Max Frisch - Homo Faber

  • Habe mit Schrecken bemerkt,daß wir noch keine Rezi über Max frisch hier haben :shock:
    Hier ist sie :wink: :


    Homo Faber
    Inhalt:


    Mit einem Flug nach Caracas beginnt für den Ingenieur Faber eine Reise in seine Vergangenheit. Im Flugzeug sitzt er neben dem Bruder seines ehemaligen Freundes Joachim und erfährt, dass Joachim Hanna geheiratet hat, die in den 1930er Jahren ein Kind von Faber erwartete.
    Faber schlug damals eine Heirat vor, akzeptierte das Kind aber nur widerwillig. Hanna trennte sich daraufhin von ihm und zeigte sich zu einer Abtreibung entschlossen. Nach einer Notlandung in der mexikanischen Wüste reisen die beiden Männer gemeinsam nach Guatemala, um Joachim zu besuchen. Sie finden ihn tot vor: Er hat sich erhängt.
    Auf der Überfahrt nach Europa - die er spontan einem Flug vorgezogen hat - lernt Faber die junge Sabeth kennen, die ihn an Hanna erinnert. Die beiden verlieben sich ineinander und unternehmen eine gemeinsame Europareise, auf der sich herausstellt, dass Sabeth tatsächlich die Tochter der seit vielen Jahren in Athen lebenden Hanna ist. Sabeth hält Joachim für ihren Vater. Faber ist nur zu gern bereit, diesen Glauben zu teilen und die beiden verbringen eine Nacht miteinander.
    Tage später wird Sabeth am Strand von einer Schlange gebissen, weicht vor dem ihr zur Hilfe eilenden Faber zurück und schlägt mit dem Kopf auf. Im Athener Krankenhaus wird ein Gegengift verabreicht; da Faber aber nicht von dem Sturz berichtet, bleibt eine Gehirnblutung unerkannt, an der Sabeth stirbt.
    Mittlerweile hat Faber von Hanna erfahren, was er eigentlich schon wusste: Er selbst ist Sabeths Vater. Allen Versuchen der Selbstrechtfertigung zum Trotz fühlt Faber sich schuldig. Wieder auf Reisen, entschließt er sich zu einer neuen Lebensweise und erfährt einen direkteren, sinnlichen Zugang zur Welt. Ein Zusammenleben mit Hanna erwägend kehrt er nach Athen zurück.

    Mit seinen zahlreichen Hinweisen auf die griechische Antike kann der Roman nicht nur wegen der Inzest-Thematik als moderne Variante des Ödipus-Mythos gelesen werden. Wie Ödipus, der meint, seinem Schicksal entgehen zu können, ist auch Faber, der das ganze Leben für kalkulierbar hält, Überheblichkeit vorzuwerfen. Einig sind die beiden Figuren schließlich auch in ihrer erlebten Schuldhaftigkeit, vor der sie das Wissen um die eigene Unwissenheit nicht bewahren kann.


    (Quelle :ZDF)


    Meine Meinung:


    Ich liebe diesen Roman!
    Es ist zwar schon ein paar Jährchen her,daß ich ihn das letzte Mal gelesen habe,aber er ist bis heute unvergessen.
    Sicher nicht sehr einfach zu lesen,aber es lohnt sich am Ball zu bleiben.
    Eine Geschichte mit Tiefgang :thumright:
    Muss das Buch gleich nochmal herauskramen :wink:

  • Du hast recht, @ Schoenchen, es ist unverzeihlich, dass dieses Buch noch nicht vorgestellt ist. Gut also, dass du daran gedacht hast.


    Denn ich mag das Buch auch. Wenn man die Kurzfassung des Inhalts liest ("Ein Mann beginnt ein Verhältnis mir einer jungen Frau und erfährt dann, dass sie seine Tochter ist. Kurz darauf kommt die Frau durch einen Unfall ums Leben."), könnte man es für eine dieser schrecklich schicksalhaft-tragischen Schnulzen halten. Aber nix da!
    Das Buch ist für mich das Paradebeispiel, dass auch die banalste Geschichte in den Händen eines guten Autors zu hervorragender Literatur werden kann.
    (Wäre es nur immer so. Dann könnte man die vielen dummen Ideen, die Autoren sich einfallen lassen, viel besser ertragen. :tongue: )


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Danke für die Vorstellung, Schoenchen.


    Ich habe "Homo Faber" in der Schule gelesen und unser Lehrer hat den Unterricht auch sehr gut gestaltet, die Lektüre kam dann bei (fast) allen gut an. :wink:


    Ich muss zugeben, dass ich nicht mehr viel zu dem Thema im Kopf habe, :oops: vielleicht ist das ja auch ein guter Anstoss, das Buch noch einmal zu lesen...


    Viele Grüße
    Wilaja

  • homo faber selbst habe ich noch nicht gelesen, dafür aber andere bücher von frisch und ich mag ihn sehr gerne.. vor allem "stiller" hat es mir angetan..


    homo faber werde ich aber sicherlich auch noch lesen ; )

  • Ich habe Homo faber gelesen und fand das Buch auch perfekt...


    Max Frisch ist wirklich ein sehr Großer!!

    "Ein klassisches Werk ist ein Buch, das die Menschen loben, aber nie lesen."

  • hey ihr,
    ich habe "Homo faber" von Maw Frisch auch in der Schule gelesen, und fand den Roman schon weitgehend genial und fesselnd. Konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Umso enttäuscht war ich zumindest vom gleichnamigen Film von Volker Schlöndorff. Die Verfilmung war mir irgendwie zu oberflächlich ...
    also ich weiß nichts, wie es euch ging, aber ich meinerseits kann nur den Roma weiterempfehlen. Es stecken wirklich unheimlich viele andeutungen z.B. an die antike, aber auch viel vernunftskritisches in dem roman.
    8) lesen!
    blueice

  • Ich musste in der 12. Klasse eine Buchvorstellung über diesen Roman machen. Hatte die ganzen Sommerferien Zeit, es zu lesen und das Referat vorzubereiten, aber bis 2 Wochen vor Schulbeginn kam ich nicht über die ersten 20 Seiten hinaus, aber dann habe ich mich aufgerafft und es doch weitergelesen und konnte es dann kaum weglegen! Mein Vortrag sprühte dann förmlich vor Begeisterung, was meine "coolen" Klassenkameraden leider keinen Deut interessierte, aber meine Lehrerin fand es toll und ich bekam 13 Punkte! Müsste das Buch irgendwann mal wieder lesen, habe schon viel zuviel wieder vergessen.

  • Wir haben Homo Faber gerade als Pflichtlektüre in der Schule gelesen und eine Schularbeit darüber geschrieben. Es hat mir von allen bisherigen Schullektüren am besten gefallen und zwar so gut, dass ich es nicht mehr weglegen konnte.


    Ich liebe dieses Buch! :thumright:

  • Ich musste das Buch auch im Rahmen der Schule lesen.
    Bei uns kam es insgesamt nicht so gut an, viele konnten sich auch keine Meinung darüber bilden...


    Es ist schwierig zu sagen warum, aber hat man sich erst einmal überwunden und hineingelesen, erreicht man irgendwann den Punkt an dem man sich von der Geschichte irgendwie einlullen und mittragen lässt.
    Mir hat gefallen wie die Geschichte gegen Ende immer mehr "abgenommen" hat, als würde ein Mensch geistig immer mehr verfallen.


    Aber am Ende saß ich dann eigentlich doch da ohne wirklich sagen zu können ob es mir gefallen hat oder nicht. Es ist auf jeden Fall gute Literatur, aber ich bleibe bis heute zwiespältig darüber...

  • Was ich an Max Frischs Homo Faber so toll fand, war, dass es irgendwie so messerscharf beschrieben ist, ein genialer Kopf auf alle Fälle. Irgendwie sehe ich Parallelen zu Schlink, wofür mich jetzt bestimmt einige töten wollen, aber was Schlink in Ansätzen im Vorleser probiert hat, sieht man im Homo Faber in perfekter Ausführung.
    Derart "gefühlskalt" und doch so intensiv über so ein Thema zu schreiben hat mich sehr fasziniert. ICh kann das Buch nur empfehlen

  • Auch ich habe das Buch in der Schule gelesen vor vielen Jahren, und ich habe es geliebt!!


    Die nüchterne Art der Erzählweise verstärkt noch den Eindruck der tragischen Unausweichlichkeit im Ablauf der Geschichte - dieses Können macht Max Frisch zu einem wirklich großen Schriftsteller.


    Einige Jahre später bat mich eine Freundin, die im Rahmen ihres Studiums "Stiller" lesen musste, mir den Roman vorzulesen, da sie keinen Zugang finden konnte. Ist auch ein besonderer Zugang zu einer Lektüre, sehr intensiv, da langsamer als das "leise" Lesen.


    LG, moonrose

    Es ist schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen.
    Thomas Mann


    :study: Robin Young, Die Blutschrift
    :study: Christine Feehan, Dunkle Macht des Herzens

  • Auf jeden Fall ist es viel besser als Stiller (meine Meinung :wink: )


    Ich habe mich gewaltig über die Ignoranz und Vorurteile der Dorfbewohner geärgert. Und sie fühlten sich nicht mal schuldig, mit Ausnahem des Pfarrers, der sowieso hinter dem Jungen gestanden hatte! :evil: :evil: :evil:
    Ich kann gar nicht sagen, wie stupide ich solche Leute finde! ](*,) ](*,)

  • Hab das Buch heute Morgen begonnen. Bisher hab ich vermieden mich zu sehr über den Inhalt zu informieren und eure Rezensionen haben mir auch weitergeholfen. Wenn er zum Teil mit Schlink verglichen wird, so hab ich bestimmt den richtigen Griff ins Bücherregal gemacht.
    Werd euch über meine Eindrücke berichten.

    Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern - Sie könnten an einem Druckfehler sterben. #-o


    Mark Twain

  • Wir hatten "Homo Faber" nicht als Schullektüre, aber es wurde uns von unserer Deutschlehrerin empfohlen, deshalb habe ich es mir mal vorgenommen. Ehrlich gesagt wurde ich ziemlich enttäuscht. Faber an sich hat mir mit seiner zeitweiligen "Gefühlskälte" wirklich den Spaß verdorben und die Frauen in dem Roman haben im krassen Gegensatz zu ihm dermaßen unlogisch gehandelt, dass ich sie manchmal am liebsten geschüttelt hätte. Die Thematik an sich ging ja noch, und auch "Station Eins" war noch nicht mal sooo schlecht, aber dann kam "Station Zwei". Also das ging ja wohl gar nicht. So viel zu Fabers Rationalität... Alles vollkommen durcheinander und seine Paranoia am Ende...


    Nein, "Homo Faber" gehört definitiv nicht zu den Büchern, die ich noch mal würde lesen wollen. Was den Vergleich mit Schlinks "Der Vorleser" angeht: das fand ich aber im Gegensatz zu "Homo Faber" noch bedeutend distanzierter geschrieben. Bei Frischs Werk wurden Gefühle doch recht stark vermittelt, wogegen mich "Der Vorleser" komplett kalt gelassen hat.

  • Hallo!


    Jetzt möchte ich auch mal meine Meinung zu Homo Faber kund tun. Wir haben dieses Buch letztes Schuljahr in der 11. Klasse gelesen und alle fanden es gut. Ich habe auch schon mit vielen über dieses Buch geredet und alle fanden es großartig. Jedoch kann ich dies so gar nicht nachvollziehen.
    Für mich ist es eindeutig eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe. Frischs Schreibstil berührt mich nicht und regt auch nicht unbedingt zum Weiterlesen an, was ich jedoch musste, da es ja Schullektüre war. Ansonsten hätte ich wohl aufgehört. Die Geschichte hat keinerlei Tiefgang, sie ist ziemlich schlecht umgesetzt und ich finde sie alles in allem recht grob.
    Jedoch war der Film wirklich um einiges schlechter.


    LG,
    Nadine

  • @ Bücherratte, was sind denn, Deiner Meinung nach, Bücher "mit Tiefgang"? Außerdem würde mich interessieren, inwiefern "Homo Faber" "recht grob" ist.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe Homo Faber auch in der Schule gelesen und ich muss sagen, das Buch war eine der wenigen Schullektüren die mir wirklich gut gefallen haben.

  • Homo Faber war bei uns auch als Deutschlektüre dran, wurde aber leider derartig schlecht durchgenommen, dass das Lesen wirklich keinen Spaß mehr gemacht hat. Mich hat das total aufgeregt - auf der einen Seite zu wissen, dass ich das Buch eigentlich gerne lesen würde und interessant finde, aber andererseits einen unüberwindbaren Widerwillen in Bezug auf die Geschichte entwickelt zu haben. Ich sollte es wohl einfach nochmal lesen um dem auch gerecht zu werden.

  • Hui, dass ist schon eine Weile her als ich es gelesen habe. Es war eine Klassenlektüre...


    wenn ich mich recht erinnere, fand ich den im Text wechselnden Schreibstil sehr gut!


    Und bei der Prüfung gabs ne 5.7 :dance:


    Hab irgendwie die genau Handlung des Buches vergessen ^^ bei Zeit und Gelegenheit werde ich es wohl nochmals durchlesen, ist ja nicht son dickes.