Peter Handke – Die Lehre der Sainte-Victoire

  • Original : Deutsch (geschrieben im Winter/Frühjahr in Salzburg, herausgegeben 1980)


    INHALT :
    Der Autor fragt sich nach dem Recht zu schreiben. Nicht in Form eines Traktates, sondern als eine Erzählung von Wanderungen in der Provence — von den Auseinandersetzungen mit dem Mont Sainte-Victoire und dessen Abbildern, »Verwirklichungen«, auf den Gemälden Cézannes—, zum Mont Valérien in Paris oder »auf« den Havelberg in Berlin und — schließlich — im Morzger Wald bei Salzburg. Die zweite Begegnung mit der Sainte-Victoire und Cézanne, »dem Menschheitslehrer der Jetztzeit«, erlaubt es Handke, eine Poetik, seine Poetik, zu schreiben als die »Lehre« der Sainte-Victoire. Das »Recht, zu schreiben« gründet sich für ihn auf die Erfahrung des Zusammenhangs, der Verwandtschaft, zwischen dem Ich und den Dingen; Ziel des Autors Peter Handke ist es, »diesen Zusammenhang, in einer treuestiftenden Form!, weiterzugeben«.
    (Quelle : Suhrkamp Verlagsbeschreibung, leicht gekürzt)


    BEMERKUNGEN :
    Vielleicht hilft es den manchmal bei Handke verwirrten Leser zu entdecken, wo quasi der Ausgangspunkt, ein Leitfaden dieses Buches liegt : zwei zeitlich etwas auseinander liegende Wanderungen an und auf der Sainte-Victoire ( http://de.wikipedia.org/wiki/Montagne_Sainte-Victoire ) und dazu gehörige Bilder von Cézanne. Dort, an der « Route Paul Cézanne », erlebte der Autor einen « Beseeligungsmoment » großer Intensität in einer Art der Beheimatung in den Farben einer Landschaft.


    Von diesen Ausgangspunkten aus scheint der Autor manchmal thematisch zu springen, doch es sind wohl die – wie ich es unbeholfen ausdrücke – damit für ihn verbundenen Assoziationen, Parallelen, Erinnerungen, die hier hockommen. Dies geschieht in Form von Beschreibungen verschiedener Gemälde (insbesondere Cézannes), Farben, Formen, Landschaften, Wanderungen, aber auch sehr persönlichen Kindheitserinnerungen.


    Lassen wir uns darauf ein, dann entdecken wir in weiten Teilen diesen betrachtenden, mir nahezu beschaulich vorkommenden Blick eines Poeten. Dann wird das Fragmentarisch, Verschiedenartige doch auch etwas Hingeordnetes,Zusammenhängendes. Ob wir mit Handke « sehen und innehalten lernen », uns befragen lassen ?


    (Ich frage mich, wie dieses Werk einzuordnen ist. Autobiographische Erzählung ? Man verzeihe mein Zögern...)


    ZUM AUTOR:
    Peter Handke, geb. 1942 in Griffen/Kärnten. Nach seiner Kindheit, die er im Berliner Ostsektor und in Griffen verlebte, studierte er in Graz Jura. 1965 brach er nach der Veröffentlichung seines ersten Romans sein Studium ab und arbeitet seither als freiberuflicher Schriftsteller. Er lebte zunächst in Graz, dann in Düsseldorf und Berlin, Paris, Kronberg im Taunus, in den USA und ab 1979 längere Zeit in Salzburg. Zur Zeit wohnt er in Chaville in Frankreich.


    1973 wurde Peter Handke mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet und 2007 erhielt er den Berliner Heinrich-Heine-Preis, 2008 den Thomas-Mann-Literaturpreis, 2009 wurde er mit dem Franz-Kafka-Literaturpreis ausgezeichnet. Nun erst mit dem Ibsen-Preis. (Quelle: amazon.de)


    Weiterführende Links zu Peter Handke:
    http://www.tour-literatur.de/L…_autoren/handke_links.htm


    Taschenbuch: 109 Seiten
    Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 8 (25. November 1984)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3518375709
    ISBN-13: 978-3518375709