Elizabeth May - Die Feenjägerin / The Falconer

  • Nach außen wirkt die schöne Aileana Kameron wie eine aristokratische, junge Dame, doch hinter ihrer Fassade verbirgt sich jemand ganz anderes. Seit dem Tod ihrer Mutter vor einem Jahr hat Aileana ihre Fähigkeiten trainiert, Feen aufzuspüren und gegen sie zu kämpfen, doch das muss sie geheimhalten, weil es wieder schicklich für eine Dame im Schottland des 19. Jahrhunderts ist, noch glauben die meisten Menschen tatsächlich an Feen.


    Angetrieben von dem Wunsch, jene Fee zu töten, die ihre Mutter umgebracht hat, befolgt sie verbissen alle Anweisungen von Kiaran und begibt sich des Nächtens auf die Jagd. Weshalb er ihr hilft, seinesgleichen zu töten, bleibt für Aileana jedoch im Dunkeln. Doch ihre Rache wird kompliziert, als sie erfährt, wieviel mehr hinter ihren Fähigkeiten steckt und was tatsächlich auf dem Spiel steht.


    Meine Meinung:


    Das tolle Cover des Buches hat mich angelockt und der Klappentext ist wirklich vielversprechend. Schnell war mir klar, das ich hier einen echten Leseschatz vor mir habe.


    Der Roman wird aus Aileanas Sicht erzählt; ich mochte das junge Mädchen sofort. Der Tod ihrer Mutter hat ihr sehr zugesetzt und ihr Fehlen verstärkt noch einmal den Eindruck der Ablehnung, die sie von ihrem Vater erfährt. Dennoch gibt Aileana nicht auf und hat sich ein Ziel gesetzt. Sie ist unwahrscheinlich mutig, intelligent und tödlich für die meisten ihrer Gegner. Gleichzeitig hat sie sich aber die Fähigkeit, Mitgefühl und Liebe zu empfinden, bewahrt.


    Aus Kiaran wird man anfangs so gar nicht schlau. Er ist stark, listig, dunkel und gefährlich und lässt Aileana wissen, wie skrupellos seine Art ist. Doch mehr gibt er nicht von sich preis und es dauert eine Weile, bis Aileana den Grund für sein Handeln erfährt. Regelmäßig treibt er sie an ihre Grenzen, damit sie ihre Schwächen überwindet und immer stärker wird. Seine sexy Ausstrahlung lenkt Aileana dabei so manches Mal von ihrer Mission ab.


    Aber die Geschichte lebt nicht nur durch die beiden Protagonisten, sondern auch durch viele andere, starke Nebencharaktere. Ihre Freundin Catherine und deren Bruder Gavin sind für mich aus dieser Geschichte gar nicht wegzudenken. Nicht zuletzt natürlich auch nicht Derrick, eine kleine Fee, die in Aileanas Ankleidezimmer lebt und ihren ganz eigenen Charme hat.


    Der Weltenaufbau in diesem Roman hat mir unheimlich gut gefallen. Grundlage ist das Schottland des 18. Jahrhunderts, angereichert durch Magie und das Vorhandensein des mystischen Feenvolkes, das hier alles andere als weichgespült, sondern skrupellos und blut- bzw. energiedürstig ist. Komplettiert wird das Ganze durch zahlreiche Einflüsse des Steampunks, den ich so gerne lese. Hier war alles stimmig und gut platziert.


    Das Ende bleibt offen und ist einfach spektakulär. Das anschließende Bestarium, das noch einmal die unterschiedlichen Feen erläutert, hätte ich liebend gern gegen die Fortsetzung eingetauscht. Ich mag gar nicht daran denken, wie lange ich jetzt nun warten muss...


    Fazit:


    "Die Feenjägerin" von Elizabeth May ist der erste Band einer Trilogie und gleichzeitig das Debüt der vielversprechenden Autorin. Gekonnt verbindet sie hier elektrisierende Fantasy mit Romantik und Action mit Steampunk-Technologie. Das spannende, ereignisreiche Abenteuer, das sich des historischen Schottlands als perfekter Kulisse bedient, hat mich total verzaubert und begeistert und ich erwarte nun sehnsuchtsvoll die Fortsetzung dieser Reihe.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Fazit


    Das Buch war durchgehend spannend und war leicht zu lesen. Es haben mich aber so einige Sachen gestört und das Ende fand ich wirklich hastig. Außerdem hatte das Ende einen riesig großen Cliffhanger, daher würde ich empfehlen alle Teile zusammen zu lesen.


    Bewertung


    Was erwarte ich?
    Ich erwarte eine sehr spannende Jagd und noch mehr Hintergrundinformationen zu Aileana.


    Was hat sich erfüllt?
    Es war wirklich eine spannende Jagd und es hat sich viel mehr hinter dem Buch verborgen, als zu Anfang angenommen worden ist. Aber leider blieben viele Hintergrundinformationen verborgen.


    Aileana hat es nicht leicht in ihrem Leben. Sie jagt Feen, denn eine Fee hat ihre Mutter getötet.
    Sie wird von der Gesellschaft in gewisser Weise geachtet, da sie denken, dass sie ihre Mutter umgebracht hat.
    Ich finde es bemerkenswert wie sie mit dem ganzen Klatsch um ihre Person umgeht. Zu mindestens äußerlich. Innerlich brodelt sie, was ich sehr gut nachvollziehen kann, aber was soll sie auch machen. Ausfallend werden, dann wird alles nur schlimmer.
    Sie merkt meist ziemlich schnell, wenn eine Fee in der Nähe ist, sie schmeckt es. Das muss echt grausam sein und widerlich. Es schmeckt nicht besonders gut.
    Aileana begibt sich oft durch ihre Rachegedanken getrieben in gefährliche Situationen mit Feen. Außerdem hat sie auch eine gewisse Sucht nach Mord an Feen, ob das an der Energie hängt, die sie von den Feen erhält? Dieses Rätsel löst sich während des Buches zum Glück.
    Ich würde sagen, sie hat durch den Tod der Mutter eine gewisse Todessehnsucht und liebt daher auch die Gefahr. Natürlich will sie auch anderen helfen, nicht das gleiche Schicksal wie ihre Mutter zu erleiden.
    Aileana ist nicht nur eine Kämpferin sie entwickelt auch ihre Waffen selber.
    Was ich ganz interessant finde, ist das Wundnähset, was aber lt. dem Buch in der Zeit normal war.
    Genauso wie den Teeservierer. Das ist echt eine tolle Idee ;)


    Kiaran ist sehr geheimnisvoll und auch Derrick hält sich meistens bedeckt.
    Derrick mag ich echt gerne, er ist so eine richtig kleine, nervige Fee, die aber immer merkt, wenn es Aileana schlecht geht und dann für sie da ist.
    Ich frage mich, warum Sie Aileana nicht alles erzählen, aber ich denke wohl zu ihren eigenen Schutz. Sie ist ja nicht so gehorsam und zieht gerne ihr eigenes Ding durch.
    Das ärgert mich auch ein bissl. Denn so begibt sie sich ja in gefährliche Situationen.
    Außerdem finde ich Schade, dass ich nicht viel darüber erfahre, wie sich die drei kennengelernt haben.
    Die Liebesgeschichte in diesem Buch ist für mich eher unglaubwürdig. Bei ihr konnte ich Momente nachvollziehen, wo sich Gefühle entwickelt haben, auch bei ihm war das so. Aber es war für mich nicht so glaubhaft dargestellt.
    Auch das Ende kam für mich zu schnell. Es wäre besser gewesen ein bissl mehr Story vorher weg zulassen, um für das Ende mehr Seiten da zulassen.


    Okay und was ich auch noch hasse, ist dieser riesen große Cliffhanger. Hallo?
    Kleine sind ja okay und sind ja in vielen Büchern vorhanden, aber sowas.
    Wenn man das Buch nicht schrecklich fand, muss man es weiterlesen. Also werde ich auch noch Band 2 lesen.

  • Ballsaison im Edinburgh des Jahres 1844: Jeden Abend verschwindet die junge und bildschöne Aileana Kameron für ein paar Stunden vom Tanzparkett. Die bessere Gesellschaft zerreißt sich natürlich das Maul über sie, aber niemand ahnt, was die Tochter eines reichen Marquis während ihrer Abwesenheit wirklich tut: Nacht für Nacht jagt sie mithilfe des mysteriösen Kiaran die Kreaturen, die vor einem Jahr ihre Mutter getötet haben – die Feen. Doch deren Welt ist dunkel und tückisch, und schon bald gerät Aileana selbst in tödliche Gefahr ...



    "Die Feenjägerin" ist der Auftakt zu einer Trilogie aus der Feder von Elizabeth May.



    Die Autorin schmeißt den Leser sogleich ins Geschehen und macht ihn mit den Umständen von Aileanas Leben vertraut. Sogleich offenbaren sich die Facetten, die ich in Büchern am liebsten mag: Viktorianisches Zeitalter,Schottland, etwas Steampunk, Fantasy und viel Spannung.
    Diese Elemente kombiniert Elizabeth May zu einer tollen Geschichte, die einmaligen Lesespaß bereithält und Fans dieser Genres begeistern wird.



    Die komplette Handlung ist von Spannung und Action durchsetzt; es wird zu keiner Zeit langweilig oder zäh, sondern die Geschichte bleibt auf ihren 400 Seiten durchweg spannend und besticht durch jede Menge Action. Von einer Situation wird man in die nächste geworfen, sodass "Die Feenjägerin" zu einem echten Pageturner mutiert. Einmal angefangen, möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, sondern immer weiterlesen.



    Nichtsdestotrotz kommt auch der Charme der viktorianischen Epoche und der Steampunkcharakter hervorragend zum Tragen. Dadurch entsteht eine ganz eigene Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann und die die Geschehnisse perfekt unterstützt.



    Aileana ist eine sympathische Hauptprotagonistin mit der man wunderbar mitfiebern und mitleiden kann. Aber auch die anderen, für die Handlung wichtigen, Protagonisten erscheinen zu keiner Zeit blass oder unausgereift. Zusammen ergibt sich hier ein absolut stimmiges Gesamtbild, das von tollen Dialogen und einem tollen Schreibstil abgerundet wird.



    Seite um Seite vergehen wie im Flug und man ist leider viel zu schnell am Ende angelangt. Dieses weist einen ziemlichen Cliffhanger nach einem spektakulären Showdown auf, welcher von seiner Dramaturgie, kaum zu überbieten ist. Nun habe ich Blut geleckt und bin mehr als neugierig auf die Fortsetzung dieses packenden Auftaktes und hoffe, dass die Autorin auch in ihren Fortsetzungen das Niveau halten, wenn nicht gar überbieten, kann.



    Fazit: Ein packender Auftakt zu einer Trilogie, die mit Steampunk-, Fantasy- und viktorianischen Elementen zu punkten weiß. Rundum gelungen und unheimlich spannend.