Elisabeth Büchle - Skarabäus und Schmetterling

  • Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt Howard Carter das Grab des Tutenchamun und Sarah Hofmann ist hautnah dabei. Sarah ist gemeinsam mit Lady Alison Clifford angereist. Lady Alison kümmert sich um die Erziehung von Sarah, da sie eine gute Freundin von deren verstorbener Mutter war und Sarah sonst keine Familie mehr hat. Leider wird der Aufenthalt in Kairo für Sarah zu einem Spießrutenlauf. Immer wieder geschehen ihr seltsame Unfälle und der Verdacht kommt auf diese sind nicht zufällig.


    Dann 90 Jahre später in Berlin. Rahel arbeitet als Praktikantin im Berliner Museum. Sie darf Tutenchamun – Artefakte katalogisieren doch dann gerät sie unter Verdacht diese stehlen zu wollen. Es tauchen immer wieder solche Artefakte auf dem Schwarzmarkt auf. Sie sucht zunächst Schutz bei dem Historiker Daniel und seiner Frau Emma. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was los ist. Ihre Suche bringt sie bis nach Kairo.


    Diese Geschichte ist in zwei zunächst unabhängigen Erzählsträngen und Zeitebenen erzählt. Es beginnt zu nächst mit der Geschichte von Sarah in Kairo. Dieser historische Erzählstrang ist spannend und auch informativ, was die Ausgrabungen betrifft. Frau Büchle nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungsreise ins Tal der Könige. Sie erzählt spannend und facettenreich und lässt dabei die Pyramiden vor dem geistigen Auge der Leser entstehen. Ihre Protagonisten werden schnell sympathisch und man ist automatisch bei Sarah und ihren Freunden. Die Autorin erzählt aber nicht nur von den Ausgrabungen, sondern vor allem von Liebe und der Toleranz zueinander. Sarah lernt hier zwei Männer kennen und sie verliebt sich ihn einen von ihnen, aber sie muss lernen zu vertrauen. Gerade dieses Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt.


    Der zweite Erzählstrang spielt in der Gegenwart und scheint zunächst nicht viel mit dem ersten Teil gemeinsam zu haben. Erst nach und nach wird die Verbindung sichtbar und erst ganz zum Schluss schließt sich der Kreis wieder. Auch hier sind sympathische Protagonisten dabei. Es gibt auch hier wieder eine Liebesgeschichte, die berührt. Als Leser fällt es vielleicht zunächst ein bisschen schwer sich in diesem zweiten Teil wohlzufühlen. Mir ging es jedenfalls so, ich habe einige Seiten gebraucht, um wieder in der Gegenwart anzukommen. Aber dann die Geschichte, als Krimi genossen. Die Autorin schafft es immer wieder falsche Spuren zu legen und den Leser in die Irre zu führen, es macht Spaß den Weg der Protagonisten zu folgen. Mit ihnen zusammen die Gegner zu stellen und dabei zu sein, wenn sich die Liebe ihren Weg sucht. Die humorvollen Dialoge tragen mit zur guten Unterhaltung bei. Nicht vergessen aber sollte man, dass dieser Roman in einem christlichen Verlag erschienen ist, somit findet auch die Beziehung zum christlichen Glauben hier ihren Weg.


    Auf dem Cover sind direkt die Pyramiden zu sehen und so ist klar, wohin die Reise geht. Am Schluss befindet sich ein Glossar der fremden Begriffe. Ein ausführliches Nachwort gibt es hier nicht, dafür aber zu Beginn ein Vorwort welches auf den Roman einstimmt. Ein Vermerk am Schluss weißt auf die Homepage der Autorin hin, dort gibt es noch mehr Informationen über Recherche, Fotos und Personenregister.


    „Skarabäus und Schmetterling“ ist zum einen Teil ein toller historischer Roman über die Ausgrabungen am Grab des Tutenchamuns. Er ist unterhaltsam und lässt Bilder im Kopf entstehen. Im zweiten Teil ist er aber ein Gegenwartskrimi, der kaum spannender sein könnte. Hier gibt es also zwei Romane in einem, die beide auf ihre eigene Art für gute Unterhaltung sorgen. Geprägt sind beide von der Liebesgeschichte der jeweiligen Charaktere, diese Beziehungen sind aber gut in die Geschichte eingebettet und es macht einfach Spaß sie zu lesen.


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  • England/Ägypten, 1922. Die deutsche Sarah Hofmann wuchs nach dem Tod ihrer Mutter und aufgrund des Ersten Weltkriegs bei einer Freundin ihrer Mutter in England auf. Lady Alison Clifford ist Witwe und sorgt in der englischen Oberschicht immer wieder für Aufsehen durch ihr unkonventionelles Verhalten. Sarah ist hingegen eher schüchtern und zurückhaltend, in vielen Dingen geradezu ängstlich. Doch Lady Alison provoziert sie immer wieder und bringt sie in Situationen, in denen Sarah sich entscheiden muss – und sei es auch nur für eine neue Frisur. Als Alison beschließt, zu den Ausgrabungen im „Tal der Könige“ nach Ägypten zu reisen, ist Sarah zunächst nicht wirklich begeistert, einmal in Ägypten angekommen, kann sie sich der Faszination der Pharaonengräber aber auch nicht entziehen. Durch die Freundschaft von Lady Alison mit Howard Carter, sind die beiden Damen hautnah dabei, als er seine lang ersehnte Entdeckung macht.


    Doch in Ägypten ereignen sich auch immer wieder merkwürdige Unfälle und schnell wird klar, dass irgendjemand es anscheinend auf Sarah abgesehen hat. Doch warum? Wem könnte die zurückhaltende junge Frau etwas getan haben? Zum Glück gibt es gleich zwei Männer, die ihr ihren Schutz anbieten, der Deutsche Andreas Sattler sowie der Amerikaner Jacob Miller. Vor allem Jacob scheint ein romantisches Interesse an Sarah zu haben, Andreas hält sich aufgrund eines Geheimnisses in der Vergangenheit vorerst zurück. Wird es den beiden gelingen, Sarah zu beschützen und aufzuklären, wer hinter ihr her ist?


    90 Jahre später. In Berlin arbeitet Sarahs Urenkelin Rahel als Praktikantin in einem Museum. Auf einmal scheint sich die Geschichte zu wiederholen, auch Rahel wird Opfer von Angriffen. Und auch ihr stehen zwei Männer zur Seite, ihr langjähriger Freund Falk und der geheimnisvolle Duke (der Mann, nicht der Hund!). Außerdem mit von der Partie sind Daniel und Emma, die ebenso wie Falk und Rahel manchem Leser sich noch aus "Das Mädchen aus Herrnhut" bekannt sind. Die Verbindung zwischen den Geschichten ist das Grab Tutanchamuns.


    Ich muss gestehen, mir hat der erste Teil des Buches besser gefallen als der zweite. Mir war vor der Lektüre nicht klar, dass es eine zweigeteilte Geschichte sein wird und ich hatte in erster Linie einen historischen Roman erwartet. Dieser Part hat mir dann auch sehr viel Spaß beim Lesen gemacht. Der Sprung in die Gegenwart zu Rahel und ihrer Geschichte kam mir dann ein bisschen zu plötzlich. Auch wenn die beiden Geschichten natürlich miteinander verbunden sind, waren es für mich eher zwei getrennte Stories, die sich völlig unterschiedlich gelesen haben, trotz der offensichtlichen Parallelen. Der zweite Teil ist eher eine Abenteuer-Story als ein historischer Roman. Nachdem ich mich auf diesen Wechsel einmal eingestellt hatte, habe ich mich auch hier gut unterhalten gefühlt, allerdings sind mir die Figuren nicht so nahgekommen wie die des ersten Teils. Rahel und Duke ergeben ein schönes Paar, Falk und seine Kabbeleien mit Emma fand ich zwischenzeitlich aber weniger amüsant und eher ein klein bisschen nervig. Daniel hingegen mochte ich sehr, er ist so ein bisschen der Ruhepol in dem ganzen Chaos.


    Sehr gut gemacht fand ich die Einbindung von historischen Fakten beziehungsweise politischem Geschehen damals und heute, die Entdeckung des Grabes durch Howard Carter damals und den Sturz Mubaraks in Ägypten vor wenigen Jahren.


    Insgesamt gibt’s diesmal von mir nicht die volle Punktzahl, da mich einfach der zweite Teil nicht ganz so überzeugen konnte, dennoch war es wieder eine spannende und unterhaltsame Lektüre und ich freue mich bereits heute auf das nächste Buch der Autorin!

  • Skarabäus und Schmetterling - Elisabeth Büchle

    Kurzbeschreibung Amazon:


    Die junge Sarah reist im Jahr 1922 nach Ägypten, wo sie die aufsehenerregenden Ausgrabungsstätten des Archäologen Howard Carter besucht. Doch Sarah scheint Missgeschicke und Unfälle geradezu anzuziehen … Oder steckt jemand dahinter, der ihr schaden will? Aber warum? Als Howard Carter dann tatsächlich die Grabanlage des Pharao Tutanchamun findet, gerät Sarah in höchste Gefahr … 90 Jahre später in Berlin: Immer wieder tauchen Tutanchamun-Artefakte auf dem Schwarzmarkt auf. Auch Rahel, die als Praktikantin im Berliner Neuen Museum arbeitet, gerät unter Verdacht. Bald wird sie von Europol verfolgt und flieht in Begleitung des Historikers Daniel und seiner Frau Emma nach Kairo, um herauszufinden, was damals wirklich geschehen ist.


    Mein Leseeindruck:


    Wieder ein absolut faszinierendes Buch von der tollen Autorin Elisabeth Büchle. Ich habe alle ihre Romane im Regal stehen und habe diesem Buch wieder richtig entgegengefiebert.


    Auch wenn ich bereits den Reiz eines Buches der Autorin gut kenne überrascht sie mich jedes Mal wieder mit einer fesselnden, spannenden, gut recherchierten und umwerfenden Story.


    Und genau das ist hier wieder passiert. Skarabäus und Schmetterling wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zuerst lernen wir in der Vergangenheit Sarah kennen, welche mit ihrer Pflegemutter Lady Alison Clifford nach Ägypten reist. Dort sucht Howard Carter gerade die Schätze des sagenhaften Tutanchamun. (die angemerkt in Wirklichkeit auch faszinierend sind. Habe sie in Kairo im Nationalmuseum selbst gesehen). In diesem Abschnitt finde ich die Protagonisten einfach absolut sympathisch und vor allem Sarah habe ich schnell in mein Herz geschlossen.


    Im zweiten Zeitabschnitt 2011 in Berlin lernen wir dann als Hauptprotagonistin Sarahs Urenkelin Rahel kennen, die ebenfalls wie Sarah nach kurzer Zeit in große Gefahr gerät.


    Mir persönlich gefällt das lesen in zwei Zeitebenen sehr gut und ich habe wie immer ganz gefesselt eine Seite nach der anderen weg lesen müssen, da das Buch zur Seite zu legen einfach zu schwer fiel.


    Fazit:


    Auch in diesem Buch hat mich Elisabeth Büchle wieder voll in den Bann gezogen und fasziniert. Über den fesselnden und fließenden Schreibstil brauche ich nicht viel zu schreiben, denn das ist bei der Autorin schon garantiert. Die Story hat unheimlich viel Sog und Gefühl - und ich war wieder einmal mitten drin dabei.


    Daher von mir - wohlverdient und ohne wenn und aber: 5 Sterne! (wenn ich mehr vergeben könnte dann würden es auch noch mehr werden).


    Eine große Leseempfehlung für dieses tolle Buch und alle anderen Bücher von Elisabeth Büchle!