Klappentext:
Wenn unsere Welt untergeht
München, 2120: Hundert Jahre nach dem großen Sterben, dem beinahe die gesamte Menschheit zum Opfer fiel, ist von dem Wohlstand der Stadt wenig übrig. Zerstörte Häuser, Müll und Dreck in den Straßen und Skelette in der U-Bahn, so präsentiert sich MUC, wie die Stadt mittlerweile heißt, der Kletterkünstlerin Pia.
Pia ist auf der Suche - nach ihrem Bruder, der vor Jahren verschollen ist, und nach Antworten. Denn das große Sterben haben ur Rothaarige überlebt, ihre Haare sind jedoch pechschwarz. Aber MUC ist kein Ort des Wissens und der Freiheit mehr, sondern eine gnadenlose Diktatur. Pia mus sich entscheiden, ob sie auf der Seite der Unterdrücker oder der Unterdrückten steht.
Eigene Beurteilung:
Wieder einmal geht eine eher typisierte „Heldin“ mit einer erstaunlichen Naivität in ein mehr oder minder totalitäres System hinein und gegen alle Überlebensinstinkte begibt sie sich laufend in ge-fährliche und dumme Situationen, die sowohl ihr, wie auch die Leben anderer, kosten könnten. Dabei gerät sie – wie in vielen anderen Romanen der neuen Urban Fantasy cum Dystopie – in einen romantischen Zwiespalt, den sie irgendwie auflösen muss. Wobei in diesem Fall die endgültige Auflösung sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Die Darstellung der Lebensumstände und dessen, was in der dystopischen Realität übrig bleibt, ist inkonsistent und nicht immer glaubwürdig (ich denke nur an die Grö0e der Löwen oder die Haltbar-keit bestimmter Medikamente und Nahrungsmittel) und die Charaktere sind im Großen und Ganzen nur skizzenhaft ausgebildet. Das mag damit zusammenhängen, dass die Autorin als Drehbuchschreiberin diesen Teil in der Regel Regisseuren und Schauspielern überlassen muss, aber das nur am Rande.
Die Sprache ist zumindest am Anfang nicht wirklich ansprechend, denn die doch eher einfach Aus-drucksweise ist häufig durch irritierende und unpassende Wortwahlen durchsetzt, die sich auf Grund ihrer Inkonsistenz nicht etwa durch Sprachwandel über 100 Jahre zu erklären wäre – wie etwa in Will Selfs „The Book of Dave“. Alles in Allem nicht wirklich eine befriedigende Leseerfahrung.