Markus Breuer: E-Sport

  • Markus Breuer (Hrsg.): E-Sport – Perspektiven aus Wissenschaft und Wirtschaft; Verlag Werner Hülsbach Fachverlag für Medientechnik und –wirtschaft Glückstadt 2012; 145 Seiten; ISBN: 978-3-86488-026-1


    Der elektronische Sport wird kurz e-Sport genannt. Er bestimmt zunehmend das Leben vieler Kinder und Jugendlicher. Seine öffentliche Wahrnehmung ist bis heute trotzdem immer noch gering.


    Welche Transfereffekte digitaler Spiele lassen sich aus physiologischer Sicht erwarten? Besitzen professionelle elektronische Sportler schnellere Reaktionen als Gelegenheitsspieler? Welche pädagogischen Einsatzmöglichkeiten hat der E-Sport? Ähnelt der E-Sport dem konventionellen Sport, beispielsweise hinsichtlich der Organisation? Kann der elektronische Sport in der Unternehmenskommunikation eingesetzt werden? Welche Rolle spielt der E-Sport für einen weltweit agierenden Publisher?


    Hinsichtlich Fragen wie dieser soll das Buch die öffentliche Diskussion anregen und auf eine objektive Grundlage stellen.


    Autoren wie Ibrahim Mazari, Martin Lorber, Rolf Kretschmann und Eckhard Enders betrachten die Thematik aus wissenschaftlicher Sicht. Die Sportwissenschaften kommen dabei genauso zu Wort wie die Pädagogik wie die Volkswirtschaftslehre.


    Das Buch wendet sich an eine interessierte Fachöffentlichkeit. Spiele und Fachbegriffe werden als bekannt vorausgesetzt. Die fachwissenschaftliche Ausrichtung der Autoren läßt es erahnen: Hier soll kein Grundlagenwissen weitergegeben, die allgemeine Öffentlichkeit = Leserschaft nicht bedient werden. Wer Informationen dazu sucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.


    Die Ausführungen sind sicherlich fachlich fundiert und sachlich geschrieben. Es bleibt aber die Frage nach der Relevanz dieses Buches. Momentan ist der E-Sport noch ein Nischenbereich, der bestenfalls als Hobby und Freizeitbeschäftigung wahrgenommen wird.


    Soll der elektronische Sport in der nicht-fachlichen, allgemeinen Öffentlichkeit besser bekanntgemacht werden, werden andere Wege gesucht werden müssen, darüber zu berichten. Die Berichterstattung in Fernsehen, Radio und Tagespresse kann ein Weg sein, die Berichterstattung in breit angelegten Blogs im Internet ein anderer. Bücher wie das vorliegende werden bestenfalls in Büchereien (ungelesen?) verschwinden und kaum wahrgenommen werden.