Mich hat der Roman nicht kalt gelassen und emotional sehr aufgewühlt. Bei der Thematik ist es auch wenig überraschend. Zu dem Hauptthema des Romans wurde schon eine Menge gesagt, auch die ethische Fragen, die für diese Geschichte relevant sind, wurden mehrfach erwähnt. Also, da werde ich nichts mehr zufügen, denn es ist ausführlich besprochen worden. Mich haben die Hauptprotagonisten der Geschichte an meine Grenzen gebracht, nicht das Thema an sich. Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Roman Schwierigkeiten hatte, den zu verarbeiten. Erst die familiäre Situation der Hauptprotagonisten, hat mir zu schaffen gemacht, aber das konnte ich noch irgendwie einordnen, mit der Begründung: Die Menschen sind unterschiedlich, handeln auch dem entsprechend.
Aber was den Jungen betrifft, da konnte ich mich mit dem Verlauf der Geschichte nicht anfreunden. Denn das Wohlbefinden eines Kindes ist was Soziales, erfordert auch soziales Verhalten und, dass es zu so einem Abschluss der Geschichte kommen musste, mag ich nicht so gerne akzeptieren, denn so weit durfte es gar nicht erst kommen. Es gäbe eine Möglichkeit in der entstandenen Situation sich anders zu verhalten. Die Hauptprotagonistin hätte helfen sollen und sie hätte auch die Möglichkeiten dazu gehabt. Und da sie es letztendlich nicht getan hat, übersteigt meine Grenzen.
Für mich geht es in dieser Geschichte in erster Linie um ein Kind, nicht um die Richterin. Und wie gesagt, ich bin mehr als aufgewühlt durch den Roman, aber es ist wohl ein durchaus positives Zeichen. Denn der Autor hat es geschafft, meine Gefühle anzusprechen. Ist ein gutes Buch, das unbedingt lesenswert ist.