Bücher, die Euch überwältigt/verändert haben..?

  • Ich habe seit November 2014 einen "britischen Heldenhimmel": d.h. seltsamerweise gefallen mir nur Werke von britischen Gegenwartsautoren (Jane Hawking, Sue Townsend, Pete Johnson). Die tatkräftigen Anti-Helden sind miteinander befreundet: Jane Hawking = Eva Beavers; Adrian Mole = Luis N.; usw.
    Wie das noch weitergehen soll, weiß ich auch nicht. Diese literarischen Figuren bestimmen, wer zu ihnen passt. Ich werde ganz einfach selber eine Parodie mit diesen "goldigen Dreien" schreiben müssen.

  • Hierzu fällt mir sofort 'Die Straße' ein.
    Dieses eindringliche Buch hat mich unglaublich berührt. Die Geschichte von Vater und Sohn, hat mich lange nicht losgelassen.
    Ohne Kitsch und Effekthascherei leidet man mit den beiden mit. Die Geschichte wirft viele Fragen auf. Würde ich genauso handeln? Wofür das alles? Sind wir die Guten?
    Hier wird nicht mit dem erhobenen Zeigefinger belehrt, vieles bleibt ungesagt. Trotzdem spürt man die hilflosigkeit aber auch die bedingungslose Liebe die den Vater antreibt.

    Du trägst dein Herz nicht nur auf der Zunge - es schlägt in deinen Augen.
    (Kai Meyer-Die Seiten der Welt)


    :study:  2020 gelesen: 2


    :musik: 2020 gehört: 16

  • Diese Frage wurde ja schon mehrfach gestellt und ich kann sie nur immer wieder mit der selben Antwort beantworten.


    "Harry Potter" hat mich geprägt, verändert und überwältigt. In dieser Reihe, in der gesamten Welt steckt so viel, was man mitnehmen kann. Gedanken über Freundschaft, Liebe, Mut, über Richtig und Falsch, über Entscheidungen und Handlungen, über Grenzen über Ideologien, über Ansichten, Voruteile, Toleranz und Akzeptanz, Gerechtigkeit... Die Liste lässt sich beliebig fortführen und gerade das ist der Trumpf der Bücher. Jedes Alter, bei jedem Lesen nimmt etwas anderes aus den Büchern mit und man kann sich so seine eigenen Gedanken dazu machen. Das finde ich toll.

  • Witzig, ich hatte es erst am Wochenende mit meinem Freund darüber, dass es letztes Jahr zwei Bücher gegeben hat, die mich vollkommen begeistert haben und nach denen ich erstmal einen Tag brauchte bis ich ein neues anfangen konnte (aber er hat es nicht wirklich verstanden, da er keine Bücher liest :-, )
    Das war zum einen dieses hier:
    Es hat mich so begeistert und mitgenommen, dass ich nichtmal beschreiben kann warum ich es so wundervoll fand. Es ist so schwer zu erklären wie ich mich nach dem lesen des Buches gefühlt habe, denn egal wie ich es ausdrücke es stimmt irgendwie nicht so ganz mit meinem Gefühl überein.

    "To the stars who listen and the dreams that are answered"(Sarah J. Maas)

    "Being clever and being creepy are not mutually exclusive" (Tracy Deonn)

  • Und dann noch dieses hier:
    Dieses Buch hab ich als Wichtelbuch letztes Jahr bekommen und es war nach einem Tag ausgelesen. Die Charaktere waren wirklich sehr lebendig und ich hab immer mit ihnen mitgefühlt und war schon fast traurig, als ich das Buch beendet hatte. Zum Glück gibt es ja eine Fortsetzung, auch wenn ich noch etwas auf die TB Ausgabe warten muss

    "To the stars who listen and the dreams that are answered"(Sarah J. Maas)

    "Being clever and being creepy are not mutually exclusive" (Tracy Deonn)

  • Nicht weltbewegend oder überwältigend im eigentlichen Sinne, aber wichtig für mich: "Trainspoting".


    Ich war etwas jünger als die Charaktere im Buch, als ich es gelesen habe. Die schottische Situation kann man wahrscheinlich nicht mit der Deutschen vergleichen; das Gefühl, in einer sterbenden Arbeiterstadt aufzuwachsen, diese absolute Perspektivlosigkeit, diese Ablehnung von Allem und dieser gleichzeitige Wunsch nach Mehr - das kenne ich alles nur zu gut, das deckte sich sehr mit meinem eigenen Leben. "Trainspotting" ist vielleicht DAS Buch meiner Jugend.


    Ui, das ist eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen und in ausschließlich schlechter Erinnerung habe. Aber vielleicht sollte ich es noch mal versuchen. Ich glaube, das ist ein Buch, das den richtigen Zeitpunkt braucht.

  • Hierzu fällt mir dieses hier ein.
    Die Geschichte ist so unglaublich krass... :shock: Und irgendwie dennoch in der realen Welt möglich. Die Geschichte hat mich fasziniert und ziemlich nachdenklich gemacht. Selbst wenn ich heute daran denke, schaudert es mich noch und ich frage mich was mit den Menschen manchmal nur los ist. *schauder*

    Lg Jess

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    Lesen heisst, duch fremde Hand träumen.
    Fernando Pessoa



  • Ui, das ist eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen und in ausschließlich schlechter Erinnerung habe. Aber vielleicht sollte ich es noch mal versuchen. Ich glaube, das ist ein Buch, das den richtigen Zeitpunkt braucht.


    Ich glaube, bei "Trainspotting" kommt es auch sehr darauf an, in welchem Alter man es ließt und mit welchem Hintergrund.
    Ob es mir heute noch gefallen würde oder ob es mir zu pubertär wäre, kann ich nicht beurteilen.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Dieses an sich "Jugendbuch" zählt für mich dazu, weil ich mir wirklich lange danach Gedanken gemacht habe, welcher dieser Charaktere ich selbst wohl am ehesten gewesen wäre. Es war kein Buch, das ich einfach weggelegt habe.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Und hier mein absolutes persönliches Highlight des letzten Jahres!
    So kurz, so knapp und doch so aussagekräftig.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • auch dieses hier würde ich nennen, da dieses Buch zu einigen Diskussionen im meinem Bekannten- und Freundeskreis geführt hat.
    Vor allem die Frage: Wenn ihr die Ethikkommission wärt, wie hättet ihr entschieden?


    Menschenversuche wie zur grausamsten Zeit unserer jüngeren Geschichte. Daraus wurden medizinische Erkenntnisse gewonnen.
    Sollen diese Erkenntnisse nun einfach vernichtet werden, da sie unser menschenverachtendem Hintergrund zustandekamen, oder sollen sie verwendet werden, damit Menschen mit einer gewissen lebensbedrohenden Erkrankung geholfen werden kann?
    Aber legitimiert man damit nicht gleichzeitig die grausamen Taten?
    Bei der Vernichtung der Daten im Nachhinein, sind dann die Menschen nicht noch "umsonster" gestorben bzw. haben höllische Qualen erdulden müssen?


    Jeder von uns, bei unseren Diskussion war der einhelligen Meinung, dass Versuche an Lebewesen absolut zu verurteilen sind. Aber bei der Diskussion bezüglich der Verwertung auf dieser Art gewonnener Daten IM NACHHINEIN, gabs genügend Diskussionsstoff und hitzige Diskussionrunden.


    Ob das Buch selbst und die Geschichte in die dieses Thema eingepackt ist (Jetztzeit), jedermanns Geschmack trifft, ist eine Sache. Für mich eines der wenigen BoD-Bücher, denen ich wirklich 5 Sterne gegeben habe, und bei dem ich mich sogar zu eine Rezi hinreissen habe lassen.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Ich glaube, bei "Trainspotting" kommt es auch sehr darauf an, in welchem Alter man es ließt und mit welchem Hintergrund.
    Ob es mir heute noch gefallen würde oder ob es mir zu pubertär wäre, kann ich nicht beurteilen.


    Das mag natürlich auch sein. Ich habe auch den Film versucht und bin genauso gescheitert. Über die Kloszene bin ich nicht hinausgekommen... :puker: Und das, obwohl ich Ewan McGregor eigentlich sehr gerne mag.

  • und selbst nach Abschluß sinnt man noch Tage oder Wochen über das 'Erlebte' und ist schlicht und einfach überwältigt

    ein Buch, das Angst macht, es noch einmal zu lesen

  • Dieses Buch aus dem Gothic-Bereich mit Gay Romance-Elementen hat mich sehr lange beschäftigt und auch überwältigt. Es geht um einen Jungen, der von einem geheimnisvollen Baron adoptiert wird und auf dessen Anwesen einen weiteren adoptierten, stummen Jungen kennen- und lieben lernt. Da es ein ziemlicher Schmöker ist und zudem eine Gruselgeschichte, war ich sofort dabei. Ich habe eine Rezension geschrieben und das Buch seitdem mehrmals in der Hand gehabt. Es hat eine emotionale Sogwirkung, der man sich als Leser kaum bis gar nicht entziehen kann.

  • Eine sehr schöne Frage!
    Spontan und ohne auch nur eine Millisekunde zu zögern fällt mir Ein Mann namens Ove ein. Ove hat mein Herz absolut erobert und noch nie lagen bei mir während der Lektüre Lachen und Weinen so nah beieinander. Das konnte sogar auf einer Doppelseite mehrfach wechseln. Und das Tolle daran: Ich weiß nicht mal wieso. Es ist ja nicht gerade eine besonders rührselige oder gar kitschig romantische Geschichte. Aber es hat mich ganz tief berührt. Und ich glaube, dass es mich auch in gewisser Weise geändert hat, denn seitdem denke ich bei merkwürdigen Leuten regelmäßig, dass man schließlich nicht weiß, was sie alles erlebt haben und warum sie so schief geworden sind.


    Andere sehr beeindruckende Bücher waren fraglos das Tagebuch der Anne Frank sowie das Mädchenorchester von Auschwitz. Und auch Der kleine Prinz gehört ganz sicher dazu.