Alfred Lansing - 635 Tage im Eis: Die Shackleton-Expedition/ Endurance: Shackleton's Incredible Voyage

  • Inhalt:
    Im Jahre 1914 startet Ernest Shackleton, bereits jetzt schon ein sehr bekannter und ebenso erfolgreicher Entdecker, eine Expedition in die Antarktis. Das große Ziel: Die Durchquerung der zu dieser Zeit noch unpassierbaren Eiswüste über den Südpol. Am 08. August 1914 legte die Endurance in Plymouth mit 56 Freiwilligen ab, doch die Reise sollte nicht nach Plan verlaufen...
    Alfred Lansing fasst die Geschehnisse dieser Expedition in seinem Werk sehr detailliert zusammen und konzentriert sich dabei besonders auf die Teilnehmer und deren Kampf gegen die Natur.


    Fazit:
    Obwohl es sich hierbei eher um eine Zusammenfassung von Tatsachen handelt, habe ich selten ein so spannendes Buch gelesen. Natürlich umso spannender, wenn man das Ergebnis der Expedition des Ernest Shackleton nicht kennt, weshalb ich den Inhalt auch nur sehr kurz zusammengefasst habe. Alfred Lansing schafft es gekonnt die Gegebenheiten und Daten darzustellen, ohne dabei die Gefühle der Expeditionsteilnehmer außer Acht zu lassen. Was waren das für Menschen, die sich freiwillig in das ewige Eis gewagt haben? Wie haben diese Menschen ohne Funktionskleidung und moderne Technologie in der Kälte gelebt? Welche Methoden nutzten die Expeditionsleiter um die Männer auch in Krisensituationen motiviert zu halten? Was tat man bei Krankheiten, welche in diesem rauen Klima eine ernste Gefahr darstellten? All diese Fragen werden nachvollziehbar und konsequent beantwortet. Obwohl beim Lesen die Heizung im Zimmer stets an war, habe ich manchmal schon fast fühlen können, wie Kälte und Nässe den Männern zugesetzt haben müssen.
    Bei den Beschreibungen der Reise ist ein Atlas stellenweise sehr hilfreich um nachvollziehen zu können, wo die Expedition sich gerade aufhält. Natürlich kann man sich die Route auch im Internet ansehen, das würde ich jedoch erst empfehlen wenn das Buch beendet wurde, es sei denn man weiß bereits wie diese Forschungsreise endete.
    Ich kann dieses Buch wärmstens ( :wink: ) empfehlen, gerade wenn man gerne Reiseberichte liest und sich in die Gedanken von Personen aus vergangenen Zeitaltern versetzen lässt, aber auch, wenn man feststellen möchte, dass das Leben die spannendsten Geschichten schreibt.


    Bewertung:
    Klare fünf Sterne!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Da dies meine erste Rezension hier im Forum ist, bin ich für Kritik, ob positiv oder negativ, immer dankbar!

  • Hallo @Sev, vielen Dank für die schöne Rezi! Diese Expedition war wirklich besonders und Lansings Erzählung ist tatsächlich eines meiner Lieblingsbücher. Leider hatte ich es irgendwann mal verliehen und nicht mehr zurück erhalten - das zeigt wohl, dass das Buch spitze ist. Als Ersatz hatte ich dann das Hörbuch gelesen - das fand ich dann allerdings etwas mühsam, allerdings bin ich ohnehin kein grosser Hörbuchfan...

  • Da dies meine erste Rezension hier im Forum ist, bin ich für Kritik, ob positiv oder negativ, immer dankbar!


    Gerne. Beim nächsten Mal bitte eine Autoreninformation dazu. Ansonsten: :thumleft:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen!
    Ich werde bei meiner nächsten Rezension noch auf einige Hintergrundinformationen zum Autor achten, gute Idee! 8)
    Wäre es evtl. sinnvoll diese Angabe mit in das Rezensionsmuster aufzunehmen? Dieses hatte ich als Grundlage genutzt und der Tipp mit den Daten zum Autor hilft Neurezensenten bestimmt weiter :rendeer:

  • Grad haben sie in den Nachrichten gebracht, dass australische Forscher das Wrack der Endurance in der Antarktis gefunden haben. Man kann sogar noch den Namen am Heck lesen :D


    Edit: hier ist ein Bericht dazu Nungesser :wink:

  • Danke für den Link Squirrel ! Tolle Fotos und beim Lesen des Berichts bekommt man doch glatt wieder Lust sich mit Shackleton und der Expedition zu beschäftigen.

    Ich kam damals übrigens auf Shackleton durch "Leadershipkurse" an der Uni (HBR Case "Leadership in Crisis").


    Und nachdem ich gestern ein wenig zum Thema gegoogelt habe, stiess ich auf den englischsprachigen Podcast von der Harvard Business Review (HBR), Real Leaders: Ernest Shackleton Leads a Harrowing Expedition:


    A: Wanted, men for hazardous journey, small wages, bitter cold, long months of complete darkness, constant danger, safe return doubtful, honor and recognition in case of success.


  • Grad haben sie in den Nachrichten gebracht, dass australische Forscher das Wrack der Endurance in der Antarktis gefunden haben. Man kann sogar noch den Namen am Heck lesen :D

    Oh, Wahnsinn!


    Ich habe kürzlich noch ein Interview mit einer deutschen Forscherin gehört, die an einer Expedition teilgenommen hat, die die Endurance finden wollte. Ich weiß aber nicht, ob das diese Crew ist.