Sind ebooks Bücher zweiter Klasse?

  • Mit dem Angebot immer komfortablerer Lesegeräte sind die ebooks auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Aber sind sie auch Papierbüchern gegenüber gleichberechtigt?


    1. Buchpreisbindung
    Laut Wikipedia soll „die Buchpreisbindung ein vielfältiges Buchangebot sowie eine flächendeckende Versorgung durch kleinere Buchhandlungen gewährleiste“(n).
    Laut Buchpreisbindungsgesetz gilt die Bindung auch für „Produkte, die Bücher, Musiknoten oder kartographische Produkte reproduzieren oder substituieren.”, also auch für ebooks.
    In dieser Hinsicht sind ebooks und pbooks gleichgestellt.


    2. Umsatzsteuer
    Die meisten Verlagserzeugnisse unterliegen dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7%. Das Kriterium Preisbindung ist für den ermäßigten Satz aber nicht ausschlaggebend, deshalb unterliegen preisgebundene Buchsubstitute dem Umsatzsteuer-Regelsatz von 19%. Ebooks genießen also nicht den ermäßigten Umsatzsteuersatz der Bücher bzw. Zeitschriften, die sie substituieren.


    3. Weitergabe/Weiterveräußerung
    Pbooks kann man anfassen und daher problemlos weitergeben, sei es als Ausleihe an Familie und Freunde, sei es als Geschenk, als Erbstück oder als Verkauf gegen Bezahlung. Weder die Verlage, noch das Finanzamt haben etwas dagegen (das Finanzamt vielleicht schon, wenn es der Meinung ist, dass man die entgeltiche Weitergabe geschäftsmäßig betreibt).
    Ebooks kauft man nicht, sondern man erwirbt ein (in der Regel zeitlich unbefristetes) Nutzungsrecht. Dieses Nutzungsrecht kann man weder weitergeben, noch vererben, noch weiterverkaufen.
    In diesem Punkt unterscheiden sich pbooks und ebooks also sehr. Das Problem wird von Vielen wohl gar nicht so wahrgenommen. Die merken das erst, wenn die Oma, die mit dem schönen Tolino bei Thalia sämtliche Bücher von Jojo Moyes im Konto liegen hat gestorben ist, das Konto daraufhin geschlossen wird und/oder man die ADE-Identität nicht kennt und somit das ebook nicht mehr nutzen kann. Allerdings muss man dann auch nicht unzählige Kartons voller Bücher entsorgen.
    Amazon hat die Familienbibliothek eingeführt, aber ich finde, dass die Hürden ziemlich hoch sind. Wer sich erst jetzt entschließt, sich auf die Welt der digitalen Bücher einzulassen, sollte sich zuvor gründliche Gedanken machen, wie er das ganze einrichtet, um mit Familie und Freunden problemlos die ebook-Lesefreuden genießen zu können.


    4. Was machen die öffentlichen Bibliotheken?
    Bibliotheken können Papierbücher zum normalen Buchpreis kaufen und verleihen. Sie müssen allerdings eine pauschale Vergütung an die Verlage zahlen, die den Verlust derjenigen Leser, die das Buch ausleihen statt kaufen, ausgleicht und von der die Autoren profitieren müssen. Wie hoch diese Vergütung ist und ob sie für jedes Buch gleich ist, weiß ich leider nicht. Kein Verlag kann einer Bibliothek verbieten, ein Papierbuch zu kaufen und zu verleihen.
    Bei ebooks ist das anders. Sie sind keine Bücher, daher gilt diese Regelung nicht. Bibliotheken wollen mit der Zeit gehen und gerne alle Bücher als ebooks zur Ausleihe anbieten. Aber viele Verlage machen da nicht mit, da die Verhandlungen über die über den Preis des ebooks hinaus zu zahlenden Lizenzgebühren nicht für beide Seiten zufriedenstellend abgeschlossen werden können. Die Bibliotheken wollen wohl das Modell der Papierbücher auf ebooks übertragen, die Verlage wollen wesentlich mehr haben. Deshalb sind die ebooks vieler großer Verlage (z.B. Rowohlt Verlag, der die Moyes-Bücher verlegt) nicht in der onleihe erhältlich. Die Verlage verkaufen einfach keine Lizenzen an die DiviBib, die als Dienstleister den öffentlichen Bibliotheken das Management der onleihe bereitstellt. Im übrigen sind die zur Verfügung gestellten ebooklizenzen deutlich teurer für die Bibliotheken als ein Papierbuch mit Pauschalvergütung und es gibt keine Vorschrift, dass die Autoren von dieser Mehreinnahme der Verlage profitieren müssen.


    5. Was macht die Politik?
    Der ist das alles sehr unangenehm. Sie sieht ein, dass durch diese ebook-Zweiklassengesellschaft bei fortschreitendem Marktanteil digitalisierter Werke der Erwerb von Wissen auch für weniger Begüterte immer mehr erschwert wird. Im Koalitionsvertrag ist wohl vorgesehen, sich damit zu befassen, den öffentlichen Bibliotheken den Verleih aller ebooks zu ermöglichen. Wobei digitalisierte Werke wissenschaftlicher Art für Studierende zur Zeit wohl schon besser zugänglich sind als gemeine Unterhaltungsliteratur für uns Fußvolk. Die Zeit der Großen Koalition ist schon zur Hälfte um, aber konkret passiert ist nichts.


    So, wer bis hierhin gelesen und ob meines Gesabbers nicht aufgegeben hat: Was haltet ihr davon? Mich würde Eure Meinung zu der ebook-Problematik interessieren, sei es die rechtliche Seite, sei es die Bibliotheksseite.


    Ich habe vor einiger Zeit die Petition 'Für das Recht auf elektronisches Lesen' bei change.org unterschrieben. Es sind zur Zeit etwas mehr als 20.000 Befürworter, aber es sind wohl 25.000 nötig (warum, weiß ich nicht).


    Ich persönlich fände es gut, wenn die Verlage ein wirklich sicheres, nicht knackbares Verschlüsselungssystem mit zeitlicher Befristung (im Idealfall mit verschiedenen Laufzeiten oder unbefristetet) auf die Beine stellen könnten und die ebook-Preise entsprechend der jeweiligen Laufzeit deutlich niedriger als den Preis für das pbook ansetzen würden. Dann würden ebook-Nutzer auch einsehen, dass ein ebook einem nicht gehört und beliebig weitergegeben werden kann, sondern dass es eben nur der Preis für eine gewisse Nutzungszeit ist. Im übrigen lehne ich das Entfernen der heute üblichen ebook-Verschlüsselungen für mich ab, kann aber andere Ansichten wegen des besseren Handlings durchaus nachvollziehen.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Ich habe alles gelesen, habe aber festgestellt, dass ich schlecht informiert bin.

    Ebooks genießen also nicht den ermäßigten Umsatzsteuersatz der Bücher bzw. Zeitschriften, die sie substituieren.


    Das wusste ich z.B. nicht, ich finde es aber unpassend. Meiner Meinung nach sollten ebooks und pbooks in dieser Hinsicht gleichgestellt sein.


    Die merken das erst, wenn die Oma, die mit dem schönen Tolino bei Thalia sämtliche Bücher von Jojo Moyes im Konto liegen hat gestorben ist, das Konto daraufhin geschlossen wird und/oder man die ADE-Identität nicht kennt und somit das ebook nicht mehr nutzen kann.


    Hier würde ich ganz naiv davon ausgehen, dass ich den tolino von der Oma erbe und deren Konto dann einfach weiter betreibe. Letztendlich kann doch niemand kontrollieren, wer den tolino besitzt und darüber Bestellungen tätigt? Immer vorausgesetzt, dass die Oma noch zu Lebzeiten die Zugangsdaten weitergegeben hat.


    Sie müssen allerdings eine pauschale Vergütung an die Verlage zahlen, die den Verlust derjenigen Leser, die das Buch ausleihen statt kaufen, ausgleicht und von der die Autoren profitieren müssen.


    Das wusste ich auch nicht. Wenn das so ist, müsste es eigentlich für ebooks und pbooks gleichermaßen gelten? :scratch:


    Insgesamt habe ich mich mit all diesen Fragen gar nicht weiter beschäftigt, weil ich mit meinem tolino die Onleihe (abgesehen von der Jahresgebühr für die Mitgliedschaft in der Bücherei) kostenlos nutze. Für den Kindle "kaufe" ich Bücher, diese sind allerdings meist kostenlos oder kostengünstig.
    Ich weigere mich, ebooks zu kaufen, die genauso oder fast genauso viel kosten wie die entsprechenden Printbücher. Hier ärgere ich mich dann über den von Dir angesprochenen Gegensatz zwischen dem Eigentum am Printbuch und dem Nutzungsrecht am ebook. In solchen Fällen würde ich immer das Printbuch kaufen oder -wenn ich das Buch nicht unbedingt besitzen, sondern "nur" lesen will - entweder die Onleihe oder die normale Ausleihe nutzen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Vielen Dank für diese informative und ausfühliche Dastelung @Bridgeelke


    In dieser Hinsicht sind ebooks und pbooks gleichgestellt.


    Ja, aber nur, weil die Verlage und Buchhandlungen sich daran halten. Wirklich verankert ist das Ganze im noch nicht im Preisbindungsgesetz.


    Ich hoffe jedenfalls sehr, dass die MwSt. bald auch für ebooks ermäßigt wird. Für Hörbücher gilt sie ja schon.


    Für mich sind Bücher und ebooks noch nicht gleichgestellt. In den Köpfen der Menschen ja, aber ihnen ist eben nicht klar, dass sie an ebooks nur die Nutzungsrechte erwerben. Deswegen verstehe ich auch nicht die sehr ähnlichen Preise.
    Für die Bibliotheken tut mir der ganze rechtliche Hickhack wirklich leid. Meine Tante arbeitet in einer Stadtbibliothek und für sie ist auch die ganze Anschaffung so wie eben die laufenden Kosten viel zu teuer. Außerdem finde ich es als Nutzer auch widersinnig, dass man ein E-Book auch nur einmal ausleihen kann. In meiner Welt sollte man so ein digitales Buch so oft kopieren können, wie man möchte. Aber da kommt wohl wieder das Nutzungsrecht ins Spiel.


    Ich glaube, dass die ganze Einführung von E-Books auf dem deutschen Markt zu überstürzt gehandhabt wurde. Man hat gemerkt, dass sie die e-books ausbreiten und jeder hat vesucht, etwas eigenes tolles auf die Beine zu stellen. Und jetzt hat es man Probleme, diesen Wildwuchs irgendwie in geordnete Bahnen zu lenken, so dass alle -Verlage, Buchhändler, Bibliotheken, Leser- etwas davon haben und unsere rechtlichen Säulen und Ideen (Preisbindung, Urheberrecht, freier und gleicher Zugang zu Wissen) noch beibehalten werden.

    Es gibt nichts Mächtigeres als eine gut erzählte Geschichte.

    -Tyrion Lannister in der Serie Game of Thrones


    :study: So many books. So little time. :study:

  • Außerdem finde ich es als Nutzer auch widersinnig, dass man ein E-Book auch nur einmal ausleihen kann. In meiner Welt sollte man so ein digitales Buch so oft kopieren können, wie man möchte. Aber da kommt wohl wieder das Nutzungsrecht ins Spiel.


    Ein Printbuch kann ja auch nur von einem Nutzer zu einer gewissen Zeit ausgeliehen werden. Insofern verstehe ich dieses Vorgehen bei den ebooks schon, sofern "Gleichstellung" angedacht ist. Unsere Bücherei, bzw. unser Büchereiverbund hat von den gefragtesten Büchern (sowohl Papierbücher als auch ebooks) immer mehrere Exemplare/Lizenzen.

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  • Erstmal ist die digitale Lesemöglichkeit von Büchern ja eigentlich super. Ich habe mir auch einen eReader angeschafft, um ebooks ausleihen zu können. Leider bekommt man die Bücher nur für 2 Wochen ausgeliehen, das reicht mir meistens nicht, ein Buch zu Ende zu lesen! Die DRM Sicherung sehe ich grundsätzlich selbstverständlich ein. Sonst würden Diebe die Bücher hundertfach kopieren und verhökern, die Autoren und die Verlage hätten das Nachsehen. Alles, was leicht zu rauben ist, wird auch geraubt. Das ist nunmal leider so.
    Und damit fangen auch die ganzen Nachteile schon an.


    Erstens stört es mich sehr, daß ich ein eBuch kaufen soll, es aber gar nicht besitze, sondern nur lesen darf. Dafür ist der Preis zu hoch. Wenn ich nicht mehr bin, existiert auch meine Bibliothek nicht mehr. Da steckt doch auch Persönlichkeit drin. Wird gelöscht.
    Hörbücher, Filme und Musik kann man ebensogut kopieren und da geht es doch auch, daß man sie nicht nur erwirbt, sondern auch besitzt. Ins Regal stellen kann, verleihen, verschenken, vererben kann.


    Das Leserecht für ebooks ist ganz schön teuer. Ärmere Bevölkerungsschichten können sich das überhaupt nicht leisten. Gedruckte Bücher kann man nach dem Lesen spenden und das wird auch vielfach gemacht. --> und das bedeutet wiederum, daß auch ärmere Bevölkerungsschichten Zugang zu gedruckten Büchern haben. Mit ebooks geht das nicht so einfach. Natürliche Selektion findet hier statt. Da es im Moment noch reichlich printbooks gibt, ist das Problem derzeit eher zu vernachlässigen. Aber wie wird das in Zukunft aussehen?


    Die ebooks in den Bibliotheken sind zu knapp. Monatelange Wartezeiten auf aktuelle Bücher, dann muss man sie lesen, wenn man an der Reihe ist, hat also kaum Spielraum wegen der zeitlichen Begrenzung. Die Bib's sind nicht Schuld an der Misere, doch mir ist es letztlich egal, wer dafür verantwortlich ist. Ich ärgere mich nur über meinen Nachteil. Alle anderen Medien kann ich doppelt so lange ausleihen und problemlos verlängern. - Nur ebooks nicht. Umso unverständlicher, weil es sich nur um Dateien handelt, wo das theoretisch gar kein Problem wäre.
    Leihweise ist es schwieriger, an ebooks ranzukommen als an gedruckte Bücher. Man braucht einen eReader und sehr viel Geduld und Flexibilität.


    In meinen Augen kein Wunder, daß die Deutschen lieber gedruckte Bücher lesen. Es werden einem ganz schön viele Stolpersteine auf den Weg gelegt. ebooks sind nur theoretisch gut, praktisch leider ungenügend.

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
    “Und Phantasie, Phantasie vor allem, ohne deren Hilfe sich keine Probleme lösen lassen, die kleinen nicht und die großen erst recht nicht.“

    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Hier würde ich ganz naiv davon ausgehen, dass ich den tolino von der Oma erbe und deren Konto dann einfach weiter betreibe.


    Aber jetzt mal angenommen, du hast keine Verwendung für den tolino, weil du selber einen hast und auch sonst niemand in der Familie ihn braucht oder interesse daran hat, was dann? Klar, man kann den ganzen Reader wieder auf Werkszustand setzen und günstig an jemanden abgeben der noch Freude daran hat, vielleicht sogar verschenken. Aber was ist mit den gekauften eBooks der Oma? Die kann man nicht für sich auf legalem Wege behalten oder wieder auf den Reader packen wenn derjenige der ihn übernimmt, diese behalten möchte. Selbst wenn er oder sie dafür bezahlt - es geht nicht. Da müsste dann ein Fremder das Konto der Oma weiterführen und ob man das unbedingt möchte? Ich finde, da muss es eine Möglichkeit geben. Auch das ich ein eBook wie ein normales Buch mal an ein Familienmitglied oder Freunde leihen kann sollte möglich gemacht werden. Ich kaufe das eBook oftmals für den gleichen Preis wie das pbook und trotzdem ist es an mich gebunden? Entweder muss das eBook dann günstiger sein oder es muss auf legalem Weg möglich sein das ich sie ausleihen kann.
    Mit der Kindle Familienbibliothek geht das ja zumindest teilweise.


    Für mich sind Bücher und ebooks noch nicht gleichgestellt. In den Köpfen der Menschen ja, aber ihnen ist eben nicht klar, dass sie an ebooks nur die Nutzungsrechte erwerben. Deswegen verstehe ich auch nicht die sehr ähnlichen Preise.


    Mir ist das schon klar, das war mit einer der Gründe warum ich mich so lange gegeben einen eReader gesperrt habe. Auch jetzt, als eReader Besitzerin, finde ich das doof. Als "Wiederholungstäter" (=Bücher mehrmals lesen) sind auf meinem Kobo viele eBooks die ich auch schon als pbooks habe um diese auch unterwegs lesen zu können. Ich bezahle für Bücher also doppelt und kann sie trotzdem nicht meiner Mutter leihen, die aufgrund schlechter werdender Augen nur noch auf dem Reader lesen kann.
    Ich empfinde es nämlich nicht als Unrecht wenn ich ein von mir gekauftes eBook meiner Mutter "gebe" damit die es mal lesen kann. Kann ich mit dem gedrucktem ja auch, das stört ja keinen. Aber warum denn dann bei eBooks? Ja, die Gefahr ist dann natürlich groß das so ein Buch dann schnell an diverse Leute geht: Mama, Schwester, Freund,...und die geben es dann unter Umständen wieder jemanden...und die wieder jemanden.... Aber so muss das doch gar nicht sein! Aufgrund dessen das es bei den nicht-Kindle-Readern überhaupt keine legale Methode gibt als Privatperson eBooks zu verleihen/tauschen sind viele sehr schnell dabei den DRM Schutz einfach zu übergehen um dies Möglich zu machen. Was ich nachvollziehen kann, denn warum soll ich 15,99€ für eine Datei (!) bezahlen die mir dann nicht mal gehört? Das pbook für den gleichen Preis kann ich hinterher immerhin noch ausleihen oder vertauschen, verkaufen oder spenden.

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch

  • Ich finde, da muss es eine Möglichkeit geben. Auch das ich ein eBook wie ein normales Buch mal an ein Familienmitglied oder Freunde leihen kann sollte möglich gemacht werden.


    Da bin ich völlig Deiner Meinung. :thumleft:


    Ich bezahle für Bücher also doppelt und kann sie trotzdem nicht meiner Mutter leihen, die aufgrund schlechter werdender Augen nur noch auf dem Reader lesen kann.


    Ich meine, irgendwo etwas von einem "Familienkonto" gelesen zu haben, bei dem mehrere Familienmitglieder mit ihren Geräten auf eine Cloud zugreifen können. Ich kenne mich da nicht aus, weil ich die einzige ebook-Leserin in unserer Familie bin.
    Sonst bliebe wohl nur die Möglichkeit, dass Du mit Deiner Mutter zeitweise den Reader tauschst, dann kann sie Deine ebooks (auf Deinem Gerät) lesen und Du ihre (auf ihrem Gerät). :-k


    @Lesebuch
    Es gibt auch Büchereien, bei denen Du ebooks länger ausleihen kannst, was allerdings auch längere Wartezeiten für die anderen Leser mit sich bringt. Bei uns beträgt die Leihfrist 3 Wochen. Du kannst Dich ja mal nach einer anderen Quelle umsehen.

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  • Ich mag zwar den Gedanken nicht aber die Sache mit der Buchpreisbindung wird sich wohl, wenn EBooks im deutschsprachigen Raum immer mehr Verbreitung finden, nicht aufrecht erhalten lassen. Schließlich ist es kaum einzusehen, warum man für eine physisch nicht greifbare Datei fast genau so viel zahlen sollte, wie für eine Print-Ausgabe. In wie fern sich da also eine Buchpreisbindung und damit Gleichstellung aufrecht erhalten lässt, wird sich noch zeigen.


    Bezüglich der Umsatzssteuer sollte für ebooks und gedruckte Ausgaben die gleiche Regelung gelten. Schließlich sind beides geschriebene Werke auch wenn bei dem einen der papierne Herstellungsprozess wegfällt. Die Autoren haben das eine wie das andere Werk geschrieben. Heutzutage, wo auch die EReader immer günstiger werden und diese längst kein "Luxus-Produkt (Waren sie das überhaupt mal?) sind, sollte es auch dahingehend eine Regelung per Gesetz geben, dass diese in die verminderte Umsatzsteuer von 7% mit einfasst. Auch, wenn das Physische wegfällt, sind für mich beides Druckerzeugnisse.


    Zur Weitergabe und Veräußerung/Nutzungsrechte möchte ich gerne noch einen Punkt mit aufführen. Es müsste ebenso eine Regelung gefunden werden, dass auch die Händler nach dem Verkauf nicht mehr auf das EBook zugreifen können. Ich erinnere mich an eine Diskussion, die ich vor ein paar Jahren mal geführt habe. Freunde hatten das EBook bei Amazon ausgerechnet von George Orwells "1984" gekauft und sich auf den gemeinsam genutzten Kindle geladen. Über Nacht war das EBook plötzlich verschwunden. Der Grund, Amazon hatte mit den Verlag offenbar rechtliche Auseinandersetzungen über das Cover geführt und kurzerhand alle verkauften EBooks der betreffenden Ausgabe wieder zurückgezogen. Zwar bekamen die Kunden ihr Geld wieder aber wenn ich ein Buch kaufe, kommt doch auch kein Buchhändler in meine Wohnung, durchstöbert meine Regale, nimmt das Buch wieder an sich und zahlt mich aus.


    Politisch wird diese Sache noch für einige Legislaturperioden vor sich hinschmorren, befürchte ich. Weil keiner so richtig weiß, wohin sich die Sache entwickeln wird/entwickeln soll. Möchte man einen absoluten freien Raum (d.h. auch rechtsfrei), in dem die Autoren und Verlage dann keinen Einfluss mehr darauf haben, was mit ihren Werken geschieht? Wie sieht es mit den Handelsriesen a la Amazon aus? Sind das die Verlage der Zukunft? Welche Geräte werden in 10, 20, 30 Jahren auf den ebook-Markt existieren, welche nicht mehr? Wohin entwickelt sich die Leserschaft und wie lässt sich die Buchpreisbindung aufreht erhalten, die es so in immer weniger Länder gibt (Mir fällt nicht mal eines ein, wo eine solche Regelung sonst noch existiert.).


    Das ist bzw. wird noch ein sehr spannendes Thema in den nächsten Jahren werden. Ich habe übrigens immer noch keinen Reader.

  • Ich bezahle für Bücher also doppelt und kann sie trotzdem nicht meiner Mutter leihen, die aufgrund schlechter werdender Augen nur noch auf dem Reader lesen kann.


    Ja, so ist es und ich finde das auch nicht richtig. Deshalb müßte das ebook bzw. das ggfs. befristete Leserecht deutlich billiger sein als ein Papierbuch oder flexibler in der Handhabung, d.h. verleihbar, vererbbar usw. Ändern wird sich das aber nur, wenn die Kunden das nicht einfach hinnehmen, sondern sich dagegen wehren.


    Ich meine, irgendwo etwas von einem "Familienkonto" gelesen zu haben, bei dem mehrere Familienmitglieder mit ihren Geräten auf eine Cloud zugreifen können. Ich kenne mich da nicht aus, weil ich die einzige ebook-Leserin in unserer Familie bin.


    Amazon versucht den Einstieg in die Familienbibliothek mit der Verbindung von 2 Amazon-Konten und der Einbeziehung von bis zu 4 Kindern. Aber die Bedingungen wären für mich unannehmbar, denn die beiden Konteninhaber müssen sich gegenseitig auch für ihre Bankverbindung autorisieren, so dass jeder auch mit dem anderen Bankkonto bezahlen könnte (was nur bei Lebenspartnern sinnvoll ist, schon bei der Einbeziehung von Eltern oder Geschwistern kann es schwierig werden). Ich bin (leider) der einzige Leser in der engeren Familie und brauche keine Familienbibliothek, und später werden sowohl meine Bücher als auch meine ebooks einfach entsorgt werden.

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Aber die Bedingungen wären für mich unannehmbar, denn die beiden Konteninhaber müssen sich gegenseitig auch für ihre Bankverbindung autorisieren, so dass jeder auch mit dem anderen Bankkonto bezahlen könnte (was nur bei Lebenspartnern sinnvoll ist, schon bei der Einbeziehung von Eltern oder Geschwistern kann es schwierig werden).


    Warum sollte es bei den Eltern oder Geschwistern schwieriger werden? Ich benutze die Familienbibliothek zusammen mit meiner Mama und es ist eine tolle Sache. Sie hat mir erst heute Morgen geschrieben, dass sie schon wieder drei "meiner" Bücher gelesen hat.
    Innerhalb der Familie sollte es doch möglich sein, dass man ohne Probleme die Bankverbindung frei gibt, so viel Vertrauen hab ich in meine Mama, dass sie nichts von meinem Konto kauft bzw. mir das Geld dann geben würde.
    Das soll aber nicht heißen, dass ich es verstehe warum Amazon unbedingt die Bankverbindungen verknüpft. Meiner Meinung nach bräuchte es das nicht, aber wie gesagt ist dies auch kein Hinderungsgrund für uns gewesen

    "To the stars who listen and the dreams that are answered"(Sarah J. Maas)

    "Being clever and being creepy are not mutually exclusive" (Tracy Deonn)

  • Aber die Bedingungen wären für mich unannehmbar, denn die beiden Konteninhaber müssen sich gegenseitig auch für ihre Bankverbindung autorisieren, so dass jeder auch mit dem anderen Bankkonto bezahlen könnte (was nur bei Lebenspartnern sinnvoll ist, schon bei der Einbeziehung von Eltern oder Geschwistern kann es schwierig werden).


    Wem das nicht gefällt, der kann vielleicht mit Gutscheinen arbeiten? Ich habe bei amazon immer einen Gutschein, bzw. ein Guthaben, das ich regelmäßig aufstocke. Man kann z.B. amazon Gutscheincodes beim dm kaufen und dann das Guthaben aufladen. Meine ebooks kaufe ich grundsätzlich nur mit Gutschein, zumal es sich oft um Kleckerbeträge handelt.

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  • Lesebuch
    Es gibt auch Büchereien, bei denen Du ebooks länger ausleihen kannst, was allerdings auch längere Wartezeiten für die anderen Leser mit sich bringt. Bei uns beträgt die Leihfrist 3 Wochen. Du kannst Dich ja mal nach einer anderen Quelle umsehen.


    Danke für den Hinweis, @€nigma, das wußte ich zwar noch nicht. Aber es wäre unverhältnismäßig, wenn ich mich noch in einer anderen Bibliothek anmelde, nur um die jeweiligen ebooks gerade mal eine Woche länger lesen zu können. Schließlich zahle ich in unserer Stadtbibliothek schon Gebühren für die Ausleihe, und hole mir auch regelmäßig "Hardware" in Form von Büchern und Hörbüchern. In unserer Stadtbibliothek ist die Frist für ebooks leider nur 2 Wochen. Beschämend, für die Landeshauptstadt von BaWü, nicht? :roll: Es ist mir mehr zur Gewohnheit geworden, ebooks runterzuladen, um nur kurz "mal reinzuschnuppern". Also, meine Nutzungsgewohnheiten haben sich den Möglichkeiten entsprechend angepasst und entwickelt und ich vermute mal ganz stark, daß sich an meiner Gewohnheit, am Print-Book festzuhalten so schnell nichts ändern wird. Trotzdem danke für den Tip! :)

    “Bücher sind Feunde, die stets für uns Zeit haben.“
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    Otfried Preußler 20.10.1923 - 18.2.2013

  • Wem das nicht gefällt, der kann vielleicht mit Gutscheinen arbeiten?


    Ja, das ist sinnvoll und durch interne Absprachen durchaus machbar. Aber Amazon besteht bei Einrichtung der Familienbibliothek auf der gegenseitigen Bestätigung der beiden Bankkonten. Ich nehme an, dadurch und mit der Einführung einer Karenzzeit von 180 Tagen soll Missbrauch (Familienbibliothekshopping) verhindert werden wie seinerzeit bei Mexxbooks. Wie schon gesagt, diese Modelle sind leider nichts für mich, da weit und breit kein Mitleser bei mir vorhanden ist (Du, €nigma, kannst durch Deine lesenden Söhne und evtl. Schwiegertöchter ja irgendwann mal sowas in Betracht ziehen :wink: ).
    Kurz zu Mexxbooks: zu Beginn des ebookmarktes gab es einen schlauer Menschen, der diesen Verein (im gewerblichen Bereich) gründete. Dieser Verein eröffnete ein Amazon Konto mit der Absicht, mit diesem Konto ausschließlich ebook-Käufe abzuwickeln und den Mitgliedern für 30 Euro Jahresbeitrag die Zugangsdaten (angeblich von Amazon abgesegnet) zu überlassen. Die Mitglieder konnten ihren kindle auf das Konto anmelden und ebooks herunterladen. Sie waren angehalten, ein ebook sofort freizugeben, wenn sie es gelesen hatten. So konnten immer 6 Leute gleichzeitig ein ebook lesen. Die Auswahl sollte immer besser werden mit fortschreitender Zeitdauer und Mitgliederzahlen. Es kam, wie es kommen mußte: es gab Mitglieder, die über dieses Konto private Einkäufe vornahmen (angeblich versehentlich). Amazon fackelte nicht lange und sperrte den Zugang zu diesem überzogenen Konto (ich denke mal, auch, weil das Geschäftsmodell bei den Verlagen gar nicht gut angekommen ist), genau geäußert hat sich Amazon dazu nicht, wie immer in Problemfällen. Da gab es dann natürlich einen großen Aufschrei bei denen, die gezahlt hatten und nun in die Röhre guckten (wie sie ihren in diesem Konto angemeldeten kindle wieder freibekamen, weiß ich nicht - kann man einen Reader vom Gerät aus abmelden oder muss man ins Amazon-Konto dafür?).

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  • sind auf meinem Kobo viele eBooks die ich auch schon als pbooks habe um diese auch unterwegs lesen zu können


    Das wäre auch für mich interessant, aber ich bin auch zu geizig, zwei mal für den gleichen Titel zu bezahlen. Daher finde ich die Bundle-Lösungen wirklich toll (gedrucktes Buch mit Code, über den man das E-Book runterladen kann), aber da kommt man als Händler wieder in die Bredouille mit den unterschiedlichen Märchensteuern, weil man nicht genau weiß, wie das abzuführen ist: 50/50/, 25/75...?! Und der Staat macht es da einem auch nicht leichter, weil sie es wirklich so differenziert haben wollen.


    Ich empfinde es nämlich nicht als Unrecht wenn ich ein von mir gekauftes eBook meiner Mutter "gebe" damit die es mal lesen kann. Kann ich mit dem gedrucktem ja auch, das stört ja keinen. Aber warum denn dann bei eBooks? Ja, die Gefahr ist dann natürlich groß das so ein Buch dann schnell an diverse Leute geht: Mama, Schwester, Freund,...und die geben es dann unter Umständen wieder jemanden...und die wieder jemanden....


    Naja, rein theoretisch kann man ein Buch auf bis zu fünf verschiedene Endgeräte laden, so dass man es über einen PC/Account durchaus in der Familie verteilen kann. Man muss sich nur eine DRM teilen. So, wie ich das verstanden habe.


    wie lässt sich die Buchpreisbindung aufreht erhalten, die es so in immer weniger Länder gibt (Mir fällt nicht mal eines ein, wo eine solche Regelung sonst noch existiert.).


    Das sind durchaus einige Länder in Europa: Frankreich, Spanien, Österreich, Niederlande, um ein paar zu nennen. Also, bei diesen ist es wirklich per Gesetz geregelt, in einigen Ländern gibt es brancheninterne Absprachen.

    Es gibt nichts Mächtigeres als eine gut erzählte Geschichte.

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  • Ich schätze Deine Beiträge immer sehr, @Bridgeelke aber so wirklich verstehe ich jetzt hier das Problem nicht. :-k
    Soll das jetzt pro oder contra ebooks sein ? Kritisierst Du das Verlagssystem hier in Deutschland ? Dass man sie nicht weitergeben kann wie Prints ? Dass sie zu teuer sind im Vergleich zum gedruckten Pendant ? Ok, das kann ich nachvollziehen.
    Ich weiss sonst nicht wie ich Deine Definition "Bücher zweiter Klasse" einordnen soll...


    Ich finde Bücher generell sehr teuer, die Diskussion auch bezüglich Preissteigerung hatten wir ja hier in der Vergangenheit schon desöfteren.
    Solange sie aber gekauft werden (sowohl prints als ebooks) wird sich da wohl nichts dran ändern. Nein, ich gehöre nicht zur "Geiz-ist-geil-Fraktion" aber ich sehe oft auch nicht den Gegenwert und bin nicht bereit 25 Euro und mehr für ein HC zu bezahlen. Früher waren sie in Leinen gebunden, heute ist das schnöde Pappe. Zwei Euro weniger für die digitale Ausgabe noch weniger.
    Ich persönlich kaufe Printbücher oft gebraucht oder tausche beim Tauschticket. Ebooks hole ich aus der Onleihe. Mit einem kleinen Trick am reader (das ist ein offenes Geheimnis !) tut man niemandem weh, blockiert nichts und hat alle Zeit der Welt diese zu lesen. Da zahle ich gern meine jährliche Bibliotheksgebühr.
    Ob sich da in absehbarer Zeit in D hinsichtlich Buchpreisbindung etwas ändern wird wage ich zu bezweifeln.

  • Soll das jetzt pro oder contra ebooks sein ?


    Jessy, das soll weder pro, noch contra ebooks sein. Ich wollte nur mal hören, was Ihr so von der ebook-Problematik haltet.
    Wenn man die Vorschriften genau einhalten will (ebooks als persönliches Nutzungsrecht, man darf streng genommen keinen mitlesen lassen), dann sind die Preise einfach zu hoch. So ist es verständlich, dass die Leute eben nach ihrem Verständnis für faires Geben und Nehmen handeln und gottseidank schaut uns beim Lesen ja noch keiner über die Schulter.
    Aber was mein Hauptanliegen ist (das ist hier etwas untergegangen): ich bin selbst ein großer Fan der onleihe und finde es einfach nicht richtig, dass die Bibliotheken nicht alle Bücher, die sie gerne anbieten würden, in der onleihe auch anbieten können, weil sich große Verlage da verweigern. Und da würde ich mir wünschen, dass bald eine gesetzliche Regelung kommt, die ein 'Bibliotheksprivileg' für ebooks regelt, so wie es auch bei Papierbüchern besteht (daher auch mein Hinweis auf die laufende Petition 'Recht auf elektronisches Lesen').

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • ich bin selbst ein großer Fan der onleihe und finde es einfach nicht richtig, dass die Bibliotheken nicht alle Bücher, die sie gerne anbieten würden, in der onleihe auch anbieten können, weil sich große Verlage da verweigern. Und da würde ich mir wünschen, dass bald eine gesetzliche Regelung kommt, die ein 'Bibliotheksprivileg' für ebooks regelt,


    Okay, danke, jetzt habe ich es verstanden :wink: Als ebenso grosser Fan der Onleihe wie Du und generell von ebooks (nicht ganz uneigennützig da ich oft aufgrund leider immer schlechter werdender Augen bestimmte Prints nur noch mit Mühe oder gar nicht mehr lesen kann) kann ich das voll unterschreiben !
    Aber ohne pessimistisch sein zu wollen glaube ich nicht dass sich da in absehbarere Zeit etwas ändern wird. Aber das ist meine rein persönliche Meinung, ich hoffe, ich irre mich :wink:

  • Aber ohne pessimistisch sein zu wollen glaube ich nicht dass sich da in absehbarere Zeit etwas ändern wird. Aber das ist meine rein persönliche Meinung, ich hoffe, ich irre mich


    Wenn sich mittelfristig da nichts ändert, dann wird die Lesefreiheit für Leute mit kleinem Budget mehr und mehr eingeschränkt werden. Denn ich glaube schon, dass irgendwann (ich werde das nicht mehr erleben und Du wahrscheinlich auch nicht, aber wir haben viele junge Mitglieder so um die zwanzig, für die ist das durchaus erlebbar) die Papierbücher nicht mehr Standard sind, sondern eben ebooks. Und wenn da der Verkauf an öffentliche Bibliotheken verweigert werden kann, fällt die Ausleihe von Nele Neuhaus, Camilla Läckberg usw. (Ullstein) flach.
    Ja, ich weiß, die Papierbücher können nicht aussterben, aber seht das Beispiel Fotoapparat: wer fotografiert heute am Strand noch mit einer 'echten' Kamera? Das Handy hat da in recht kurzer Zeit alles, was die ersten 50 jahre meines Lebens gegolten hat, über Bord geworfen ...

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Das Handy hat da in recht kurzer Zeit alles, was die ersten 50 jahre meines Lebens gegolten hat, über Bord geworfen ...


    So ist es. Musikkassetten, VHS, auch DVDs weichen nun den Blue Rays weichen, sind andere Beispiele. Facebook, Twitter, Smartphones, auch Internet schnell und per Flat, vor Jahren hätte man das belächelt. Heute ist das vollkommen normal. Das ist Fortschritt und der ist auch gut so. :thumleft: Reader und ebooks gehören auch in diese Aufzählung.

  • Die DRM Sicherung sehe ich grundsätzlich selbstverständlich ein. Sonst würden Diebe die Bücher hundertfach kopieren und verhökern, die Autoren und die Verlage hätten das Nachsehen. Alles, was leicht zu rauben ist, wird auch geraubt. Das ist nunmal leider so.

    Das ist aber leider Blödsinn. Für die Piratenplattformen stellt DRM keinerlei Hindernis dar, d.h. es wird so oder so "geraubt", ob nun DRM drauf ist oder nicht, da diese "Sicherung" absolut leicht zu umgehen ist, wenn man nur weiß wie. Und jeder kann davon ausgehen, dass die Piraten das wissen. DRM ist nichts weiter als Augenwischerei. Diese "Sicherung" hat nur eine Alibi-Funktion, jedoch keinen Nutzen.


    Im Prinzip stellt DRM lediglich ein Hindernis für denjenigen dar, der für das Nutzungsrecht bezahlt hat und nun vor dem Problem steht, dass er auf verschiedenen Readern in verschiedenen Formaten liest (aus welchem Grund auch immer). Es ist also lediglich eine Einschränkung für den normalen Nutzer, auch wenn das immer wieder gerne anders dargestellt wird. Darum bin ich auch gegen DRM, auch wenn Amazon das auf meine Bücher automatisch draufpackt (oder es zumindest früher gemacht hat), auch wenn ich es selbst nicht möchte.


    Ich weise aber gerne darauf hin, dass es Online-Händler gibt, die Bücher ohne DRM vertreiben und das auch in verschiedenen Formaten, so zum Beispiel Beam E-Books. Auf dem Kindle kann neben dem azw-Format auch mobi gelesen werden, man ist also nicht unbedingt an Amazon gebunden. Ohne DRM ist es absolut unproblematisch, das E-Book auf dem PC zu speichern und in ein anderes Format zu konvertieren, wenn es benötigt wird. So kann das Buch also ohne Probleme innerhalb der Familie die Runde machen und eine Kontoauflösung bei Amazon aufgrund eines Todesfalles ist dann ebenso kein Hinderungsgrund, die Bücher weiterzulesen.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein