Tim Lebbon - Der Aufstieg der Jedi-Ritter - Ins Nichts

  • Autor:
    Tim Lebbon ist ein britischer Fantasy und Horror Autor. Er schrieb unter anderem für Alien und auch mehrere Bücher der Jack London Reihe. Daneben weitere Fantasy und Horror Geschichten. Nun hat sich Lebbon auch das erste Mal in das Star Wars Universum gewagt und mit seinem Roman „Der Aufstieg der Jedi-Ritter“ Neuland betreten. Weitere Romane im Star Wars Universum sind von ihm scheinbar aktuell nicht geplant oder in der Mache.



    Serie:
    „Der Aufstieg der Jedi-Ritter“ spielt wie die Comic-Serie „Dawn of the Jedi“ auf Tython, beim Orden der Je´daii, den Vorgängern von Jedi und Sith. Die Handlung verläuft zwar teilweise parallel zum ersten Comic Band der Reihe, besitzt aber eigenständige Charaktere, eine eigenständige Handlung und hat im Grunde keine Auswirkungen auf die Geschichte rund um Xesh. Im englischen Original trug das Buch übrigens auch den Titel „Dawn of the Jedi“ und kann somit eindeutig zur Comic-Reihe als ergänzender Roman zugeordnet werden.



    Inhalt:
    Eine tödliche Gefahr droht das gesamte Tython-System zu vernichten. Eine Sekte Fanatiker ist dabei ein uraltes Gerät herzustellen das entweder das Tor zu den Sternen öffnet oder aber das gesamte System in ein Schwarzes Loch verwandelt. Um dies zu verhindern wird Je´daii Rangerin Lanoree Brock ausgesandt die Hintermänner aufzuspüren und sie aufzuhalten. Die Wahl fiel dabei nicht zufällig auf die junge Je´daii, denn wie sich herausstellt ist der Anführer dieser Gruppe ihr für Tod gehaltener jüngerer Bruder Dal! Unterstützt nur von dem zwielichtigen Twi`lek Tre Sana begibt sich Lanoree auf eine Schnitzeljagd quer durch das Tython-System zu ihrer emotionalsten und gefährlichsten Mission und dies ohne weitere Rückendeckung! Das Wohl des gesamten Systems hängt von ihrem Erfolg ab!



    Meinung:
    Wie schon bei der Comic-Reihe „Dawn of the Jedi“ reisen wir in eine sehr spannende Epoche, in die Vorzeit von Star Wars. Das mysteriöse Tython, die Heimatwelt der Jedi, ein Zentrum der Macht. Wir erleben eine Zeit lange vor den Jedi und den Sith, vor der Galaktischen Republik. Die mysteriösen Krieger und Philosophen des Je`daii Ordens. Die Lehre der Je`daii ist dabei sehr spannend. Sie predigen das Gleichgewicht der Macht, nutzen sowohl die Fähigkeiten der Dunklen wie der Hellen Seite. Wut und Hass wird von Ihnen ebenso genutzt wie Liebe und Opferbereitschaft. Die mystischen Tempel sind Horte des Wissens, eine spannende Zeitreise die der Star Wars Fan hier antreten kann.


    Was erst gegen Ende des Buches klar wird, die Handlung hier spielt parallel zum ersten Comic-Band der Reihe, zur Ankunft von Xesh im Tython-System. Allerdings ist dies hier eine eigenständige Geschichte mit neuen Charakteren so dass man die Comics nicht kennen muss auch wenn man dadurch den Vorteil hat Tython und das System besser zu kennen. Das Buch bietet zudem eine weiterer, intensivere Beschreibung zum alltäglichen Leben auf Tython und den anderen Planeten des Systems, was sehr interessant ist.
    Der Autor bedient sich einer Methode die oft beliebt ist, er erzählt auf 2 Zeitebenen. Zum einen spielt die Hauptgeschichte wie gesagt zur Zeit des ersten Comics, dazu gibt es aber immer wieder Blicke in die Vergangenheit von Lanoree und Dal, genauer gesagt wird deren Reise als Reisende, also so etwas wie Padawan Schüler, beschrieben wo sie von Tempel zu Tempel ziehen. Dadurch bekommt der Leser noch mehr einen Eindruck davon wie die Je`daii die nächste Generation ausbilden und welche Gefahren es auf Tython gibt. Zudem lernen wir einige Lehrmethoden der Je´daii kennen, wirklich sehr interessant.


    Die Hauptpersonen sind auch durchaus interessant. Dal, man kann sogar verstehen wieso er davon träumt zu den Sternen zu reisen und auch wieso er die Macht ablehnt, aber seine Handlungen sind natürlich die eines Verrückten, in gewisser Weise erinnert er an die Yuuzhan Vong, das kommt wohl dabei raus wenn die Macht in einem nicht existiert oder man diese so ablehnt.
    Seine Schwester Lanoree ist ein sehr gutes Beispiel für eine Je´daii und auch wo der Unterschied zu den Jedi liegt. Sie ist noch pragmatischer, zu töten fällt einem Je`daii leichter wie einem Jedi auch wenn man die Toten immer betrauert, zudem stellen sie ihr Mitgefühl deutlich hinter ihre Missionsziele an. Zudem zeigt sie uns auch den Spagat zwischen Dunkelheit und Licht, denn die Je´daii immerhin 10000 Jahre geschafft haben. Es ist also schwer das Gleichgewicht zu halten, vor allem da Lanoree eine Technik meisterhaft beherrscht die später nur noch die Sith beherrschen, Macht-Alchemie, wobei diese schon damals stark an der dunklen Seite lag.
    Mit am interessantesten ist aber ihr Begleiter Tre Sana. Zwar ein Mann mit dunkler Vergangenheit aber einem guten Herzen, erinnert etwas an Schurken wie Han Solo oder Lando Calrissian, die man kennt. Die eher unfreiwillig zu Helden wurden und es mit dem Gesetz auch nicht immer so genau nahmen, im Herzen aber gute Menschen waren.


    Das Buch sieht sehr gut aus, richtig edel und der Einband passt sehr gut. Leider ist der Titel etwas schlecht gewählt, da wäre Dawn of the Jedi besser und ein Untertitel, da die Jedi-Ritter hier noch weit weg sind und mit einem Aufstieg ist auch Nichts. Zudem, und das ist gravierend für so einen großen Verlag, sind recht eindeutige Schreibfehler bei der Inhaltsangabe, hier hat wohl der Praktikant die Druckversion in Auftrag gegeben, daher am besten die Rückseite gar nicht durchlesen! Schont die Nerven.
    Das Buch ist ideal für alle die mehr über die Geschichte der Jedi und der Macht wissen wollen, und natürlich für Fans der Comic Reihe „Dawn of the Jedi“. Es ist aber auch einer dieser Star Wars Romane den man gut lesen kann ohne andere Romane oder Comics kennen zu müssen also auch gut geeignet für Gelegenheitsleser.