Sina Müller - Soundtrack einer Liebe

  • Worum geht es?


    Liebe ist wunderschön, kann aber auch schmerzen. Das muss Emma feststellen, als sie Joshua kennenlernt. Der Sänger einer erfolgreichen Band und die zielstrebige Abiturientin kommen sich trotz aller Umstände näher. Doch das Star-Dasein birgt neben Blitzlichtgewitter und Pressebegegnungen noch ganz andere Probleme: schwärmende Mädels, unnachgiebige Manager, wenig Zeit füreinander. Werden die beiden es schaffen, ihre Liebe und die Musik in einem gemeinsamen Leben unterzubringen?


    Quelle: Verlagsseite


    Über die Autorin


    Sina Müller wurde Mitte 1977 in Freiburg geboren und ist bis heute der Toskana Deutschlands treu geblieben. Die Leidenschaft zum Schreiben entdeckte sie während ihrer Arbeit im Marketing. Doch das Texten von Broschüren und Pressemitteilungen bietet nur wenig Raum für all die Geschichten, die darauf warten, erzählt zu werden.


    Neben der Familie, dem Arbeiten und dem Leben als Autorin, verschlingt sie Bücher, tanzt leidenschaftlich gerne auf Konzerten, klettert und genießt das Leben in vollen Zügen.


    Ihr Debut „Josh & Emma – Soundtrack einer Liebe“ erscheint im Herbst 2014 bei Amrûn.


    Quelle: Verlagsseite


    Meine Bewertung


    Zwei Welten prallen aufeinander, als die schüchterne und brave Emma auf den erfolgreichen Musik-Star Joshua trifft. Da Emma sich überhaupt nicht für Musik interessiert, erkennt sie den Star, der vor ihr steht, auch nicht. Umso echter ist die Liebe, die sich zwischen den beiden entwickelt, denn sie entspringt keiner Schwärmerei eines Fan-Girls. Doch Josh ist viel unterwegs, Emma ist viel allein. Außerdem hat sie bereits Pläne für die Zukunft. Soll sie diese aufgeben? Für Josh? Und ist Emma überhaupt gut genug für so einen Star?


    Als Teenager habe ich für den ein oder anderen Star geschwärmt und von einer Beziehung mit so einer Berühmtheit geträumt. :wink: Wie diese hätte aussehen können, beschreibt Sina Müller in ihrem Debüt "Josh & Emma. Soundtrack einer Liebe". Dabei konzentriert sie sich voll auf die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer weiblichen Hauptperson Emma, die als Ich-Erzählerin auftritt. Aber durch viele Dialoge, in denen auch Josh über seine Gefühle spricht, wird er ebenso bildhaft gezeichnet. Auch die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Joshs Bandkollegen oder Sinas Mutter, konnten mich überzeugen. Was nicht heißt, dass sie mir alle sympathisch waren. Gerade Emmas Mutter war total anstrengend. Aber Sina Müller hat ihnen allen ein Gesicht gegeben und sie authentisch dargestellt.


    Emma war aber leider eine Figur, deren Verhalten ich nicht immer nachvollziehen konnte. Sie ist sehr sprunghaft, verhält sich teilweise sehr unreif und kindisch und handelt unlogisch. Vielleicht liegt dieser Eindruck auch daran, dass die Autorin sich in manchen Szenen nicht tiefgründig genug mit ihren Charakteren auseinandergesetzt hat und die Handlung dadurch zu oberflächlich bleibt. Einige Entscheidungen und Reaktionen konnte ich jedenfalls nicht nachvollziehen und habe stellenweise den Kopf über Emma geschüttelt. Vor allem ihre Eifersuchtsszenen waren mir zu viel.


    Josh dagegen mochte ich total. Er tut alles für Emma und gibt sich so viel Mühe mit ihr. Er ist lieb, rücksichtsvoll, verständnisvoll. In der Öffentlichkeit spielt er den Gute-Laune-Menschen, er flirtet mit seinen Fans, er steht gerne im Rampenlicht. Wenn er mit Emma allein ist, zeigt er Gefühle, macht sich angreifbar, zeigt sich verletztlich. Das hat mir total gut gefallen. Es wäre übertrieben, zu sagen, dass Josh zwei Seiten oder zwei Gesichter hat. Ich würde vielmehr sagen, er spielt seine Rolle perfekt. Er ist immer Josh, immer authentisch. Nur passt er sich seiner Umgebung an.


    Mein wohl größter Kritikpunkt ist, dass Josh und Emma sich viel zu schnell ineinander verlieben. Ich habe das Kribbeln vermisst, habe keine Schmetterlinge im Bauch gespürt. Dabei sind es gerade diese Szenen, bei denen die Spannung zwischen den Charakteren fast schon mit den Händen zu greifen ist, die ich an diesem Genre "Young Adult" so liebe. Hier geht aber leider alles sehr schnell, es sprühen keine Funken, es flattern keine Schmetterlinge. Der erste Kuss "passiert" schon nach nicht einmal 30 Seiten. Das ging mir eindeutig zu schnell. Und dadurch war die Liebe der beiden für mich auch nur schwer nachvollziehbar. Klar, verknallt hat man sich schnell. Aber das Kribbeln fehlte mir einfach. Auch im weiteren Verlauf des Buches fehlten mir einfach die Szenen, in denen man sich völlig im Buch verliert, weil das, was man da gerade liest, so schön und herzerwärmend ist. Ich brauche keinen Kitsch, aber ich brauche Gefühle, die sich direkt auf den Leser übertragen. Die haben mir hier eindeutig gefehlt.


    Gut fand ich dafür, wie Sina Müller die Schattenseiten der Beziehung zwischen Emma und Josh dargestellt hat. Damit meine ich nicht Emmas Quängeleien und Eifersüchteleien, sondern vielmehr die Tatsache, dass beide vor der Wahl stehen, ihren jeweiligen Partner glücklich zu machen oder sich selbst, die eigenen Träume und Wünsche, aufzugeben. Beide erbringen Opfer für die Beziehung, aber beide kommen irgendwann auch an einen Punkt, an dem es so nicht weitergehen kann. Während mir also die positiven Gefühle etwas gefehlt haben, hat die Autorin die negativen und komplizierten Emotionen dagegen sehr gut dargestellt.


    In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass andere Leser mit dem Ende des Buches nicht zufrieden waren. Dem kann ich mich nicht anschließen. In meinen Augen ist das Ende sehr stimmig, auch wenn sich natürlich darüber streiten lässt. Ich kann nachvollziehen, dass manche Leser sich ein anderes Ende gewünscht hätten. Für mich war es so genau richtig. Und da die Fortsetzung des Buches im Frühjahr 2015 erscheinen soll, weiß man auch, dass dieses Ende nicht das wirkliche Ende ist. :wink:


    Zu Beginn jedes neuen Kapitels finden sich übrigens Songtexte verschiedener Musiker und Bands. Die meisten davon sind mir bislang unbekannt, ich werde aber mal recherchieren, ob da nicht die ein oder andere hörenswerte Neuentdeckung für mich dabei ist.


    Mein Fazit


    Während der Soundtrack des Buches deutlich zu hören war, habe ich die Liebe doch etwas vermisst.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Für meinen Blog durfte ich ein Interview mit der Autorin Sina Müller führen. Klickt doch mal vorbei. :)

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Klappentext:
    Als Emma den Popstar Joshua kennenlernt, steht ihr gesamtes Leben plötzlich Kopf. Schnell merkt sie, dass die Liebe zwei Seiten hat – eine wunderschöne und eine schmerzvolle.
    Gefangen zwischen Blitzlichtgewitter und Privatleben kämpfen die beiden für eine gemeinsame Zukunft. Doch ist im Alltag eines Stars Platz für die große Liebe?


    Meine Meinung:
    Ich weiß nicht, warum das Buch so lange ungelesen auf meinem Reader geschlummert hat. Ich habe, einmal angefangen, das Buch laut Statistik meines Readers innerhalb von 4 Stunden verschlungen. Ich muss sagen, dass ich euch dieses Buch einfach nur ans Herz legen kann, wenn ihr auf New Adult steht.


    Die Schreibstil von Sina Müller ist romantisch, spannend und mitreißend. Sie hatte mich schon auf der ersten Seite eingefangen und nach der Hälfte des Buches so weit, dass ich Band 2 schon mal heruntergeladen habe, damit ich sofort weiterlesen kann, wenn ich das Ende erreicht habe. Das spricht wirklich dafür, dass sie mich begeistert hat.


    Die Geschichte insgesamt ist stringent erzählt. Sie entwickelt sich stetig vorwärts, wobei mir aber ein kleines bisschen die Entwicklung der Figuren gefehlt hat. Vor allem Emma hat mich nach und nach immer mehr genervt. Sie steht gerade kurz vor ihrem Abitur, als sie Joshua kennenlernt. Innerhalb kürzester Zeit ist sie Hals über Kopf in ihn verliebt. Sie liebt ihn so sehr, dass sie sich und ihr eigenes Leben völlig für ihn aufgibt. Ich persönlich habe Probleme ein solches Verhalten nachzuvollziehen. Liebe hin oder her, so schön sie hier auch wirklich beschrieben ist und so sehr ich Emmas Schmetterlinge im Bauch selbst fühlen konnte, so ist es doch wichtig, dass man auch die eigenen Ziele und das eigene Leben nicht aus den Augen verliert. Ich hätte mir hier doch über die Geschichte ein bisschen mehr Erkenntnisse und ein bisschen mehr Entwicklung in Emmas Innenleben gewünscht. Nun ist sie natürlich sehr jung. Mal schauen, ob und wenn ja wie sie sich in Band 2 weiterentwickelt.


    Joshua oder Josh fand ich ein bisschen undurchsichtig und leider auch ein bisschen unsympathisch. Einerseits ein Traummann, scheint er andererseits so viele Probleme mit sich herum zu schleppen, dass er oft sehr unsicher ist und in meinen Augen fast schon klammert. Wenn Emma ihr eigenes Leben lebt, weil er mal wieder auf Tour ist, dann wirkt es fast, als würde er es am liebsten sehen, dass sie einfach zuhause sitzt und auf ihn wartet. Sehr deutlich wurde mir das bei der Szene mit Emmas Ausflug auf die Hütte mit ihrem Abijahrgang. Ich habe sein Verhalten dazu einfach nicht nachvollziehen können. Ich glaube, dass das auch daran lag, dass man aus Joshuas Vergangenheit zu wenig erfährt, aus dem man deuten könnte, warum er so unsicher ist. An seiner Familie kann es eigentlich nicht wirklich liegen. Seine Mutter und seine Schwester scheinen mir sehr sympathisch und die Beziehung mit den beiden scheint sehr harmonisch zu sein. Bei Josh hätte ich mir somit etwas mehr Background gewünscht, um nachvollziehen zu können, warum er handelt, wie er es tut.


    Die Nebenfiguren sind alle gut gezeichnet. Sie nehmen sich den Raum, der ihnen zusteht, aber auch nicht mehr. Sie sind ausreichend beschrieben, damit man sie sich gut vorstellen konnte. Allen voran Marc, Liv und Lisa, die ich alle drei ins Herz geschlossen habe.


    Insgesamt hat mich die Geschichte aber mehr als nur gut unterhalten.Ich habe mit Emma und Josh mitgefiebert, mitgelitten und mich mit ihnen gefreut. Immer wieder taten sie mir so unendlich leid, wenn sie mal wieder von Selbstzweifeln geplagt auch ihre Beziehung in Frage stellen. Ich habe lange nicht mehr so sehr die Gefühle von Buchfiguren beim Lesen am eigenen Leib gespürt, wie ich es bei dieser Geschichte getan habe.


    Die kleinen Kritikpunkte sind zwar da, deswegen habe ich auch eine Feder abgezogen, aber sie trüben das Lesevergnügen in keiner Weise. Ich bin total gespannt, wie es im zweiten Band mit Josh und Emma weitergeht. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Danke! Das hatte ich übersehen. Dabei hatte ich eigentlich nach Sina Müller gesucht.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • @K.-G. Beck-Ewe
    Hauptgewinn ist nur ein kurzes Spin-Off des Buches. Kann das sein, dass das hier oben falsch verlinkt ist?

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)