„Wir können nichts dafür, dass wir so viel rassistischen Unsinn beigebracht bekommen haben. Wir können ihn jetzt aber loswerden. Das bedeutet Arbeit und ist oft schmerzhaft und unbequem. Aber ich wünsche uns und den nächsten Generationen, dass diese Arbeit jetzt getan wird.“
Sachbücher, die über Rassismus ausklären gibt es zu Hauf. Doch das Buch, welches Noah Sow über des sogenannten Alltags-Rassismus geschrieben hat, unterscheidet sich insofern von der Masse, als dass es nicht mahnen den Zeigefinger hebt und alle "bösen weißen Deutschen" als niederträchtige Rassist_Innen darstellt. Das wäre auch zu einfach. Schließlich geht es der Autorin um den alltäglichen Rassismus. Um einen Rassismus, der von den meisten Menschen überhaupt nicht erst als solcher betrachtet wird.
Mit ihren Ausführungen, die nicht selten mit einer gehörigen Prise Humor und Ironie gewürzt sind, schafft Noah Sow es, die Leserschaft wachzurütteln und dahingehend zu senisibilisieren, dass die ganz banale höflich gemeinte Frage "Ja, aber wo kommen Sie denn nun wirklich her?" möglicherweise ziemlich viel von dem offenbart, was die Autorin als unterbwussten (->alltäglichen) Rassismus bezeichnent. Damit geht einher, dass Sie niemandem böse Absichten unterstellt. Doch "Rassismus zu bekämpfen heißt zunächst einmal, ihn als solchen identifizieren zu müssen".
Behutsam führt die Autorin die Leser_Innen an die Thematik heran und lässt einen so manche Floskel oder Annahme tiefer refelektieren.
"Humorvoll lässt uns Sow eigenen Vorstellungen begegnen, die wir bisher nie hinterfragt haben, und gibt Anregungen, wie wir eingefahrene Denkmuster aufbrechen können. Ein aufrüttelndes Buch." Emotion