Göran Tunström - Der Mondtrinker / Skimmer

  • Göran Tunström "Der Mondtrinker"


    Autor: Göran Tunström
    Titel: Der Mondtrinker
    Seiten: 263
    ISBN: 3-423-12871-2
    Verlag: dtv


    Autor:
    Göran Tunström wurde 1937 in Vrämland geboren und lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2000 in Stockholm. Er ist einer bekanntesten Schriftsteller Schwedens und wurde mit vielen wichtigen Preisn geehrt. 1984 bekam er den Literaturpreis des Nordischen Rates und 1987 den Selma Lagerlöf-Preis. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzte. Auf Deutsch erschienen unter anderen "Solveigs Vermächtnis" und "Der Dieb".


    Inhalt:
    Ein Roman über eine isländische Kindheit, die anrührend-komische Geschichte einer außergewöhnlichen Vater-Sohn-Beziehung und über "die Lächerlichkeiten, die insgesamt den Namen der Liebe tragen". (Klappentext)


    Rezension:
    Island liegt weit ab vom Schuss und auf Anhieb lässt es sich nur schwer sagen, wozu dieses kleine Insel-Land gehören soll. Amerika oder Europa oder eben doch als Brücke zwischen den Welten. Tunström aber weiß es und nimmt uns mit auf eine Reise in ein Land, in dem einjeder jeden kennt, in der Landschaft und Klima einen ganz eigenen Menschenschlag hervorbringen und man sich selbst genügt ohne den Blick über den Tellerrand zu verlieren. Das mag den einem oder anderen zu hoch vorkommen, viel zu philosophisch, doch ist es ein großer Pluspunkt des Romans. Ein Feuerwerk an minutiös durchdachten Sätzen, schöner Sprache. Nichts zum daneben her lesen. Eine Geschichte, die gefallen kann oder eben nicht. Dazwischen wird es wohl nichts geben.


    Die Handlung selbst ist harmlos und unaufgeregt. Zwar durchsetzt mit dem Mehltau, den wohl schwedische Autoren meinen, immer mit einbringen zu müssen doch ist man hier gerade so der Schwelle zum staubigen Wohlfühl-heile Welt-Kitsch entfernt, was dem Leser doch noch eine gute Erinnerung haben lässt. Nichts sinnloses gelesen zu haben aber ein Buch, welches noch danach beschäftigt. Nicht im negativen Sinne.


    Und der Rezensent sollte aufhören zu schreiben, wenn er merkt, dass er selbst anfängt zu philosophieren. Nachwirkungen also nicht ausgeschlossen.


    findo