zur Autorin:
Sharon Draper wurde 1952 in Cleveland geboren. Sie arbeitet als Englischlehrerin und lebt in Cincinnati, Ohio.
Seit Jahren schreibt sie Kinder- und Jugendbücher, mit denen sie bereits zwei Mal den Coretta Scott King Award gewonnen hat. Ihre Bücher standen mehrfach auf der "New York-Times" - Bestsellerliste.
Die 11jährige Melody Brooks leidet an einer zerebralen Kinderlähmung. Schwerstbehindert benötigt sie bei allen Dingen des Alltags Hilfe. Sie kann nicht laufen, nicht selbst essen, nicht schreiben und auch nicht reden. Was keiner weiß, Melody ist hoch intelligent. In ihrem kleinen Kopf steckt soviel Wissen, so viel Wissensdurst... aber sie kann sich nicht mitteilen. Bis sie eines Tages auf eine Möglichkeit aufmerksam wird, die ihr Leben verändern könnte.
Es kommt selten vor, dass mich ein Buch zu Tränen rührt. Heute war es mal wieder soweit. Die Geschichte um die junge Melody hat mich berührt, wie kaum ein anderes Buch in den letzten Monaten. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch ein Booktuber-Video bei Youtube. Die Leserin hat dieses Buch in ihrer persönlichen Top-irgendwas-Liste aufgeführt. Und es hat sich gelohnt.
Melody erzählt ihre Geschichte in der Ich-Form. Kaum zu glauben, dass es "nur" eine erfundene Geschichte ist. Die Geschichte wirkt so realitätsnah, dass ich zunächst erst einmal recherchiert habe, ob nicht doch eine wahre Lebensgeschichte dahintersteckt.
Der Leser nimmt teil an Melodys Gedanken- und Gefühlswelt, und das zu 100%, beginnend mit ersten Erinnerungen bis kurz vor Beginn der Pupertät. Melody schildert sehr eindringlich, wie z.B. ein Arztbesuch abläuft. Oder ihr Schulalltag. Sie kann Personen nicht ausstehen, die sie wie Luft behandeln oder meinen, sie wäre geistig zurückgeblieben. Nur wenige Personen können sich auf Melody einlassen. Mrs. V hat mich dabei sehr beeindruckt.
Sehr traurig, aber leider die bittere Realität sind die Reaktionen auf Melody vom "Rest" der Welt. "Kinder können grausam sein" - passt bedauerlicherweise sehr gut.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die zu Beginn noch sehr jugendliche Sprache wird von Kapitel zu Kapitel erwachsener.
Ich konnte nur sehr schwer Abschied von Melody nehmen. Sehr gerne hätte ich mehr von ihrem zukünftigen Leben erfahren.
Das empfohlene Alter ab 12 halte ich für gut gewählt. Ich kann mir vorstellen, dass sich dieses Buch auch als Schullektüre gut eignen würde. Vielleicht können so Vorurteil abgebaut werden.
Ein Highlight im noch jungen Bücherjahr. Von mir eine ganz klare Empfehlung.