Jennifer Ashley - Kein Lord wie jeder andere / The Madness of Lord Ian McKenzie

  • Als der als verrückt geltende Lord Ian MacKenzie erfährt, das sein Geschäftspartner beabsichtigt die junge Witwe Beth Ackerley zu ehelichen, zögert er nicht lange und erzählt der jungen Frau von dem Doppelleben ihres Verlobten. Ohne ihr natürlich ebenfalls einen Heiratsantrag zu machen. Beth ist zwar Ian sehr dankbar dafür das er sie vor einem großen Fehler bewahrt hat, doch lehnt sie seinen Heiratsantrag ab. Stattdessen macht sie sich auf nach Paris um dort ein neues Leben zu beginnen. Ganz unverhofft trifft sie dort auf Isabella der Schwägerin von Ian, die seit der Trennung von ihrem Mann Mac vor drei Jahren in der Stadt lebt. Sie freunden sich sehr schnell an und bald treffen auch Beth und Ian wieder auf einander. Da Beth, den vermutlich am Asberger Syndrom leidenden, Ian nicht heiraten möchte, ihn aber sehr sympatisch und attraktiv findet beginnen sie eine Affäre. Als die Vergangenheit das Glück der MacKenzie zu zerstören droht zögert Beth nicht eine Sekunde um ihnen zu helfen.


    Auch ich war zunächst skeptisch was diese Geschichte anging, so schien mir doch sehr Schreibstil zu modern. Das legte sich allerdings sehr schnell wieder als sich die Protagonisten in Paris wieder sehen. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam aber stetig. Wirkten die Handlung stränge zu Anfang auf mich noch etwas lose zusammen gewürfelt, so fügte sich doch im laufe des Lesens alles zu einem Komplexen und Logischen Gebilde zusammen. Manche der Geheimnisse und Hintergründe waren vorhersehbar, manche nicht. So was wünscht man sich doch als Leser oder nicht?


    Die Charaktere fand ich alle sehr gelungen, sei es Ian der durch seine schrecklichen Erlebnisse in seine Kindheit und Jugend zu Wutausbrüchen neigt oder zusätzlich durch seine vermutlich wegen dem Asperger-Syndrom verursachten Verhaltensweisen, wie die Direktheit, jemanden nicht in die Augen schauen zu können oder die Liebe zur Perfektion. Dabei ist er seinen Lieben stets loyal gegenüber. Beth ist eine junge Frau der nach dem Tod ihres Mannes, ein kleines Erbe zugefallen ist. Sie hat Angst sich neu zu binden, zumal ihre erste Ehe sehr glücklich war. Dennoch hat sie einen freundlichen Charakter und fühlt sich schnell in Gegenwart von Ian sehr wohl und hat überhaupt keine Vorurteile sei es Ians Wesen gegenüber oder seiner Familie. Dann natürlich Ians Brüder, sie sind stets besorgt um ihren kleinen Bruder und würden alles für einander tun, obwohl sie alle mit ganz eigenen Problemen. Obwohl sie in der Gesellschaft gemieden werden, würde ich sie eher als moderne Gemeinschaf von Junggesellen halten, die sehr gerne Lachen und auch in Gegenwart von Damen ihre Meinung sagen. Zum Guten Schluss noch die tollen Nebencharaktere, allen voran Inspektor Fellows, der es ganz besonders auf die Familie abgesehen hat, er wirkt ein wenig steif aber spätestens zum Schluss ist er einem ein wenig sympatischer.


    Wie bei "Historical Romances" üblich liegt der Fokus zum größten Teil auf der Romantik und zu weilen auch auf der Erotik. So auch bei diesem Buch. Es gibt sehr schön beschriebene Szenen die durch Ian unverblümter und direkter Art, sowie seinen geistigen Fähigkeiten noch mehr an Intimität und Verbundenheit vermitteln. Was ich sehr romantisch fand.


    Ich freue mich schon darauf den 2 Band "Das Werben des Lord MacKenzie" zu lesen. Bin echt gespannt wie es Mac anstellen wird seine Frau zurück zu erobern. Empfehlen würde ich dieses Buch vorwiegend allen, die gerne modern geschriebene "Historical Romances" mit einem ungewöhnlichen Plot lesen. Alle andern sollten es einfach mal ausprobieren.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Gelesene Bücher 2015: 73 :mrgreen:
    Gelesene Bücher 2016: / Kann mich nicht erinnern O:-)
    Gelesene Bücher 2017: 121 :wink:
    Gelesene Bücher 2018: 78 :(

    Gelesene Bücher 2019: 119 :wink:

    Gelesene Bücher 2020: 121 :wink:

    Gelesene Bücher 2021: 63 :wink:

    Gelesene Bücher 2022: 6 ~ :study:

  • Der Originaltitel lautet: "The Madness of Lord Ian McKenzie"

    Gelesene Bücher 2015: 73 :mrgreen:
    Gelesene Bücher 2016: / Kann mich nicht erinnern O:-)
    Gelesene Bücher 2017: 121 :wink:
    Gelesene Bücher 2018: 78 :(

    Gelesene Bücher 2019: 119 :wink:

    Gelesene Bücher 2020: 121 :wink:

    Gelesene Bücher 2021: 63 :wink:

    Gelesene Bücher 2022: 6 ~ :study:

  • Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Beth und Ian erzählt.
    Leider bin ich mit dem historischen Genre noch nicht richtig warm geworden. Auch dieses Buch konnte leider nichts daran ändern. Ich weiß nicht, ob es ausschließlich am Genre oder auch an der Geschichte lag, aber ich konnte mich bis zum Schluss nicht so richtig in die Figuren hinein fühlen und eine Verbindung zu ihnen aufbauen.


    Beth ist in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen und gehört nur aufgrund einer glücklichen Fügung inzwischen zur besseren Gesellschaft. Sie ist willensstark und lässt sich nicht so leicht einschüchtern. Obwohl ich sehr gerne über starke Frauenfiguren lese, konnte ich zu Beginn nicht viel mit ihr anfangen. Im Verlauf der Geschichte begann ich sie zu mögen, aber der Funke ist nicht übergesprungen.
    Ian gilt als verrückt und wird von vielen Menschen gemieden. Heutzutage würde man aufgrund seines Verhaltens wohl Autismus diagnostizieren. Ich fand es sehr spannend mehr über ihn zu erfahren. Mir gefielen die Beschreibungen seines Verhaltens und obwohl er so distanziert ist und unfreundlich wirkt, mochte ich ihn mehr als Beth. Die Schilderungen seiner Kindheitserlebnisse haben mich bewegt, auch wenn ich ihn nicht in mein Herz geschlossen habe.


    Die Geschichte gefiel mir zwar, hatte aber zwischendurch immer wieder Längen, in denen ich mich dazu aufraffen musste, weiter zu lesen. Meine Beziehung zu den Charakteren wurde nach und nach besser, aber leider hat mir irgendetwas gefehlt, um sie zu greifen und so richtig mitzufiebern. Eine Nebenhandlung sorgt für zusätzliche Spannung, konnte die Schwachstellen für mich aber nicht ausgleichen.


    Fazit:
    Bei mir ist der Funke leider nicht übergesprungen, aber die Geschichte war trotzdem gut und Ian als Charakter sehr interessant. Daher gibt es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink: