Karin Koch - Tilda und der Duft der Welt

  • Die Eltern der achtjährigen Tilda und ihres jüngeren Bruders Hans leben getrennt. Die Kinder pendeln zwischen Vater und Mutter und leiden sehr darunter. Wie sehr wünschen sie sich, dass Papa und Mama wieder zusammenwohnen und sie eine richtige Familie sind.


    Tilda definiert ihre Umwelt durch deren Gerüche, anhand derer man ihre jeweilige Stimmungslage erkennen kann. Manche Gerüche sind schön und heimelig, manches riecht nicht gut und ist unangenehm. Sie mag den Geruch von Papa, wenn er sie in den Arm nimmt, er riecht nach Muskatnuss, Holz und Erde. Aber Papas Wohnung riecht nicht gut, dort wird zu wenig gelüftet. Auch die Wohnsituation bei Papa ist für die beiden Kindern nicht so optimal. Der Vater ist mit der Trennung überfordert und will die Zeit mit seinen Kindern hauptsächlich genießen und alles mit ihnen machen, woran sie Spaß haben, es soll keine Verbote geben. Deshalb sind auch Cola, spätes Fernsehen und zuckrige Pfannkuchen erlaubt. Tildas jüngerer Bruder Hans liebt es zu basteln. Er erfindet immer neue Maschinen, die gleichzeitig einen Eindruck über sein Gefühlsleben vermitteln. Nach einem Besuch bei Papa will die Mutter immer von den Kindern wissen, was sie dort unternommen haben und horcht sie so aus. Da ihr das Gehörte nicht gefällt, lässt sie die Kinder eine Weile nicht zu ihrem Vater, worunter diese sehr leiden. Als sich Hans im Gartenhaus einschließt, weil er seinen Papa so vermisst und nicht eher rauskommen will, bis sein Vater da ist, muss die Mutter handeln. Papa und Mama werden zwar nicht mehr zusammen wohnen, aber nun dürfen Tilda und Hans wieder zu Papa zu Besuch.


    Karin Koch hat mit „Tilda und der Duft der Welt“ eine sehr schöne Kindergeschichte über eine Trennungsfamilie aus der Sicht von Tilda verfasst. Man kann anhand Tildas Geruchsempfinden ablesen, wie es dem Mädchen gerade geht. Bei Bruder Hans sind es die von ihm ausgedachten Erfindungen, die anzeigen, wenn er traurig ist. Trennungen sind für alle Familienbeteiligten schwierig, wobei die Erwachsenen oft vergessen, dass der Schmerz des Verlustes für die Kinder noch viel schwieriger ist, denn nun müssen sie ihre Liebe aufteilen lernen und ebenso erkennen, dass sie nun nicht mehr alle unter einem Dach leben, sondern dass es nun zwei Wohnungen gibt, in denen sie fortan zuhause sind.


    Die liebevollen und farbenfrohen Zeichnungen von Iris Wolfermann unterstreichen die Geschichte auf jeder Seite, so dass die angesprochene Zielgruppe alles wunderbar verfolgen kann. Besonders hervorzuheben ist das zauberhafte Cover, dass zeigt, wie sehr Tilda ihren Papa liebt.
    Eine besondere Leseempfehlung für dieses wunderschöne Buch!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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