Graham Greene - Der Fingerzeig / The Hint of an Explanation

  • Der Autor:
    Graham Greene (geboren 02. Okt 1904 in Berkhamstead, UK, gestorben am 03. April 1991 in Vevey, Schweiz) lebte längere Zeit in Westafrika und Mittelamerika. Greene stellt in seinen Romanen und Dramen, mit zumeist religiöser Thematik, seine Gestalten in den Konflikt zwischen Selbstverwirklichung in Sünde und kirchlicher Orthodoxie.
    Greene ist auch einer der großen Kurzgeschichtenerzähler unseres Jahrhunderts. Zu seinen wichtigen Motiven gehören die Liebe (die Sexualität) und der Tod.
    (Dem Klappentext gekürzt übernommen)


    Allgemeines:
    Die vorliegende Ausgabe der Kurzgeschichten ist bei dtv zweisprachig erschienen. Bei diesen Büchern ist auf der linken Seite der Originaltext (in diesem Fall Englisch), und parallel dazu auf der rechten Seite die deutschsprachige Übersetzung zu finden. Ich habe mir jetzt nicht angeschaut, ob die Übersetzung geglückt ist, ich habe das Buch einfach auf Englisch durchgelesen. Generell finde ich diese Bücher aber praktisch, um Sprachen zu lernen und hatte mir früher gerne solche Ausgaben gekauft.
    Gleichzeitig heisst es aber auch, dass das Buch kürzer ist als man meinen könnte: die sechs Kurzgeschichten gehen nicht über 130 Seiten, sondern finden auf 65 deutsch-und 65 englischsprachigen Seiten Platz.


    Inhalt:
    Die Sammlung beinhaltet folgende sechs Kurzgeschichten:
    Die unsichtbaren Japaner / The invisible Japanese Gentlemen (6 Seiten)
    Der Erzähler beobachtet im Restaurant, durch eine Gruppe Japaner hindurch, ein junges Liebespaar im Gespräch über eine gemeinsame Zukunft.


    Der Fingerzeig / The Hint of an Explanation (16 Seiten)
    Im Zug trifft der Erzähler auf einen Katholiken, der ihm eine Geschichte aus seiner Kindheit erzählt: eine mit vielen biblischen Symbolen getränkte Erzählung über den Versuch des Teufels, eine unschuldige Kinderseele zu korrumpieren.


    Bruder / Brother (10 Seiten)
    Ein Barbesitzer fürchtet um sein Café als sich eine Gruppe Kommunisten auf der Flucht vor der Mobilgarde in seinen Räumlichkeiten verschanzt.


    Das zweite Sterben / The Second Death (8 Seiten)
    Ein Mann wird zu seinem sterbenden Freund gerufen, um die Geschichte seiner ersten Nahtoderfahrung zu hören.


    Das Ende des Festes / The End of the Party (12 Seiten)
    Ein Kind fürchtet sich vor einer bestehenden Feier, weil dort alljährlich Verstecken im Dunkeln gespielt wird. Der Zwillingsbruder bemüht sich, die Angst zu vertreiben, wird aber wie der Leser vom "Ende des Festes" überrascht.


    Nachrichten auf Englisch / The News in English (13 Seiten)
    Während des Kriegs macht ein britischer Radiomoderator für die Deutschen Propaganda. Während er in der Bevölkerung verachtet wird, entdeckt seine Gattin darin geheime Botschaften.


    Meine Meinung:
    Am Besten hatte mir die titelgebende Geschichte "Der Fingerzeig" gefallen. Tatsächlich war das DIE Erzählung, weshalb ich die Sammlung nach Jahren mal wieder aus dem Regal geholt habe. An die übrigen Geschichten konnte ich mich gar nicht mehr erinnern, obwohl ich sie sicherlich auch vor über 15 Jahren mal las. Allerdings: "Die unsichtbaren Japaner" und "Das Ende des Festes" waren noch ganz lesenswert, die übrigen drei Geschichten habe ich wahrscheinlich morgen schon wieder vergessen, so uninteressant finde ich sie.