Jonas Besserer: Nur du und ich

  • Intensiv und berührend
    Im Prolog verschwinden drei Männer mittleren Alters spurlos... Das hat allem Anschein nach nicht das Geringste mit den vier Freunden Sela, Tina, Jan und Lukas zu tun. Sie leben ein behütetes Leben, stehen vor dem Ende des Studiums und blicken optimistisch in die Zukunft. Doch als Jan und Sela ein Pärchen werden, geht's los. Gleich beim ersten Kuss nachts auf einer Brücke, fliegt den beiden ein Selbstmörder vor die Füße. Dann wird Sela gestalkt. Und dann "verunglückt" ein früherer Freund. Und noch einer... Doch wer ist es, vor dem man sich hier fürchten muss? Der stalkende Exfreund? Der immer eifersüchtiger werdende Jan? Die feministische, geradezu männerhassende Tina? Der kräftige Sprücheklopfer Lukas? Die so sanft-undurchschaubare Sela etwa?
    Kommissar Kiefer nimmt sich des Falls an - ist aber eigentlich mit dem Fall jener verschwundenen Sexualstraftätern beschäftigt. Bald schwant einem, dass es da einen Zusammenhang gibt...
    Ein guter Roman, der sich flott liest, Unterhaltung bietet, bildreiche explizite Sprache, Sex, Liebe - und seelische Abgründe. Besonders hervorzuheben ist, dass die "Täter"-Strategien und die möglichen furchtbaren Probleme nach sexuellem Missbrauch schonungslos und authentisch dargelegt sind. Auch gefällt mir, wie scheinbar unwichtige Details nach und nach an Bedeutung gewinnen. Insgesamt: Prima!