Christoph Golden & Tim Lebbon - Sea Wolves

  • Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Nach seinen Abenteuern bei der Goldsuche in der nordamerikanischen Wildnis befindet sich Jack London nun mit seinem Freund Merritt an Bord eines Schiffs auf dem Weg in die Welt hinaus. Mit ein wenig Gold in seiner Tasche, mit dem er seine Familie aufleben lassen möchte, fühlt er sich eigentlich ganz gut und er geht jeden Morgen gerne an Deck um dort die Ruhe zu genießen. Doch an einem nebligen Morgen wird sein Nachsinnen durch einen großen Albatros abgelenkt, der seinen Blick über die Reling des Schiffs auf einen Schatten lenkt, der ihm schnell näher kommt. Es handelt sich dabei um ein etwas kleineres Schiff mit dem Namen LARSEN, das das Schiff, auf dem Jack sich befindet an die Enterhaken legt und kurz danach beginnt ein heimliches und leises Schlachten an Bord.

    Geschickt alarmiert Jack seine Mitpassagiere, kann aber nicht verhindern, dass er und einige andere auf die LARSEN verbracht werden. Dort trifft er den überaus gewalttätigen und beängstigenden Captain Ghost, der ein gesteigertes Interesse an dem belesenen Abenteurer entwickelt und diesen zum Küchendienst einteilt, während die anderen Gefangenen unter Deck lande.

    Schnell merkt Jack, dass es auf der LARSEN überaus seltsam zugeht und dass es dort sogar eine überaus attraktive junge Frau namens Sabine gibt, die gezwungen zu sein scheint, für Ghost zu arbeiten, der sich daran macht, Jacks Vorstellungen von Menschlichkeit, Anstand und Gerechtigkeit immer wieder auf die Probe zu stellen. Der Autodidakt Ghost lebt richtig auf, als er neben seinen körperlichen nun auch noch einen geistigen Sparringpartner an Bord hat. Doch das soll nicht Jacks letzte Rolle an Bord der LARSEN sein, die ein Schiff wie kein anderes ist und deren Besatzung den Namen Seewölfe mehr als berechtigt trägt.

    „Der Seewolf“ ist sicherlich eines der bekanntesten Werke Jack Londons und diese augenzwinkernde Hommage an diesen Jugendroman haben die beiden Autoren ganz im Geiste der Vorlage geschaffen, wobei sie es außerdem überaus treffend mit dem ersten und dem dritten Band ihrer eigenen Reihe in Verbindung setzen. Namen und Plätze sind teilweise gegenüber dem literarischen Vorbild vertauscht, aber das hat Jack London ja damals getan, um seine Quellen zu schützen – zumindest, wenn man der Erzählstimme dieser Reihe glauben darf.

    Sehr schöner Jugendroman, der die Ausgangserzählung im Sinne einer Fantasy-Geschichte gelungen modernisiert. :study::applause: