Margaret Atwood - Der Report der Magd / A Handmaid's Tale

  • Inhalt (Klappentext):
    Die Vision einer Zukunft, die schon begonnen hat: In der totalitären Republik Gilead im Norden der früheren USA haben die Frauen keine Rechte mehr. Sie werden nur noch nach ihrem Nutzen für die Gesellschaft beurteilt, in der Fortpflanzung das oberste Ziel ist, da die Bevölkerung auszusterben droht. Gebärfähige Frauen sind ein wertvoller nationaler Besitz: alte oder ungehorsame werden in radioaktiv verseuchte Kolonien verbannt. Auch Desfred ist nur eine "Magd". Sie wurde einem Kommandanten zugewiesen, dessen Frau unfruchtbar ist. Ihm muss sie einmal im Monat zu Diensten sein in der Hoffnung, schwanger zu werden. Allein in ihrem Zimmer denkt sie zurück: an ihre Vergangenheit, an Dinge, die jetzt verboten sind, an ihren richtigen Namen, ihren Mann und die Tochter, die man ihr wegnahm. Denn all die Machthaber, Wächter und Spione in dieser sterilen, kalten neuen Welt können ihr ihre Erinnerungen nicht nehmen. Sie allein geben Desfred Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben.


    Margaret Atwood, 1939 in Ottawa geboren, studierte Literatur in Toronto und Harvard. 1969 erschien ihr erster Roman "Die eßbare Frau", dem zahlreiche weitere sowie Essays, Kurzgeschichten und Lyrikbände folgten. Mit "Der Report der Magd" gelang ihr ein Weltbestseller, der heute bereits zu den Klassikern der utopischen Literatur gehört und von Volker Schlöndorff unter dem Titel "Die Geschichte der Dienerin" verfilmt wurde.


    Zur Zeit lese ich u.a. dieses Buch - und ich weiß schon, warum ich eigentlich keine Dystopien lese… bei der sehr realistisch geschilderten, religiös-fanatisch beherrschten Zukunftsvision Margaret Atwoods läuft es mir kalt den Rücken runter und beim Lesen könnte man glatt depressiv werden. So fern von der Realität sind die geschilderten Szenarien und Gesellschaftsmuster nicht, um nicht Angst zu bekommen beim Lesen. 8-[ Ein tolles Buch, keine Frage, ein schöner Stil, eine glaubhaft heraufbeschworene Vision - aber viel zu bedrückend, um das Lesen zu genießen.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Das klingt sehr interessant, ist das hier dasselbe Buch nur unter anderem Titel? Ich habs damals bei Ihrer Wohnungsauflösung von einer Freundin bekommen. Das was du schreibst klingt ja schon interessant :)

  • ist das hier dasselbe Buch nur unter anderem Titel


    Das ist es. Das Buch wurde unter dem Titel "Die Geschichte der Dienerin" verfilmt. Warum? Vielleicht weil das Wort Magd aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist. Kurzzeitig kam dann auch das Buch unter dem veränderten Titel heraus. Hier steht mehr darüber.


    Bei den nächsten Auflagen kehrte man wieder zum alten Titel zurück.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)




  • Das ist es. Das Buch wurde unter dem Titel "Die Geschichte der Dienerin" verfilmt. Warum? Vielleicht weil das Wort Magd aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist. Kurzzeitig kam dann auch das Buch unter dem veränderten Titel heraus. Hier steht mehr darüber.


    Bei den nächsten Auflagen kehrte man wieder zum alten Titel zurück.


    Super, danke!

  • Upps-
    Ja das hatte ich auch gesehen da es aber bereits Abhandlungen und Kritiken darüber gibt, hatte ich weiter nichts geschrieben.
    Ich finde diese Thematik sehr interessant ( äußerst bedrückend )


    Ameisen-- Bienenstaat--mit teils umgekehrten Aspekten.
    Gottesanbeterin, Spinnentiere
    Funktionen der Fortpflanzung und Ausnutzung der Arbeitskraft
    Reduktion auf Biofunktion ohne Anteil der Persönlichkeit.
    Das Buch muß´ich lesen.
    Danke
    Nachsatz:
    habe es mir eben gekauft..

  • das hier dasselbe Buch nur unter anderem Titel?


    Wurde ja bereits beantwortet. Ich denke, es ist eine der besten Dystopien, die es gibt - und wesentlich glaubwürdiger als das, was uns die Young-Adult-Urban-Fantasy in den letzten Jahren so geliefert hat - allerdings auch sprachlich wesentlich anspruchsvoller.

  • Ich bin jetzt bei der Hälfte und total gebannt. Und teilweise auch echt erschrocken, wie schnell eine einfache Zeitschrift unglaubliches Begehren hervorrufen kann. Und zwar nur um sie durchzublättern :shock:
    Generell bin ich überrascht wie schnell man sich in der Form "anpasst". Desfred ist ja nicht in diese Welt hineingeboren, aber dennoch lesen sich ihre Erinnerungen wie aus weiter Ferne und aus einem anderen Leben. Sie erzählt es ja auch so, als sei es so. Und nicht zu wissen, was mit denen passiert ist, die man geliebt hat. ich mag mir das wirklich nicht vorstellen :cry: Genauso wenig, wie ich mit eingeschränkten Blickfeld über die Straße gehen wollen würde 8-[