Antonia Salomon - Die Heilerin vom Strahlenfels

  • 1509 in der Nähe von Nürnberg. Die aus guter Familie stammende Katharina von Velden lebt mit ihrem Mann, Reichsritter Thassilo von Wildenstein auf Burg Strahlenfels in der Nähe von Nürnberg und die beiden sind sich in Liebe sehr zugetan. So unterstützt Thassilo seine Frau auch in ihrem Unternehmen, als Heilerin ihr Wissen anzuwenden, welches sie durch eine Ausbildung in einem Kloster erworben hat. Doch gerade durch diese Tätigkeit als Heilerin ist Katharina bald der Inquisition ein Dorn im Auge. Der Inquisitor Bonifatius hat eine Schwäche für Katharina, doch diese lässt in eiskalt abblitzen. Daraufhin sinnt Bonifatius auf Rache, er will Katharina wegen ihrer Heilerintätigkeit als Hexe auf dem Scheiterhaufen brennen sehen. Wird es ihm gelingen?


    Antonia Salomon hat mit ihrem historischen Roman „Die Heilerin vom Strahlenfels“ einen wunderbaren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist herrlich flüssig geschrieben und der Leser findet sich bereits nach einigen Zeilen gedanklich im Mittelalter mitten im Geschehen. Die Landschaftsbeschreibungen sowie die Lebensumstände der damaligen Menschen werden sehr schön und detailliert beschrieben, so dass man alles vor dem inneren Auge sehen kann. Ebenso gut sind die politischen und kriegerischen Ereignisse in die Handlung eingeflochten. Der Spannungsbogen baut sich langsam aber stetig auf und wird innerhalb der Geschichte immer weiter gesteigert. Auch die vielen Informationen der Verwendung von Heilkräutern zur damaligen Zeit war gut in die Handlung eingebettet, wodurch man bei der Lektüre noch viel mehr über die Methoden und Anwendungen bestimmter Pflanzen erfährt, ein Wissen, das in der heutigen Zeit der modernen Medizin nur noch selten erwähnt wird.


    Die Protagonisten sind sehr detailliert, liebevoll und zudem sehr authentisch gezeichnet. Katharina ist eine lebensbejahende Frau mit einem Hang zur Sturheit, der nötigen Durchsetzungskraft und vor allem einer großen Portion Mut, denn Heilerinnen wurden zur damaligen Zeit meist alle als Hexen verteufelt und landeten über kurz oder lang auf dem Scheiterhaufen. Katharina ist ein sehr sympathischer Charakter, mitfühlend und großzügig. Ihr geht es nur um die Heilung ihrer Mitmenschen. Ihr Ehemann Thassilo unterstützt sie dabei und gewährt ihr so den nötigen Schutz, soweit es ihm möglich ist, ist die Liebe der beiden zueinander doch so groß. Der Inquisitor Bonifatius ist ein machtbesessener und eifersüchtiger Mann. Er benutzt die Menschen nach Gutdünken, Hauptsache, sie bringen ihn seinen Zielen näher. Sein Hass auf Katharina aufgrund ihrer abweisenden Haltung ist grenzenlos. Er genießt es, Menschen zu quälen und zu foltern, um sich dadurch noch mächtiger zu fühlen. Auch die anderen Protagonisten sind vielfältig angelegt und bringen der Geschichte zusätzlich Farbe und Unterhaltungswert. Der Autorin ist es sehr schön gelungen, ihren Charakteren die gesamte Palette menschlicher Emotionen einzuhauchen. So findet man neben Missgunst und Neid Hoffnung und Mitgefühl, neben grenzenlosen Hass die große Liebe.


    Antonia Salomon ist mit „Die Heilerin vom Strahlenfels“ ein wundervolles Debüt gelungen, das nicht nur Historienfans begeistert, sondern auch diejenigen anspricht, die sich für Heilkräuter und alte Heilmethoden interessieren. Wunderbar gemacht und eine absolute Leseempfehlung wert!!!


    Sehr verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !!!

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    Albert Einstein


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