Agatha Christie - Und dann gab's keines mehr / And Then There Were None

  • Inhalt von Amazon:


    Zehn Männer und Frauen aus ganz unterschiedlichen Kreisen bekommen eine Einladung, die sie auf eine abgeschiedene Insel vor der Küste Devons lockt. Der Gastgeber, ein gewisser U. N. Owen, lässt sich jedoch nicht sehen. Erst als die Gesellschaft beim Dinner zusammensitzt, ertönt seine Stimme aus einem alten Grammophon und verheißt Unheil. Ein Gast nach dem anderen kommt zu Tode, während die Verbleibenden verzweifelt versuchen, den Mörder zu enttarnen...



    Meine Meinung:


    Ich habe die unten aufgeführte Jubiläumsausgabe zum Geburtstag bekommen. Und ich muss zunächst die schöne Aufmachung loben. Das Buch hat einen festen Einband ohne Schutzumschlag und lässt sich sehr schön anfassen. Auch das Cover gefällt mir richtig gut.


    In der Schule habe ich vor Jahren mal "Mord im Orientexpress" gelesen, da ich mich aber kaum noch dran erinnern kann, bezeichne ich dies hier als meinen ersten Christie. Dass diese Frau so viele Menschen fesseln kann hat mich doch ziemlich neugierig gemacht. Ich wurde nicht enttäuscht!


    Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung der verschiedenen Protagonisten. Die Kapitel sind kurz und lassen sich schnell lesen. Anfangs war ich skeptisch, ob ich die verschiedenen Personen nicht durcheinanderbringen würde, aber dies war nicht der Fall.
    Christie hat es gleich von Beginn an geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Die verschiedenen Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können, konnte sie überzeugend darstellen. Bei einem Buch mit einem so geringen Umfang nahm die Geschichte schnell ihren Lauf. Spätestens als ich wusste, weshalb sich die Menschen auf der Insel befanden, war es um mich geschehen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu steigern. Christie hat es geschafft, die Spannung immer noch ein bisschen mehr zu steigern und es gefällt mir immer besonders gut, wenn ich miträtseln kann. Wie in den meisten anderen Fällen auch, war ich auf der völlig falschen Fährte, aber ich bin ja auch kein Kriminalbeamter :P . Ebenfalls ist es ihr gelungen, die sich ändernde Stimmung der darzustellen und den Umgang der Anwesenden untereinander. Zum Ende hin nahm das Buch nochmal an Tempo zu und es wurde sogar noch spannender! Die Aufklärung im Epilog war mehr als genial und konnte mich auch vollends überzeugen.
    Wie man vielleicht merkt bin ich völlig der Schwärmerei verfallen. Ich hatte schon länger kein Buch mehr, welches mich völlig gefangen genommen hat, aber "Und dann gab's keines mehr" war für mich so eines. Dieses Buch ist für mich nicht nur ein wahrer Pageturner, sondern jetzt schon ein Lesehighlight, weshalb meine Punktzahl auch so ausfällt, wie sie ausfällt:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::anstossen:

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
    :bewertung1von5: 2016: 9 | SuB: 96



    :study: Frank Cottrell Boyce - Millionen



    "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig." :loool:

  • Und zu den vielen Titeln dieses Buches :wink:
    Agatha Christie - Und dann gabs keines mehr / Zehn kleine Negerlein / Letztes Weekend / Da warens nur noch Neun / Ten Little Niggers / And Then There Were None / Ten Little Indians

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Zu Da warens nur noch Neun
    gibt es nur den Film von 1965
    http://www.amazon.de/Da-warens…e+Da+warens+nur+noch+Neun
    Und einer der Originaltitel: Ten Little Niggers

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Wie man vielleicht merkt bin ich völlig der Schwärmerei verfallen.


    Willkommen im "Club", Apfelsaft


    grüße von missmarple, die das Buch noch unter dem alten Titel "10 kleine Negerlein" besitzt und sich immer wieder freut, wenn Menschen sich vom Christie-Virus infizieren lassen


    Der Aussage von @missmarple habe ich eigentlich nichts hinzuzufügen :lol:
    Ich freue mich, @apfelsaft, dass Dir das Buch so sehr gefallen hat. Ich habe direkt wieder Lust bekommen, es noch einmal zu lesen. :wink:

    Isenhart musste grinsen, ihre Blicke begegneten sich. "Du hast nur tausend Mal", wisperte er.
    Konrads müdes Schmunzeln wuchs sich zu einem breiten Grinsen aus. "Ich verrat dir was", flüsterte er zurück, "das ist Mumpitz."


    Mein Angebot bei booklooker

  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Agatha Christie - Und dann gab's keines mehr / Zehn kleine Negerlein“ zu „Agatha Christie - Und dann gab's keines mehr / And Then There Were None“ geändert.
  • Über die Autorin (Amazon)

    Beim Namen Agatha Christie denkt man sofort an die vielen Kriminalromane, in denen der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot oder die Amateurkriminalistin Miss Marple die Verbrecher mit Witz und Verstand zur Strecke bringen. Viele Verfilmungen haben zu ihrer Popularität beigetragen, etwa von „Tod auf dem Nil“, „Mord im Orientexpress“ oder „16 Uhr 50 ab Paddington“. Ein sensationeller Dauererfolg ist auch ihr Bühnenstück „Die Mausefalle“, das seit 1952 im Londoner Westend auf dem Spielplan steht – ununterbrochen! Ein weiteres Highlight ihres Werks ist das Drama „Zeugin der Anklage“, auch dank der Verfilmung mit Marlene Dietrich. Agatha Christie wurde am 15.9.1890 im heutigen Torbay geboren. Sie heiratete in zweiter Ehe den Archäologen M.E.L. Mallowan und starb am 12.1.1976 in Wallingford.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B00PGBY8R4

    Herausgeber ‏ : ‎ Atlantik; 1. Edition (12. November 2014)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 454 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten


    Morde nach Kinderreim

    Zehn total unterschiedliche Menschen sind auf eine Insel eingeladen worden. Ihr Gastgeber macht sich erst beim Dinner über ein Grammophon bemerkbar und verheißt Unheil. Die Gäste kommen nacheinander ums Leben und nach jedem Mord versuchen die Verbliebenen verzweifelt den Mörder zu enttarnen.


    Meine Meinung

    Beim Namen dieser Autorin musste ich sofort zugreifen. Es gibt (fast) keinen Kriminalroman von ihr, der mir nicht gefallen hätte. Zumindest fällt mir keiner ein. Natürlich habe ich diesen Roman früher schon längst mal gelesen, allerdings wohl unter einem anderen Titel, was wohl auch daran liegt, dass man manche Worte nicht mehr benutzen darf bzw. soll. In der Geschichte war ich schnell drinnen, doch obwohl ich den Roman schon mehr als einmal gelesen hatte, wusste ich nicht mehr, wer der Mörder nun eigentlich war! Doch eines war mir klar, es konnte nie jemand sein, der ermordet worden war. Ich habe mir auch überlegt, ob die Anschuldigungen per Grammophon wirklich haltbar waren, hatten diese Menschen das ihnen zu Last gelegte Verbrechen wirklich begangen? Von den Personen, die immer wieder übrigblieben, wusste keiner, ob er einem der anderen trauen konnte, das wusste nur der, der die Morde beging. Doch wer war das? Ich habe es nicht herausgefunden und erst gegen Ende des Buches wird man durch eine beabsichtigte Flaschenpost des Mörders aufgeklärt. Und diese Person hatte ich beim Lesen dieses Buches (und das, obwohl ich es schon mehrmals gelesen hatte) nicht auf dem Schirm. Allerdings lag ich mit einer anderen Person nicht so ganz falsch. Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte dieses Buch lesen, denn es ist spannend und fesselnd geschrieben. Immer wieder dachte ich, wer wohl jetzt wieder daran glauben muss. Und wäre nicht am Ende diese handschriftliche Nachricht, die der Kapitän eines Fischkutters an Scotland Yard weitergeleitet hat gewesen, wer weiß ob ich jemals den Namen des Mörders erfahren hätte. Eine Weiterempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Als großer Agatha-Christie-Fan habe ich mich sehr auf die Neuübersetzung von "Und dann gab's keines mehr" durch Eva Bonnè gefreut. Ich habe das Buch noch in einer älteren Ausgabe, die im Text leider noch das N-Wort im früher gebräuchlichen Abzählreim "Zehn kleine N*lein" und in der Bezeichnung der Insel "N*er Island" verwendet. In der neuen Übersetzung wurden daraus nun "Zehn kleine Kriegerlein" und "Soldier Island", sodass der Text auch heutigen Maßstäben genügt.



    Meist verbindet man Agatha Christie mit Miss Marple und Hercule Poirot, doch dieser Krimi kommt ohne die beiden aus und ist dennoch eines meiner Lieblingsbücher von ihr. Christies Kriminalfälle sind ja meist sehr verzwickt, aber hier hat sie sich wirklich selbst übertroffen und einen äußerst trickreichen Fall entworfen, dessen Mittelpunkt der erwähnte Abzählreim ist, mit dem alle Todesfälle in Verbindung stehen. In unnachahmlicher Weise gelingt Christie eine hochspannende, detailreich und kunstvoll konstruierte Geschichte, bei der ich bis zum Schluss im Dunkeln tappte (beim ersten Mal lesen, natürlich) und die ich alle paar Jahre immer wieder gerne lese.


    Für mich eines von Agatha Christies besten Werken, an dem man als Fan eigentlich nicht vorbeikommt, und das mich schon allein durch die Fallkonstruktion wirklich begeistert und beeindruckt. Eine absolute Leseempfehlung!


    5 Sterne.

  • Handlung:

    Zehn scheinbar unabhängige Personen folgen einer Einladung auf eine abgelegene Insel. Dort stellen sie fest, dass sie in einem tödlichen Spiel gefangen sind, denn ein Entkommen von der Insel ist nicht möglich. Jeder der Anwesenden scheint in seiner oder ihrer Vergangenheit ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit zu verbergen. Doch es scheint jemand Gerechtigkeit walten lassen zu wollen und sieht sich dazu berufen diese herzustellen. Ein Gast nach dem anderen stirbt einen mysteriösen Tod, der sich an einem alten Kinderreim orientiert. Ein Entkommen ist nicht möglich, und schnell werden Verdächtigungen untereinander ausgesprochen, denn keiner traut dem anderen.


    Meinung:

    Agatha Christies „Und dann gab’s keines mehr“ gehört zweifellos zu den Meisterwerken der Krimigeschichte. Dieses Buch fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite und lässt ihn wild spekulieren, wer hinter dem ganzen steckt. Gefesselt von den unterschiedlichen Charakteren die alle ein dunkles Geheimnis zu haben scheinen, versucht der Leser zu ergründen „Who did it?“ Agatha Christie hat mit diesem Buch einen zeitlosen Klassiker verfasst, der auch im Jahre 2023 nichts von seiner Faszination verloren hat. Was dieses Buch so bemerkenswert erscheinen lässt, ist die voranschreitende Handlung. Die Morde, welche auf scheinbar mysteriöse Art und Weise vollbracht werden, führen den Leser immer wieder auf falsche Fährten. Die letztendliche Auflösung ist so geschickt konstruiert, dass man am Ende des Buches zurecht weiß, warum Agatha Christie die Queen of Crime ist. Dieses Buch ist wahrlich ein Highlight der Krimigeschichte. Wer einen guten Krimi mag, sollte dieses Buch gelesen haben.


    Fazit: Ein Klassiker der Kriminalliteratur.