Alexander Nym - Schillerndes Dunkel

  • Jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, kann ich mir erstmals genaue Vorstellungen machen von jener Szene, die bald nach ihrer Entstehung und Aufsplitterung in verschiedene Bereich als „Gothic“ bezeichnet wurde. Viele selbst betroffene Anhänger dieser Szenen kommen in dem schwergewichtigen Buch zu Wort und zahllose Bilder illustrieren die zum Teil sehr lesenswerten Berichte. Texte sind das aus einer Welt, wie sie schillernder nicht sein könnte, obwohl ihr Hauptfarbe das Schwarz ist.

    Eine Unmenge an Klischees und Vorurteilen gibt es über eine Szene, die die Lektüre der einzelnen Texte dieses Buches aufzuschlüsseln und zu verstehen hilft. Das Buch blickt mehr als einmal hinter die oft grellen Fassaden der Menschen, die sich als Anhänger des „Gothic“ begreifen und unterzieht die ganze Szene einer kritischen Analyse.

    Insofern ist dieses mit 68 Euro nicht ganz billige Buch nicht nur ein Band der Selbstvergewisserung einer Szene, sondern auch ein wichtiges kulturgeschichtliches und sozialpsychologisches Dokument zum Verständnis des interessierten Zeitgenossen, der bislang nicht viel mehr hatte als seine Klischees und Vorurteile.