Maxim Leo - Waidmannstod

  • Regionalkrimi, der in der ehemaligen DDR spielt.


    Inhalt:
    Daniel Voss kehrt als Kommissar in seine ehemalige Heimat zurück, in der er seine Kindheit und Jugend verbracht hat.
    Im Wald bei einer Jagd geschieht ein Mord.
    Der Kommissar ermittelt.
    Und es geschehen noch weitere Morde.


    Meine Meinung:
    Gefallen hat mir, dass nachvollziehbar die Gefühle und die Unsicherheit des Kommissars beschreiben werden, dass er die Personen, die er heute befragen muss, von früher aus seiner Jugend noch kennt und ihnen nun als erwachsener Ermittler gegenüber treten muss.
    Und auch, dass man als Leser über die landschaftlichen, regionalen und geschichtlichen Gegebenheiten der Mark Brandenburg erfährt.
    Gut gefallen haben mir die sehr detaillierten Beschreibung: bspw. welche "Tätigkeiten" der Jäger bei einer Jagd nach dem Abschuss mit dem erlegten Tier ausführt; dass bspw. der Hals des toten Tieres aufgeschnitten wird und die Speise- und Luftröhre mit einander verknotet werden - allerdings wird leider nicht weiter erklärt, welche Hintergründe dies habe.
    Der Kommissar wird beschrieben als Jemand, der bspw. Vögel / Vogelstimmen mag; das macht ihn sympathisch.
    Der Roman erinnerte mich beim Lesen sehr stark an eine Fernsehfolge des "Tatorts"; aber einen Vorteil hat ein Buch gegenüber einer Fernsehsendung auf jeden Fall: der Autor kann Gedanken einfließen lassen; z.B. dass früher die Keksvorräte von Hr. Voss im Wald von Ameisen aufgefressen worden sind.
    Nicht so gut gefallen hat mir, dass der Kommissar sich teilweise selber noch als Kind fühlen würde (bspw. er wird bei manchen Nachfragen rot); das macht ihn zwar sympathisch, aber ich würde mir mal wieder einen "starken" Ermittler-Typus in der Krimi-Landschaft wünschen.
    Denn dem Ermittler helfen, meiner Meinung nach, zu viele Zufälle, statt dass er die Lösung selbst findet; bspw. erzählt ihm seine Mutter pikante Details über im Fall relevante Personen von früher.
    Das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen, weil ich mich als Leser nicht "mitgenommen" fühlte, sondern dass ich als Leser die Lösung einfach überfallartig vorgesetzt bekommen habe; ohne zu viel zu verraten: dass keiner der Ermittler an die regionalen Gegebenheiten bzw. Besonderheiten gedacht hat, finde ich nicht logisch.


    Auch wenn ich hier eigentlich mehr Punkte aufgezählt habe, die mir nicht so gut gefallen haben, habe ich mich entschieden dem Roman "dennoch" 4 Sterne zu geben, da sich der Krimi, meiner Meinung nach, echt angenehm und gut lesen lässt.


    Fazit: Sehr ruhiger, "einfach gestrickter" Krimi, im Stile eines "Tatorts".


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