Mirjam Mous - Room 27: Zur falschen Zeit am falschen Ort / Vals spel

  • "Zur falschen Zeit am falschen Ort" (Buchuntertitel)


    Na, da ging ja einiges schief, in dem Urlaub.


    Inhalt:
    Der 16-jährige Fin möchte eigentlich den Urlaub bei seinem Bruder in Spanien verbringen. Leider hat dieser keine Zeit für ihn und so beschließt er statt zurück nach Hause zu fliegen, einfach auf eigene Faust zu reisen. Da er aber nicht wirklich Spanisch sprechen kann, schließt er sich den beiden Jugendlichen Valerie und Stephano an, die vorgeben ebenfalls selbstständig durch die Gegend reisen zu wollen.
    Während sich Fin in Valerie verliebt und sich immer mehr in seine rosarote Verliebtheitswolke hineinkuschelt, wird ihm von den beiden übel mitgespielt ohne dass er die Vorzeichen zu erkennen vermag.
    Letztendlich sitzt Fin in Spanien im Gefängnis und ist des Mordes verdächtig.


    Meine Meinung:
    Sehr gut finde ich es, dass die Autorin den Roman in zwei Erzählsträngen niedergeschrieben hat: Einmal Fin in der Gegenwart, wie er im Gefängnis sitzt und verzweifelt versucht eine Erklärung für seine missliche Lage zu finden. Und zum anderen berichtet Fin in Rückblenden von seinem "Urlaub" mit den Beiden und den Ereignissen, die ihn in seine Lage gebracht haben.


    Ja, klar, es passiert schon sehr "viel" in der Geschichte.
    Und Fin kommt schon sehr gutgläubig rüber und schöpft bei all den Ereignissen keinen Verdacht.
    Aber aus der Rückschau kann man immer leicht sagen, "das hätte er doch kommen sehen müssen".
    Deshalb würde ich dies nicht als Negativpunkt anbringen, sondern mag durchaus "realistisch" sein, ebenso wie der nachvollziehbare Wunsch des jugendlichen Fin, der gerne auf eigenen Füßen stehen möchte und seinen "Urlaub" selbst managen wollte - ohne seiner Mutter bescheid zu geben oder andere Erwachsene einzubeziehen.


    Wieder ein sehr gelungener Jugendroman der Autorin!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Room 27 von Mirjam Mous
    Inhalt laut Arena:


    Fin sitzt in einer Zelle der spanischen Polizei, weil man ihm vorwirft, eine Frau ermordet zu haben. Nur Valerie kann ihm helfen, seine Unschuld zu beweisen. Seit ihrer gemeinsamen Reise durch Spanien, denkt Fin nur noch an sie. Aber Valerie ist verschwunden und die Polizei findet immer mehr Beweise für Fins angebliche Tat. Allmählich wird ihm klar, dass Val nicht die ist, für die er sie bisher gehalten hat.


    Die Autorin


    Meine Meinung:


    Fin sitzt in einer Gefängniszelle ein ... genau damit beginnt auch das Buch. Als Leser weiß man nicht, wie es zu dieser Situation kommt und merkt schnell, dass auch Fin selbst es sich nicht erklären kann. Spannung und Neugierde sind also von Anfang an garantiert. Immerhin geht es hier um Mord und nicht um irgendeinen kleinen Diebstahl oder ähnliches.
    Im Laufe der Geschichte häufen sich die Anklagepunkte immer weiter an. Ebenso ist es mit den Beweisen, die immer deutlicher gegen Fin zu sprechen scheinen.
    Den Aufbau der Geschichte fand ich hier besonders interessant. Auf der einen Seite begleitet man Fin durch die letzten 3 Wochen, indem sein Urlaub rekonstruiert wird und man die vermeintliche Wahrheit miterlebt. Auf der anderen Seite erlebt man den Protagonisten in seiner Zelle und den Verhören, in denen er versucht, sich selbst einen Reim auf die Anklage zu machen.
    Die Parallelen zwischen Erlebten und der Erklärung, warum Fin ist, wo er ist, waren sowohl spannend, als auch schockierend. Spannend, weil man selbst kombinieren konnte und schon während der Rückblicke erahnen konnte, was in der Polizeiwache als nächstes offen gelegt wird. Schockierend und verstörend, weil eine solche Abgebrühtheit hinter allem steckt. Und das bei Charakteren zwischen 16 und 18 Jahren.
    Sehr schön hat die Autorin hier auch aufgezeigt, wie man eigentlich immer das Gute im menschen sehen will. Denn als Leser merkt man recht schnell, dass irgendwas nicht stimmen kann und die Alarmglocken klingelten bei so einigen Begebenheiten. Allzu leicht könnte man es also als leichtgläubig oder naiv abtun, was hier passiert. Doch immer wieder kam ich zu dem Schluss, dass ich es zwar als Leser so sehen kann, in der Situation aber vermutlich auch nichts Böses vermutet hätte.
    Bis zu einem bestimmten Punkt baut sich die Spannung so unentwegt auf, bis es dann von jetzt auf gleich eine Wendung gibt und sich alles recht schnell, nach meinem Geschmack etwas zu schnell, aufklärt und erledigt.
    Die "zweite Hälfte" fand ich dann auch nicht mehr so überzeugend. Alles geht plötzlich Schlag auf Schlag, scheint geradezu reibungslos und über Eingebungen zu laufen und so richtig wusste ich auch gar nicht, was das nun soll. Da hätte man sicher noch etwas mehr aus den letzten Seiten herausholen können.
    Alles in allem aber ein spannender Jugendthriller, der auch mich als Leser ab und an zweifeln ließ, was nun eigentlich die Wahrheit ist.


    Bewertung:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    4/5