Um den 365-Tag-Thread nicht zuzuschreiben, ziehe ich mal ein paar Zitate dort heraus und eröffne einfach ein neues Thema (falls es das schon irgendwo gibt, tut es mir leid, dann habe ich nach den falschen Begriffen gesucht).
Mit den "älteren" Büchern der Überschrift sind nicht unbedingt Werke gemeint, die man schon seit 32 Jahren im Schrank stehen hat, sondern auch Bücher, die zwar vor einigen Jahren geschrieben wurden, die man aber jetzt erst gelesen hat, oder die neu aufgelegt worden sind.
Es geht darum, ob man lieber neue Werke liest und/ oder kauft als ältere Exemplare und wenn ja, warum. Und es geht darum, ob ältere Bücher heute noch attraktiv sind, obwohl sie aus einer anderen Zeit stammen und im Stil dieser Zeit geschrieben sind.
Farast, ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich dich hier als erstes mit rüberziehe, aber es war nun einmal deine Anmerkung, die die weiteren Gedankengänge ausgelöst hat. Damit wir an dieser Stelle hier ohne weiteres in die Diskussion einsteigen können, zitiere ich mal die ersten der weiteren Beiträge, die sich in dem genannten Thread zu dieser Thematik noch so ergeben haben:
Es wurde hier im Thread von Conor erwähnt und hüpfte direkt ins Einkaufswägelchen. Entscheidungsfördernd war noch gewesen, dass es so gut wie keine gebrauchte Exemplare mehr gibt und neu scheinbar auch nicht mehr. Der erste Blick ins Buch war auch schon sehr positiv! Ich möchte gar nicht wissen, wieviele gute Bücher leider nicht mehr aufgelegt werden.
Viiiele, sehr viele. Was uns dadurch so alles entgeht...
Andererseits, wenn man all die alten guten Bücher lesen wollte, bliebe natürlich kaum Lesezeit für die neuen (oder auch die wiederaufgelegten) guten Bücher übrig. Tja, irgendwie ist das alles nicht so einfach.
Naja, mal ehrlich. Die meisten neuen Bücher sind ja nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind. Es gibt zwar immer noch mehr als genug gute, aber die zu finden ist umso schwieriger bei der Flut von Neuerscheinungen.
Leider ziehen Romandebüts, also brandneue Bücher wohl mehr Käufer an, als qualitativ wertvollere altbewährte Romane.
Och so kritisch sehe ich das eigentlich nicht. Bei vielen Büchern stimme ich dir ja zu, aber dass es "die meisten" sind, finde ich persönlich nicht.
Neue Bücher werden natürlich sehr stark beworben und in Zeitschriften und allen möglichen Talkshows genannt. Ich bin als Berufspendler jeden Tag auf dem Hannoverschen Hauptbahnhof und dort gibt es immer wieder neue Buchreklamen – sei es große Plakate, sei es, dass Werbung auf dem Boden aufgebracht wird, sodass man darüber läuft - und diese Werbemaßnahmen beziehen sich alle auf aktuelle Neuerscheinungen. Die Werbewirtschaft hat halt den Buchmarkt entdeckt und bewirbt dabei nicht die Klassiker oder ältere, bereits bekannte Bücher.
Aber ich denke darüber hinaus, dass es auch im Lesegeschmack durchaus Modeerscheinungen gibt. Wenn ich heute beispielsweise Bücher lese, die in den 60ern oder 80ern erschienen sind, muss ich mich oft erstmal umgewöhnen, weil man heutzutage in der Regel anders schreibt. Ich kann nicht mal genau fassen, wo eigentlich die Unterschiede liegen, aber ein Punkt ist häufig, dass ältere Bücher irgendwie "langsamer" und betulicher sind (ich weiß nicht, ob man nachvollziehen kann, was ich damit meine). Und wenn ein älteres Buch nicht dem aktuellen Massen-Lesegeschmack entspricht, verkauft es sich natürlich auch nicht so gut, dass man damit kurzfristig einen Riesenumsatz machen könnte.
Genau das ist auch mein Problem. Ich kaufe sehr viele gebrauchte alte und damit billige Bücher, dass ich mit dem Lesen nicht hinterherkomme und mein Sub ständig wächst. Neuerscheinungen leihe ich mir nur aus.