Ria Wolf - Keltische Nächte

  • Inhalt
    Von ihrem Mann in den Fluss geworfen, landet die 29 jährige Ellen in einem Strudel, der sie ins Jahr 1235 bringt. Schnell muss sie feststellen, dass ihre Kleidung und ihre Kampfkunst sie zur Außenseiterin machen und der Glaube der Menschen aus ihr gar einen Dämon. Einzig der Geächtete Mikael Ranulfson will sich ihrer annehmen und ihr helfen. Er bittet sie ihn in ihrer Kampfkunst zu unterrichten und gibt ihr Obdach und Essen. Leider sind die Menschen in seiner Zeltstadt ihr gegenüber aber eher abweisend und wollen sie nicht bei sich haben. Doch während Ellen und Mikael einander näher kommen, wenden sich immer mehr Menschen gegen sie und schon bald schwebt Ellen in großer Gefahr.


    Meine Meinung
    Die Reise beginnt nahe Lübeck im Jahr 2012, als ihr Ehemann Ellen in den Fluss schubst. Als sie wieder aus dem Wasser steigt, muss sie feststellen, dass sich etwas ganz und gar verändert hat. Sie befindet sich im Jahr 1235 und hat keine Ahnung wie sie wieder nach Hause kommen soll.


    Ellen Bruckner ist 29 und mit Peter verheiratet. Leider ist ihr Ehemann aber ein riesiger Idiot, der von Treue keine Ahnung hat. Sie macht gerne Kampfsport, weshalb sie sehr wendig und auch im Umgang mit Schwertern geübt ist. Ihre Reise durch die Zeit sorgt dafür, dass sie ihr Können doch so manches Mal einsetzen muss. Doch dieses Können bringt ihr sowohl Ärger, wird sie deshalb doch als Dämon gejagt, als auch die Nähe zu Mikael, einem Mann, der ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Ihren Fall durch die Zeit verarbeitet sie doch eigentlich ganz gut, auch wenn sie alles versucht um einen Weg zurück zu finden. Es verletzt sie aber doch, dass man in ihr immer wieder eine Hure sehen will.


    Mikael Ranulfson gilt als Geächteter und lebt deshalb mit einigen anderen Freunden und Bekannten im Wald in einer Zeltstadt. Er stellt eine Art Anführer da, der für Ordnung sorgt und den Menschen das Überleben ermöglicht. Genervt von seiner super religiösen Schwester Brida, versucht er so viel Zeit außerhalb des Camps zu verbringen wie möglich. Sein Zusammentreffen mit Ellen verläuft nicht unbedingt toll, doch er ist so beeindruckt von ihr, dass er ihr näher kommen will. Von ihr beginnt er zu lernen, wie er auch ohne Schwert kämpfen kann. Mit jedem Moment in ihrer Nähe, steigen seine Gefühle ihr gegenüber an und damit auch seine Lust. Doch seine Beziehung zu Ellen bringt Unruhen mit sich und schon bald muss er sich fragen, wer ihm denn wichtiger ist.


    Die beiden Protagonisten sind ausgezeichnet ausgearbeitet, sie zeigen viel Tiefe und sind charakterlich breit gefächert. Die Art, wie sie einander necken ist irgendwie süß. Sie fordern einander heraus und schaffen es so einander immer Ansporn zu geben. Klar, ihre Beziehung entwickelt irgendwann nicht nur romantische sondern auch erotische Seiten. Die Liebesszenen fallen auch ziemlich heiß aus, was jedoch keinesfalls übertrieben dargestellt wird.


    Die meisten der anderen Charaktere hinterlassen allerdings keinen all zu guten Eindruck. Besonders negativ bleiben allerdings Mikaels Schwester Brida, die dann doch viel zu religiös ist und gegen jegliche Sinnlichkeit steht, und Ellens Mann Peter, der einfach nur ein Vollidiot ist und noch vieles mehr. Diese Charaktere haben Dingen abgezogen, die schrecklich und durchgeknallt waren. Manchmal wollte man ihnen einfach eine reinhauen, sie schütteln und sagen, sie sollen doch ihr Hirn einschalten.


    Für mich schien die Ausarbeitung der Vergangenheit gut gelungen. Zwar blieb das Geschehen zumeist außerhalb der Städte und Dörfer und spielte in den Wäldern, doch die kurzen Szenen erschienen passend. Der Einblick erweckte das alte Lübeck zum Leben und zeigte wie die Menschen damals dachten und handelten.


    Ria Wolf hat es geschafft nicht nur reichlich Spannung und Gefühl einzubauen, zum Ende hin gibt sie der Geschichte eine Wendung, mit der so nicht gerechnet werden konnte. Bis dahin schien die Handlung auf ein Ende hinauszulaufen, doch die besagte Wendung überrascht und schafft einen schönen Abspann. Die Erklärung für die Zeitreisen ist schon besonders, die Idee dahinter ist interessant und auf gewisse Weise äußerst eindrucksvoll und gar nicht so abwegig.


    Fazit
    Ein wunderbare Geschichte über eine Zeitreise, viele Kämpfe und die wahre Liebe. Es scheint, dass das Glück so manches Mal doch lange auf sich warten lässt und das Erreichen davon, das Überwinden vieler Hürden nötig macht. Die Reise von Ellen und Mikael hat so manche Aufregungen geboten und gezeigt, dass ich gerne mehr von der Autorin lesen würde.


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