Gudrun Krämer: Demokratie im Islam

  • Gudrun Krämer: Demokratie im Islam Der Kampf für Toleranz und Freiheit in der arabischen Welt; Verlag C. H. Beck München / Bundeszentrale für politische Bildung (Lizenzsausgabe) beide 2011; 222 Seiten; IBSN (Bundeszentrale): 978-3-8389-0203-1

    Während des sogenannten arabischen Frühlings blickt die Welt auf Länder wie Ägypten und Tunesien, Bahrein und Syrien, Algerien und Jemen. Dort werden Freiheit, Demokratie und Menschenrechte eingefordert. Wird sich die Gedankenwelt des Islam durchsetzen? Und damit welche Rechtsform Wie wird das Verhältnis von Staat, Recht und Religion aussehen? Werden sich Reformkräfte oder Beharrungsideen durchsetzen?


    Krämer ist Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ausgehend von der (damaligen) Tagesaktualität versucht sie eine Beschreibung der Situation.


    Das Buch wirkt aber vielfach blauäugig und naiv. In idealtypischer Art und Weise wird hier in die islamische Gedankenwelt eingeführt; es fehlt die Beschreibung bedeutender religiöser und weltlich-politischer Autoritäten.


    Betrachtet man die Entwicklung in Syrien, bleibt schon die Frage, ob eine Wissenschaftlerin nicht hätte vorhersehen müssen, daß es dort zu Gewalt, Tod, Krieg, Elend kommt, der islamische Kämpfer selbst aus Europa anreist? Eine genauere Beschreibung der unterschiedlichen Interessens- und Gemengenlagen wäre zwingend erforderlich gewesen. So kommt aus fehlenden Informationsmöglichkeiten heraus beispielsweise schnell die Frage, wie sich das Assad-Regime so lange gegen eine vermeintliche oder tatsächliche Übermacht halten kann.


    Es geht dabei nicht darum, für oder gegen jemanden Partei zu ergreifen oder etwas / oder jemanden zu beurteilen.


    Wichtiger wäre es gewesen, sachlich und neutral objektive Informationen zu vermitteln. Dafür wäre s auch sinvoll gewesen, Bilder, Grafiken, Tabellen u. a. beizufügen. In der vorliegenden Form ist das Buch eine Bleiwüste