr kommt. Sie selbst vergleicht
    ihre Depression mit einer schwarzen Qualle, die in ihr wohnt und
    sämtliche Glücksgefühle und alle guten Gedanken auffrisst.
    Außerdem befürchtet sie, dass auch in ihr das Böse lebt, vererbt
    von ihrem Vater.


    Zwischen ihr und ihrem Vater herrschte einst eine tiefe Verbundenheit. Sie
    lebte nach der Scheidung ihrer Eltern hauptsächlich bei ihm. Er
    lehrte sie u.a., die klassische Musik zu lieben. Umso mehr fühlt sie
    sich von ihm im Stich gelassen. Bei ihrer „neuen“ Familie fühlt
    sie sich total allein und baut unbewusst eine hohe Mauer um sich
    herum auf. Dabei nimmt sie die Liebe ihrer Schwester und ihrer
    Mutter anfangs gar nicht wahr, sondern empfindet eigentlich das
    genaue Gegenteil, nämlich, dass sie allen gleichgültig wäre.


    Auch Roman ist sehr tiefgründig beschrieben. Er kann sich nicht
    verzeihen, dass seine kleine Schwester in der Badewanne ertrunken
    ist, während er mit seiner damaligen Freundin in seinem Zimmer
    herumgeknutscht hat. Und er findet es absolut logisch, sich an ihrem
    Todestag umzubringen. Im Internet-Selbstmord-Forum benutzt er den
    Nickname „FrozenRobot“, was tief auf sein Gefühlsleben schließen
    lässt. Seine Gefühle sind wie eingefroren, und er lebt sein Leben
    mechanisch wie ein Roboter. Seine Mutter sorgt sich sehr um ihn und
    liebt ihn über alle Maßen. Doch er meint, diese Liebe nicht zu
    verdienen und ist tatsächlich der Auffassung, dass sein Selbstmord
    auch das Beste für sie wäre. Er begreift gar nicht, was er ihr
    damit antun würde.


    Doch dann beginnt diese bittersüsse Liebesgeschichte zwischen Aysel und
    Roman...


    Es gibt kein richtiges Happy End in diesem Buch. Das hätte aber auch
    nicht wirklich zu dieser Geschichte gepasst. Die Katastrophe ist zwar
    erst einmal abgewendet, aber die Gefahr, in der insbesondere Roman
    noch schwebt, ist weiterhin latent vorhanden.


    Dieses Buch ist ein absolutes Plädoyer für das Leben. Das zeigt auch das
    Nachwort der Autorin, die selbst einen guten Freund verloren hat. Und
    dazu passt auch das Buchcover sehr gut mit seinen fröhlichen
    Farbtupfern.


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings noch: man erfährt m.E. zu
    wenig über die Tat des Vaters und dessen Beweggründe. Mich hätte
    das schon sehr interessiert; allein, um Aysel noch besser verstehen
    zu können. Und Aysel schafft es leider auch nicht, ihren Vater zu
    besuchen, bevor die Geschichte endet. Ein Wiedersehen zwischen den
    beiden hätte ich auch sehr spannend gefunden. Aber das
    Hauptaugenmerk in diesem Buch liegt halt auf Aysel; insofern kann ich
    verstehen, dass die Figur des Vaters etwas im Hintergrund bleibt.


    Aber das hindert mich nicht daran, eine absolute Leseempfehlung für
    dieses Buch abzugeben. Es ist traurig, aber dann auch wieder
    hoffnungsvoll und fast heiter. Wirklich eine tolle Geschichte!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich muss gestehen, hätte ich das Buch in der Buchhandlung liegen sehen, hätte ich sehr wahrscheinlich nicht danach gegriffen. Das Cover ist zwar schön bunt, aber sehr nichtssagend. In Verbindung mit dem Cover klingt der Titel eher nach einer Komödie oder ähnliches. Da der Inhalt aber sehr interessant klang, habe ich bei einem Gewinnspiel mitgemacht und glücklicherweise gewonnen. :D


    Ein Jugendbuch über Depressionen und Selbstmord klingt erstmal etwas abschreckend. Bevor ich dieses Buch gelesen habe, hätte ich nicht gedacht, dass ein solch trauriges und schwieriges Thema mit Humor betrachtet werden kann. Nun ist "Mein Herz und andere schwarze Löcher" keineswegs ein humorvolles Buch oder gar eine Komödie. Allerdings herrschte durch den Sarkasmus der weiblichen Protagonistin Aysel keine deprimierende Stimmung, und durch den lockeren, flüssigen Schreibstil verging die Lesezeit wie im Flug.


    Beide Hauptprotagonisten waren mir sehr sympathisch, und ihre Handlungen waren für mich größtenteils nachvollziehbar - aber man muss sich darauf einlassen, dass an Depression Erkrankte ihre Umwelt anders wahrnehmen. Aysel kam mir durch ihre Art und ihre Ansichten nicht depressiv, sondern "nur" sehr traurig und einsam vor (allerdings verhalten sich depressive Menschen ja auch nicht alle gleich). Als sie Roman kennen lernt, baut sie nach und nach eine Beziehung zu ihm auf. Es ist für beide eine schöne Erfahrung jemanden zu treffen, der ähnlich fühlt. Durch Roman und ihren immer näher rückenden Tod beginnt Aysel, sich ans Leben zu klammern und ihren Plan zu überdenken.


    Mir persönlich blieben die Nebenfiguren leider etwas zu blass. Außer Aysel und Roman (und vielleicht Romans Mutter) wurde keine Figur lebhaft beschrieben, sodass sie zwar gelegentlich auftauchen, man aber keine richtige Bindung zu ihnen aufbauen kann. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass das Buch vor sich hin plätschert und bis zum Ende, als dann einige Sachen Schlag auf Schlag geschehen, kaum etwas passiert. Dadurch bleibt zwar mehr Raum, um die Beziehung von Aysel und Roman entstehen zu lassen, doch ein wenig mehr Spannung hätte ich mir schon gewünscht.


    Das Ende ist sehr gelungen, da es Hoffnung macht und zugleich dem ernsten Thema des Buches entspricht. Obwohl die Annäherung von Aysel und Roman im Verlauf des Buches sehr schön zu lesen war, hat mich erst das bewegende Ende vollkommen überzeugt. Trotz einiger kleiner Kritikpunkte ist dieses Buch absolut lesens- und empfehlenswert. Von mir gibt es daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink:


  • Jasmine
    Warga – Mein Herz und andere schwarze Löcher


    Aysel
    ist 16 Jahre, geht zur Schule, hat einen Job in einem Callcenter und
    sie ist totunglücklich und will sterben. Deshalb sucht sie im
    Internet nach einem Selbstmordpartner. FrozenRobot scheint der
    Richtige dafür zu sein, wohnt im Nachbarort, ist in ihrem Alter und
    so treffen sich die beiden. Doch Aysel hat eigentlich etwas anderes
    erwartet, als sie den gutaussehenden und beliebten Roman vor sich
    stehen sieht. Immer wieder gehen sie ihren Plan durch und auch das
    Datum für den gemeinsamen Suizid steht fest, der 7. April, und da
    ist nicht mal mehr ein Monat hin. Doch Aysel will bevor sie stirbt
    noch einige wenige Sachen erledigen und Roman soll sie begleiten.


    Jasmine
    Warga hat mit „Mein Herz und andere schwarze Löcher“ ein
    wirkliches Meisterwerk geschaffen. Das Buch ist flüssig,beklemmend,
    bedrückend, spannend, emotional und doch leicht und locker
    geschrieben, immer wieder befindet sich der Leser in einer
    Berg-und-Talfahrt der Gefühle. Die Charaktere, insbesondere Aysel
    und Roman sind sympathisch und gut ausgearbeitet und man verspürt
    sofort eine gewisse Nähe zu ihnen. Auch die Örtlichkeiten und das
    Geschehen rundherum ist gut beschrieben, was mich noch besser in die
    Geschichte hinein finden lässt.


    Das
    Cover ist ansprechend gestaltet und passt zum Inhalt der Geschichte.


    Wow!!


    Jasmine
    Warga hat ein erdrückendes und sehr aktuelles Thema sehr gut in
    ihrem Buch verarbeitet. Depressionen sind eine Volkskrankheit und
    finden sich sehr oft im persönlichem Umfeld bei fast jedem Leser.
    Diese schreckliche Aussichtslosigkeit der Betroffenen macht sie sehr
    gefährlich. Jasmine Warga hat mit ihrem Buch einen großen Schritt
    in die richtige Richtung gemacht, und das Nachwort, in dem sie alle
    Leser bittet, aufmerksamer in ihrem Umfeld zu sein, macht die Autorin
    noch sympathischer. Hier ist ein grandioses Meisterwerk entstanden
    und ich bin mir sicher das ich auch die kommenden Bücher von Jasmine
    Warga lesen werden. Wenn ich könnte würde ich mehr als 5 Sterne
    vergeben.

  • Fazit:


    Ein wirklich schönes Jugendbuch, was einem das Thema Depressionen näher bringen soll. Ich habe es von der ersten Seite an geliebt.


    Bewertung:


    Was ich erwarte:
    Ich erwarte, dass sie sich gegenseitig retten können.


    Aysel möchte sich umbringen. Über den Kapiteln stehen Zeitangaben, noch 26 Tage. Ich gehe davon aus, dass es bis dahin ist, bis sie sich umbringt. Diese Idee finde ich sehr spannend.
    Ich frage mich, was sie dazu bringt, sich umbringen zu wollen. Sie gibt an, dass sie Depressionen hat, ich bin gespannt, ob in dem Buch darauf eingegangen wird. Ich frage mich auch, was ihr Vater gemacht hat, das alle so eine Abneigung gegen sie haben. Ich finde es erschreckend, das es Seiten im Internet gibt, die einen beim Selbstmord helfen. Das wusste ich auch schon vorher, aber trotzdem ist es sehr erschreckend. Und dann treffen sich Aysel und Roman. Auf Aysel wirkt Roman gar nicht wie einer, der Selbstmord begehen möchte. Aber wer tut das schon?!? Den meisten sieht man es wohl nicht an.


    Aysel ist mir seit der ersten Seite ans Herz gewachsen. Sie ist eine Außenseiterin dadurch was ihr Vater gemacht hat. Und sie fühlt sich dafür verantwortlich. Sie erzählt immer wieder, wie die schwarze Qualle ihre Gedanken frisst. Das finde ich alles sehr erschreckend. Auch das keiner erkennt, was wirklich mit ihr los ist. Ich denke, Aysel braucht einfach einfach Menschen, die auf sie Acht geben und das sie fühlt, dass sie nicht alleine ist.


    Roman ist mir auch sympathisch. Er hat ein schreckliches Geheimnis und seine Last ist groß. Er stößt Aysel immer wieder von sich, doch Aysel bleibt hartnäckig. Zu ihm passt teilweise gut der Spruch 'Harte Schale, weicher Kern'. Ihn muss man ein bisschen besser kennenlernen um zu merken, dass er vieles aus Selbstschutz tut.


    Beide brauchen jemanden, an den sie sich festhalten können um vielleicht wieder einen Sinn im Leben zu sehen oder mehr Sinn, so dass sie weiterleben wollen. Sie kommen sich auch je mehr sie miteinander zu tun haben immer näher.


    Der Schreibstil ist sehr interessant. Aysel erzählt mir ihre Geschichte. Aysel ist sehr direkt in ihren Gedanken und denkt sehr geradeaus.


    Das Cover sieht schonmal nach viel Spaß aus, obwohl die Inhaltsangabe für den Anfang nicht so klingt, als ob das Leben für Aysel und Roman so rosig aussieht


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Von einem Tiefen Loch in die Liebe hineien!


    Klappentext:
    »Ich küsse ihn. Wir küssen uns! Ich versuche, mich nicht zu fragen, ob das nun richtig oder falsch ist. Mein Herz hämmert, und ich hoffe, dass sein Herz genauso wild klopft. Ich weiß, dass die Menschen einander seit tausend Ewigkeiten küssen, aber jetzt, in diesem Augenblick, fühlt es sich an, als wäre das Küssen ein Geheimnis, das nur Roman und ich kennen.«


    Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, sich für immer zu verabschieden. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Und während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte ein Ende haben, vollkommen unerträglich ... Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.


    Eine Geschichte über zwei, die den Tod suchen – und die Liebe ihres Lebens finden.



    Mein Fazit:
    Aysel die sich wegen Ihrem Vater ganz Mies fühlt, beschließt mit Ihrem Leben abzuschließen. Dies möchte sie nicht allein machen und sucht im Netz gleichgesinnte. Nachdem sich dort Roman (FrozenRobot) meldet, ändert sich für Aysel im späteren verlauf die komplette Ansichtweise. Beide verbindet eine tiefe Traurigkeit und gemeinsam finden sie ein weg, sich zu unterhalten und sich geborgen zu fühlen. Alles ändert sich schlagartig.
    Die Geschichte an sich war sehr emotional, aber ganz konnte ich mich nicht mitreißen lassen. Ich denke das dieses Buch zum Nachdenken bewegen sollt. Keiner kann alleine aus eigener Kraft aus einer Tiefen Depression hinaus kommen. Jeder ist dann in seiner eigenen Welt "gefangen", jeder Mensch braucht jemanden, um sich austauschen zu können und jeder benötigt eine emotionale Bindung. An sich war dieses Buch sehr leicht und schnell durchgelesen. Ich empfinde dieses Buch für "etwas" zuwischendurch, da es echt einfach zu lesen ist.
    Weil ich mir mehr tiefe gewüscht hätte, vergebe ich nur ★★★ Sterne.


    :love: Liebe grüße :winken: ...
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    Bücher 2022; 30/9.506 Seiten



  • Meine Meinung


    Das Buch hat mich sofort in den Bann gezogen-ich konnte wieder kaum mit dem lesen aufhören,weil ich unbedingt wissen wollte,wie die Geschichte endet.
    Trotzdem war der Schreibstil eher ruhig,die Kapitel hatten eine angenehme Länge.Gut fand ich auch die Kapitelüberschriften,sodaß man sofort wußte,wie lange es bis zum Tag X noch dauern wird.


    Die beiden Hauptprotagonisten waren mir beide sympathisch.Ich finde ,man hat bei Aysel diese tiefe Traurigkeit und das "Anderssein" gespürt und trotzdem hatte ich bei ihr den Eindruck,das sie eine Kämpferin ist. Bei Roman hat man dann auch diese tiefe Traurigkeit und dieses Hoffnungslosigkeit gespürt.Das hat die Autorin sehr gut beschrieben und ausgearbeitet


    Ich will gar nicht mehr verraten und vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: