Raimon Weber - Kuckucksmörder

  • Polizistin Eva Flessmann ist beunruhigt, als die Mutter ihrer besten Freundin Petra sie anruft, weil sie schon so lange nichts mehr von ihrer Tochter gehört hat. Eva fährt zu Petras Haus, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, erlebt sie den Schock ihres Lebens, die gesamte Familie wurde bestialisch umgebracht. Obwohl Eva nur Streifenpolizistin ist, drücken ihre Kollegen beide Augen zu und sie ermittelt parallel zur Mordkomission auf eigene Faust. Schnell stellt sich heraus, dass die anscheinend so glückliche Familie tiefgreifende Probleme hatte. Petra hatte als Ladendiebin in mehreren Geschäften Hausverbot und wurde möglicherweise von ihrem Mann misshandelt. Als Eva in einem großen Kaufhaus weiter nachforscht, lernt sie den Security Mann Falk Stucke kennen.


    Der Leser erkennt recht schnell, was es mit diesem Mann auf sich hat, ein Großteil der weiteren Handlung wird aus seiner Sicht erzählt. Es ist also kein typischer Krimi, bei dem man bis zum Ende rätselt, wer wohl der Täter sein könnte. Dies ergibt sich ziemlich schnell und als Leser ist man dann bei seinen weiteren Taten direkt mit dabei, lernt nach und nach seine Gedankengänge immer besser kennen und versucht, seine Motivation zu begreifen.


    Manche Leser werden hier die übliche Krimi-Spannung vermissen, ich habe den ungewöhnlichen Ansatz als sehr interessant empfunden. Das Buch liest sich ziemlich schnell und umfasst ja auch nur knapp 200 Seiten. Eva Flessmann als Gegenpart zu Falk Stücke blieb für mich relativ blass. Die Handlungen von Falk Stucke zu verstehen, fiel mir schwer, seine Sicht der Dinge habe ich eher mit grausiger Faszination und einem gewissen fassungslosen Kopfschütteln gelesen. Nichtsdestotrotz ergab diese ungewöhnliche Perspektive für mich eine spannende und gute Unterhaltung.
    Das Ende ist relativ offen und bietet genug Raum für eine Fortsetzung.

  • Erstmal vorab gesagt, hatte mir das Cover und auch die Leseprobe unheimlich gut gefallen. Gleich mit dem Prolog entstand viel Tempo, dass leider schon recht bald herausgenommen wurde.
    Zum Inhalt wurde ja schon einiges geschrieben. Dementsprechend möchte ich da gar nicht mehr näher drauf eingehen.
    Das Buch beginnt mit einem rasanten Prolog und im ersten Kapitel lernen wir sowohl die Polizistin Eva Flessner als auch den Mörder Falk Stucke kennen. Der Charakter der Eva Flessner bleibt für mich sehr blass, man erfährt viel zu wenig über sie und somit konnte ich verschiedene Handlungen ihrerseits nicht ganz nachvollziehen. Dafür erfährt man umso mehr über Falk Stucke, dessen Handlungen auf klar erzählte Geschehnisse aus seiner Kindheit und Jugend basieren. Ich fand es auch nicht weiter schlimm, dass man gleich zu Anfang des Buches wusste, wer der Täter ist. Was mir persönlich die Spannung nahm, war letztendlich, dass in dem Buch "nur" eine Tat herausgearbeitet wurde, bei der aber trotzdem nicht viel passiert. Spannender wäre es vielleicht geworden, wenn man mehr über die Ängste der Opfer erfahren hätte. So konnte ich mich nicht zu sehr in die Charaktere hineinversetzen. Bestimmte Szenen wirkten zu sehr konstruiert und passten meiner Meinung nach nicht so in das Buch, wie z.B. die Polizeikontrolle, die bestimmt spektakulärer hätte werden können.
    Nichts desto trotz lässt sich das Buch auf Grund der flüssigen Sprache leicht und schnell lesen.
    Mein Fazit, ein leichtes zu lesendes Buch, bei dem mir alles in allem die nägelzerkauende Spannung fehlte, was aber trotzdem nicht schlecht ist. Man kann sich damit einen Abend lang die Zeit vertreiben, würde aber auch nicht unbedingt etwas verpassen, wenn man es nicht liest.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: