Cat Patrick & Suzanne Young - Einfach Schicksal / Just Like Fate

  • Kurzbeschreibung: „Gehen oder bleiben? Caroline steht vor der Wahl: Soll sie ihrer sterbenden Großmutter beistehen oder doch zur Party gehen, wo sie die Liebe ihres Lebens treffen könnte? In Einfach Schicksal lebt Caroline beide Möglichkeiten und muss lernen, mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen klarzukommen. Klar, man kann das Leben nicht zurückspulen und Entscheidungen anders treffen. Aber keine Angst, letztlich gibt es doch mehr als einen Weg zum Happy End, oder?


    Der Klappentext hört sich zunächst relativ unspektakulär an. Und dennoch passt er zu dem Inhalt wie die Faust aufs Auge, ebenso wie der Titel. Und auch das Cover, das mich sofort begeisterte, passt so gut zu der Geschichte um Caroline, wie ich es selten gesehen habe. Wenn man sich das Cover auf dem PC ansieht, sieht es eher langweilig aus. Mal wieder ein hübsches Mädchengesicht, aber gerade im Jugendbuchbereich, ist das nichts besonderes. Umso überraschter war ich, als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt. Das Cover ist ein Wackelbild. Zu sehen ist ein und das selbe Mädchen, allerdings sieht sie in verschiedene Richtungen. Hier wurde Kreativität gezeigt. Die beiden Gesichter auf dem Cover, spiegeln die beiden Entscheidungsmöglichkeiten, vor denen Caroline am Anfang der Geschichte steht, wider.


    Das Buch beginnt mit 21 Seiten Prolog, in diesem Buch „vorher“ genannt. Am Ende des Prologs steht Caroline vor der Entscheidung auf eine Party zu gehen, oder bei ihrer kranken Großmutter, die für sie eher wie eine zweite Mutter ist, zu bleiben. Anschließend werden beide Entscheidungsmöglichkeiten, gehen oder bleiben, im Wechsel durch gesponnen. Die Kapitel sind unterschiedlich lang, im Schnitt aber um die 10-12 Seiten. Zunächst hatte ich leichte Probleme, mich alle paar Seiten auf die andere Entscheidungsmöglichkeit umzustellen. Ich musste zunächst sortieren, was nun in „gehen“ und was in „bleiben“, stattgefunden hat. Allerdings fand ich mich hier schnell zu recht und finde die Idee und die Umsetzung sehr gelungen. Neben der Seitenzahl steht zudem immer „gehen“ oder „bleiben“, sodass hier keine Verwirrung aufkommt.


    Der Schreibstil von Cat Patrick hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr einfühlsam, teilweise auch lustig. Zu jeder Zeit ist er aber locker und natürlich. Die Charaktere haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. In ihren Handlungsweisen, sind sie nicht perfekt. Sie machen Fehler, welche ich größtenteils nachvollziehen konnte und bemühen sich dennoch so gute Menschen zu sein wie nur möglich. Sie verzeihen und überwinden. Caroline war mir direkt sympathisch, doch auch ihre Schwester Natalie, ihren Bruder und noch so viele andere Charaktere konnte ich mir sehr gut vorstellen und habe sie in mein Herz geschlossen.


    Es ist gar nicht so einfach, etwas über die Handlung zu sagen, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Deshalb halte ich mich kurz. In beiden Strängen passieren Caroline schöne Dinge, aber auch traurige oder schlimme Sachen. In beiden Strängen macht sie Fehler, versucht diese aber wieder gut zu machen. Sehr selten gibt es Bücher mit verschiedenen Strängen, bei denen ich beide gleichermaßen mag. Hier war dies der Fall. Ich mochte sowohl das „gehen“ als auch das „bleiben“. In beiden Strängen ging es um Carolines zerrüttetes Verhältnis zu ihrer Familie, um einen Jungen, in den sie schon seit Jahren verliebt ist und um einen Jungen, der auf einmal auftaucht und ihre Gefühle durcheinander bringt. Das Ende konnte mich überraschen und lies mich zufrieden und glücklich das Buch zur Seite legen ;)


    Wie oft müssen wir Entscheidungen treffen, ohne zu wissen, wo uns diese hinführen? Wie oft bereuen wir eine Entscheidung, in der Annahme, dass es die falsche Entscheidung war, die wir getroffen haben?
    Doch woher wollen wir wissen, ob eine Entscheidung „richtig“ oder „falsch“ war, wenn wir die Alternative nicht kennen?
    Vielleicht bringen uns verschiedene Entscheidungen ja doch zu einem gleichen, neuen Ausgangspunkt?


    Fazit: Ein Buch über das Leben und Entscheidungen. „Einfach Schicksal“ ist so viel mehr als irgendein weiteres Jugendbuch. Es regt zum Nachdenken an, über das Buch, aber auch über das eigene Leben und die eigenen Entscheidungen, die man vielleicht bereits getroffen hat, aber auch über die, die noch kommen. Die Geschichte um Caroline habe ich sehr gemocht. Sie ist etwas besonderes, schon allein wegen des Erzählstils. Doch auch die Charaktere und deren Handlungen in „Einfach Schicksal“ haben mich sehr berührt. Und zum Schluss habe ich ein paar Tränchen verdrückt.


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  • Lest dieses Buch, es ist einfach euer Schicksal!


    Klappentext


    „Gehen oder bleiben? Caroline steht vor der Wahl: Soll sie ihrer sterbenden Großmutter beistehen oder doch zur Party gehen, wo sie die Liebe ihres Lebens treffen könnte?In Einfach Schicksal lebt Caroline beide Möglichkeiten und muss lernen, mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen klarzukommen. Klar, man kann das Leben nicht zurückspulen und Entscheidungen anders treffen. Aber keine Angst, letztlich gibt es doch mehr als einen Weg zum Happy End, oder?“


    Gestaltung
    Bei der Gestaltung von „Einfach Schicksal“ gibt es eine Besonderheit: auf dem Cover ist ein Wackelbild angebracht. So sieht man das Mädchengesicht aus zwei verschiedenen Perspektiven. Einmal wirkt es so, als schaue sie über ihre Schulter direkt den Leser an. Auf dem anderen Bild wirkt es eher so, als schaue sie in die weite Ferne, um sich den Horizont anzusehen. Ich habe bisher noch kein Buch gesehen, dass ein Wackelbild und somit zwei Cover hatte und bin total begeistert von dieser Idee. Zumal es auch sehr schön die Geschichte der Protagonistin Caroline widerspiegelt, denn diese kann zwischen zwei möglichen Wege wählen. Sie hat zwei verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten, zwei Richtungen – genau dies verdeutlichen die beiden verschiedenen Gesichter auf dem Cover.


    Meine Meinung
    „Einfach Schicksal“ ist nicht nur aufgrund seiner Aufmachung ein ganz besonders Buch, sondern auch wegen seines Inhaltes. Das Buch beginnt mit einem Kapitel, in dem das „Vorher“ geschildert wird. Deutlich gemacht wird dies auch dadurch, dass unten neben der Seitenzahl immer „vorher“ steht. Am Ende dieses ersten Kapitels, der auch als Prolog angesehen werden kann, stehen Caroline zwei Entscheidungsmöglichkeiten zur Auswahl. Entweder sie geht auf eine Party und trifft dort eventuell den Jungen ihres Lebens oder aber sie bleibt bei ihrer Großmutter, die sie über alles liebt und die wie eine Mutter für sie ist.


    Nach diesem Einstieg werden in „Einfach Schicksal“ die beiden Wege, die Caroline wählen kann, abwechselnd durchgespielt. Dabei wird hier neben den Seitenzahlen in „gehen“ oder „bleiben“ unterschieden, sodass der Leser eine kleine Orientierungshilfe hat, wenn er der Protagonistin durch die beiden Varianten, wie ihr Leben weiter verlaufen könnte, folgt.


    Caroline erlebt also in diesem Buch beide Wege, die völlig verschieden voneinander sind. Die Idee dies mittels der kleinen Worte neben den Seitenzahlen zu verdeutlichen und grafisch darzustellen (die Schriftart der Worte „gehen“ sowie „bleiben“ hebt sich deutlich vom Rest des übrigen Textes ab), gefällt mir sehr gut. Und hätte ich nicht diese optische Hilfe gehabt, so wäre ich sicher beim Lesen des Öfteren durcheinander gekommen, denn als Leser muss man wirklich aufpassen, welche Entscheidung gerade durchgespielt wird. Gerade zu Beginn kann man hier schnell noch verwirrt werden und den Überblick verlieren.


    Mit dem Verlauf der Handlung gewöhnt man sich als Leser auch immer mehr an den Wechsel zwischen den beiden Möglichkeiten und man „lebt sich ein“, in die verschiedenen Ereignisse von „gehen“ und „bleiben“. Je mehr man liest, desto einfacher fällt es einem, die beiden Handlungsstränge auseinander zu halten und zu sortieren, welches Geschehnis in welche Entscheidungsmöglichkeit fällt (ohne dass man sich an den optischen Hilfen orientieren muss).


    Erzählt wird aus Carolines Sicht. Ihre Ich-Perspektive ermöglicht es dem Leser dabei sehr gut, sich in sie hinein zu fühlen. Dies liegt aber auch nicht zuletzt an dem Schreibstil der beiden Autorinnen. Sie schreiben sehr einfühlsam und dennoch locker leicht. Dabei haben sie es auch manchmal geschafft, mir ein kleines Schmunzeln auf das Gesicht zu zaubern.


    Die unterschiedlichen Charaktere, allen voran Caroline, haben mir zudem sehr gut gefallen, da sie einfach sehr menschlich und greifbar sind. Sie handeln für mich nachvollziehbar, sind nicht perfekt (wie es sonst oft bei vielen Buchfiguren der Fall ist) und könnten auch so in unserer realen Welt existieren. Ganz normale Menschen wie du und ich, die ich alle auf Anhieb sehr gern hatte!


    Fazit
    Ein wundervolles Buch, das die Auswirkungen verschiedener Entscheidungen verdeutlicht und zum Nachdenken anregt. „Einfach Schicksal“ ist nicht nur optisch ein wahrer Hingucker, sondern überzeugt auch durch seinen inneren Aufbau und seine Tiefe. Als Leser wird einem vor Augen geführt, was die eigenen Entscheidungen alles bewirken können. Dadurch, dass zwei Handlungsstränge im Wechsel beschrieben werden ist es für den Leser allerdings gerade zu Beginn etwas schwierig die Übersicht zu behalten. Erst nachdem man sich an die Handlung gewöhnt hat, kann man die verschiedenen Ereignisse schneller den Entscheidungsmöglichkeiten des „Gehens“ oder „Bleibens“ schneller zuordnen.
    4 von 5 Sternen!


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