Eigenzitat aus amazon.de:
Richard Logan, genannt der Uhrmacher, hat im Gefängnis das Zeitliche gesegnet und Lincoln Rhyme mangelt es an einer Herausforderung. Kleinere Morde an obskuren Orten können ihn nur dann reizen, wenn er das Gefühl hat, dass ein kreativer Geist dahinter steckt. Da hört er von einer jungen Frau, die im Keller ihrer Boutique betäubt und dann tätowiert worden ist. Mit einem relativ komplexen Tattoo, und das innerhalb einer knappen Viertelstunde. Danach ist sie unter fürchterlichen Krämpfen gestorben, denn der Tätowierer hat statt normaler Farben Gift verwendet, das auf jeden Fall einen schnellen, aber schmerzhaften Tod hervorrufen musste. Das Tattoo selbst ist die Aufschrift „The Second“ in gotisch Fraktur, eingefasst in zwei Muschellinien, die mit einem Skalpell geschnitten wurden. Gibt es einen „First“ und sollen noch weitere Zahlen folgen? Lincoln und seine Gefährtinnen und Gefährten machen sich ans Werk. Der Täter scheint überaus talentiert darin zu sein, nicht nur die Haut anderer Menschen zu verzieren, sondern auch, seine Spuren von vorneherein gering zu halten und dann die restlichen zu verwischen. Daneben sieht es so aus, als ob er sich den „Knochenjäger“ aus Lincolns und Amelias ersten Fall als Idol auserkoren hat, was der ganzen Sache für das Ermittlerteam eine ganz persönliche Note gibt. Und die wird noch verstärkt, als sie selbst und auch ihre Angehörigen Ziele von Fallen und direkten Angriffen des „Hautsammlers“ werden. Aber worauf genau hat es dieser Mann abgesehen, der seine Opfer zufällig auszuwählen scheint, seine Jäger dafür aber umso genauer erforscht? Wie viele Tätowierungen will er in New York unterbringen? Mit welcher Zielsetzung? Und wie lang ekönnen die Ermittler seinen Angriffen erfolgreich ausweichen. Wieder eine relativ komplexe Geschichte mit allerlei Wendungen, wobei „Profis“ der Lincoln-Amellia-Romane vielleicht nicht so sehr überrascht sein werden, wie diejenigen, die erst ein oder zwei Bände der Reihe kennen. Hierbei wird auch viel herumgestichelt über grammatikalische Fehler und wie diese in Filmen wie „Pulp Fiction“ über Schwächen im Plot und in der Charakterisierung hinwegtäuschen. Hier überdecken sie ein wenig eine gewisse Vorhersagbarkeit und ein Übergewicht an peripheren Informationen, die die Handlung immer wieder bremsen, ohne dabei notwendigerweise die Spannung zu erhöhen. Hier wäre gelegentlich weniger mehr gewesen, obwohl viele der Informationen durchaus nicht uninteressant sind. Aber es sind schon arg viele. Insgesamt ein interessanter und ganz unterhaltsamer Thriller, der allerdings auch mit 80 Seiten weniger ausgekommen wäre.