Jutta Maria Herrmann - Hotline

  • Rick, Chris, Konrad und Paula leben in einer WG und sind schon lange befreundet. Aber sie leben nicht nur zusammen, sondern haben auch ein gemeinsames Unternehmen gegründet, die sogenannte „Beichthotline“, wo jeder anrufen und sich etwas von der Seele reden kann, natürlich gegen Bargeld. Eines Abends nimmt Rick während seiner Schicht einen Anruf entgegen, indem eine Frau ihm mitteilt, dass sie ein Baby auf dem Friedhof lebendig begraben wird. Rick ist sofort in Alarmbereitschaft und setzt sich mit der Polizei in Verbindung. Das Baby entpuppt sich allerdings als Puppe, doch damit ist der Fall noch nicht abgeschlossen, ganz im Gegenteil. Die Geschichte wird immer mysteriöser, irgendjemand hat es auf ihre Vierergruppe abgesehen, aber warum?


    Jutta Maria Herrmann hat mit ihrem Psychothriller „Hotline“ einen fulminanten, rasanten und sehr spannenden Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist herrlich flüssig zu lesen, und bereits die ersten Seiten lassen den Leser förmlich am Buch kleben, da die Spannung sofort aufgebaut wird und sich konstant immer weiter in die Höhe schraubt bis zum Ende des Romans. Die Handlung aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen erlebt man die Handlung der vier Freunde und zum anderen werden geschickt Kapitel aus der Sichtweise des Täters eingeflochten, was die Spannung immer größer werden lässt. Durch die geschickte Erzählweise der Autorin rätselt der Leser dabei in verschiedene Richtungen. Die Protagonisten sind vielschichtig und sehr authentisch angelegt. Rick ist der sympathische Kerl von nebenan, hilfsbereit und heimlich verliebt, dabei etwas schüchtern. Chris ist der Unternehmersohn, etwas arrogant, übereifrig und der „Chef“ der Gruppe. Konrad ist immer noch ein großes Kind und hat nur seine Musik im Kopf, dabei steht ihm und Paula bald Nachwuchs ins Haus. Paula ist ein sehr sympathische Frau mit viel Wärme und ein Herz für die Schutzlosen.


    Jutta Maria Herrmann hat das Talent, mit wenigen Worten eine besonders düstere und rasante Stimmung zu schaffen. Sie gibt dem Leser nur nach und nach kleine Häppchen, so dass dieser erst langsam das Puzzle zusammensetzen kann. Den letzten Stein hebt sie sich wirklich bis zum Schluss auf, aber ist es wirklich der letzte?


    Ein Wahnsinnsdebüt, atemlos und mit Gänsehautfaktor, ein Buch, nach dessen Lektüre man sich selbst wie paranoid auf der Straße umdreht, weil man Verfolgungswahn bekommen hat. Jeder Krimi- und Thrillerfan kommt hier voll auf seine Kosten. Von dieser Autorin kann man noch einiges erwarten. Sehr gut gemacht! Chapeau!


    Absolut verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: !

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Klappentext
    Keine Polizei - never ever. So lautet die unumstößliche Maxime der Beichthotline. Aber was tun, wenn eine Anruferin ankündigt, ihr neugeborenes Kind lebendig zu vergraben? Ein schlechter Scherz, konstatiert Chris, Initiator der Hotline, als seine Freunde und Kollegen statt einer Kinderleiche eine lebensgroße Puppe auf dem Friedhof ausgraben. Dann meldet sich die mysteriöse Anruferin erneut und verkündet, dies sei erst der Anfang ...


    Über den Autor
    Mitte der Achtziger strandete die Saarländerin Jutta Maria Herrmann in Berlin, studierte Germanistik und Filmwissenschaften, sympathisierte mit der Hausbesetzerszene und stürzte sich ins Nachtleben. Sie war u.a. als Buchhändlerin, Putzfrau, Sekretärin, Synchrondrehbuch-Autorin und Veranstalterin von Punkkonzerten tätig. Heute arbeitet sie für eine Tageszeitung und lebt mit ihrem Mann, dem Autor Thomas Nommensen, vor den Toren Berlins. Ihr Psychothriller „Hotline“ ist im Knaur Verlag erschienen.


    Meine Meinung
    Zuerst mag ich mal etwas zu dem Buchcover sagen: Es macht definitiv neugierig auf den Inhalt. So ist der Titel mit dem rot doch sehr dominant und springt einem förmlich ins Auge. Aber er ist nicht einfach aufgedruckt, es sieht so aus, als ob er in einer Kiste liegen würde. Ein Band drum herum gebunden was das ganze zusammenhält. Verursacht sofort ein etwas mulmiges Gefühl und kribbeln. Sehr gut gewählt, passend zum Klapptentext des Buches! Es passt perfekt in das Beuteschema eines jeden Thriller Liebhabers.


    Im ersten Abschnitt weiß man noch gar nicht genau, worum es geht und wer die handelnden Personen sind. Es werden keine Namen genannt, aber es geschieht schon der erste Mord. Also keine seichte Einleitung, sondern direkt der Wurf ins kalte Wasser. Danach ist es geordneter. Die Kapitel werden nun in Tagen eingeteilt und beschreiben den Alltag und die Arbeit der Beichthotline. So lernt man die wichtigsten Personen gut kennen, weiß in etwa um Ihre Charaktereigenschaften und schließt sie ins Herz.


    Rick ist Angestellter bei der Hotline und lebt mit Chris, Konrad und Paula in einer WG zusammen.
    Ein nächtlicher Telefonanruf verwirrt ihn dermaßen, dass er den Firmenkodex bricht: niemals die Polizei einschalten. Doch er kommt nicht damit klar, was die Frau ihm am Telefon berichtet: Sie wird ein lebendes Neugeborenes auf dem Friedhof vergraben. Eine Situation die man im real Life wohl nie erleben mag.


    Die Autorin schafft es hier von Beginn eine einen Spannungspegel aufzubauen der sich bis zum letzten Satz oben hält. Ereignisse lassen einen mitfiebern, den Atem anhalten, tränen in die Augen treiben und hoffen, das alles gut ausgehen wird. Dadurch das zwischenzeitlich aus der Sicht der Frau berichtet wird grübelt man immer mit wer sie ist, was Ihre Motive sind und mag sich nicht vorstellen zu was sie alles noch fähig sein wird.


    Fazit
    Weiteres mag ich an dieser Stelle gar nicht schrieben da ich Angst habe zu viel zu verraten. nur so viel. Dieses Buch ist ein muss für jeden Thriller Fan!


    Sterne
    5/5

  • Inhalt:
    Hotline heißt das Unternehmen das Christ, Rick, Konrad und Paula gegründet haben und bei dem eine Frau anruft die angibt ein Baby lebendig zu begraben. Rick, der den Anruf entgegen genommen hat ruft zunächst die Polizei an und macht sich dann auf die Suche nach dem Baby. Er und Paula finden eine Puppe. Chris sieht sich bestätigt das dieser Anruf von einer Verrückten getätigt wurde und sie immer die Polizei raus halten sollten. Doch dann kommt der nächste Anruf in dem diese Frau sagt das dies erst der Anfang war


    Meine Meinung:
    Man stelle sich vor man ist Mitarbeiter in einem Call Center, das ein Kummerkasten ist und bekommt vom Anrufer die Androhung einer Straftat zu hören. Wie soll man reagieren? Was ist richtig?


    Hier reagiert Rick genau richtig, er ruft die Polizei an, doch die sehen ja noch keine Straftat also geschieht auch noch nichts. Das ist aber nun schon ein wenig mehr ausgeholt. Hotline geht aber genau darum und um die Gruppe von Unternehmern denen die Hotline gehört und auch selber dort arbeiten.


    Jutta Herrmann beschreibt jede Szene so das man gefesselt ist und das von Beginn an. Die Seiten rauschen nur so an einem vorbei und man wird immer weiter hinein gezogen. Als Leser versucht man auch durch einzelnen Kapitel, die aus Sicht der Anruferin geschrieben werden, schlau zu werden und raus zu finden was dahinter steckt. Das bleibt aber lange Zeit im Nebel.
    Das Buch ist klar gegliedert. Die Autorin hält die zeitliche Reihenfolge ein und einzelne Szenen werden durch Kapitelwechsel gekennzeichnet. Als Leser bekommt man mit wie die vier immer weiter in die Fänge dieser Frau geraten.


    Zu Beginn sagt sie das einer Schuld auf sich geladen hat und sie nun alle darunter leiden müssen, doch auch hier gibt es bei so gut wie jedem einen Grund und wenn dieser auch noch so belanglos scheint.
    Chris ist der Ideengeber der Hotline und scheint der Chef zu sein. Er bemüht sich sehr sein Geschäft vorwärts zu bringen, es ist sein Baby. Er ist schon lange Single, ist aber verliebt. Ein Ereignis vor Kurzem sorgt dafür das er jemanden verdächtigt mit dieser Anruferin unter einer Decke zu stecken. Seine Maxime niemals die Polizei sehe ich etwas zwiespältig, aber als diese nicht reagiert ist er ja darin bestätigt auch wenn er andere Gründe hat.
    Rick ist der beste Freund von Chris. Er bekommt diesen Anruf und auch bei ihm gibt es Ereignisse in der Vergangenheit die ihn überlegen lassen ob sie etwas mit dem Ganzen zu tun haben. Er ist sehr fürsorglich und bringt sich zeitweise selbst in Gefahr.
    Konrad ist Musiker und gehört zwar zum Team bringt sich aber nicht so sehr ein. Von ihm erfährt man seine Träume und Wünsche aber wirklich kennen lernen kann man ihn nicht. Seine Freundin ist die schwangere Paula. Die einzige Frau im Team. Sie freut sich auf das Baby und ihre Familie.


    Alle könnten der Grund sein von dem die Frau spricht und keiner, auch nicht der Leser, weiß etwas genaues. Das bewirkt das man von diesem Buch nicht mehr los kommt. Die Neugier siegt und wird bis zum Ende mit spannenden Stunden belohnt.


    Ein wenig gestört haben mich Teile die nach dem Ende kamen, was dann auch zur Abstufung führte. Warum möchte ich der Spannung wegen nicht sagen, aber manches Mal wünsche ich mir eben andere Enden als die Autoren sie sehen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mein diesjähriges Wichtelbuch war das. Vielen Dank nochmal an @Nelly21 :winken:
    Das Thema einer "Beicht-Hotline" ist ja so neu eigentlich nicht und wird ja auch seit Jahren durch die Radio- und Fernsehsendung "Domian" auch für die "öffentliche Neugier" praktiziert.
    Manchmal schon gruselig was da für durchgeknallte Typen anrufen.
    Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Flüssig und ohne Längen. Der Roman spielt Berlin so dass ich die meisten Schauplätze auch kannte und man damit natürlich sich das alles noch besser vorstellen kann.
    Sehr sympathische Charaktere die mir richtig ans Herz gewachsen waren.
    Ein sehr guter Thriller welcher Gänsehaut- und Gruseleffekte hatte. Zumindest bei mir. Ich lese allerdings dieses Genre jetzt nicht so oft. Das Einzige was mich ein wenig gestört hat dass es ab Mitte des Buches doch sehr vorhersehbar wurde und um das Ende herum war es mir persönlich fast ein wenig zu viel der Hektik und Dramatik. Da wäre etwas weniger mehr gewesen. Deshalb reicht es nicht ganz zum Fünfsterner. Alles in allem hat mir das Buch aber spannende Lesestunden bereitet und ich kann es weiterempfehlen. :bewertung1von5: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Nicht jeder hat Freude, denen er von Problemen erzählen möchte und manchmal gibt es vielleicht auch sehr Schlimmes, was man niemandem erzählen kann, aber trotzdem los werden muss. Genau darauf basiert Chris' Geschäftsidee. Er hat eine Beichthotline gegründet, die er mit Freunden und einigen Angestellten in Berlin betreibt. Es gilt u.a. die Maxime, dass niemals die Polizei involviert wird. Doch als Rick eine Frau am Telefon hat, die ankündigt ihr Neugeborenes lebendig zu begraben, kann er den Vorgang nicht ad acta legen und findet nach etwas Suchen lediglich eine vergrabene Puppe. Gerade als er die Anruferin als Spinnerin abtun will, meldet sie sich erneut und kündigt an, dass dieses lediglich der Anfang gewesen sei...


    Jutta Maria Hermann hat sich für ihr Thrillerdebüt ein spannendes Thema ausgesucht. Eine Beichthotline hatte ich bisher noch nicht als Basis der von mir gelesenen Romane und der Klappentext versprach einiges. Anfangs musste ich zunächst die zahlreichen männlichen Charaktere sortiert bekommen, ich konnte mir die Namen einfach nicht zu den einzelnen Figuren merken, aber ansonsten beginnt der Roman gleich sehr flüssig und ich konnte mir die Berliner WG und ihre Beichthotline sehr gut bildlich vorstellen.


    Der Roman wird aus Sicht eines Erzählers wiedergeben und ist chronologisch aufgebaut. Sehr angenehm fand ich auch, dass die einzelnen Kapitel nicht zu lang sind. Bei 336 Seiten teilt sich der Roman in 67 Abschnitte auf.


    Der Roman ist packend geschrieben, auch wenn für mich ruhig mehr Spannung und Nervenkitzel entstehen hätten können. Trotzdem fesselt das Buch und die Autorin hat mich ein paar Mal überraschen können. Lediglich das Ende fand ich leider größtenteils vorhersehbar. Ansonsten baut Hermann mehr auf Gefühle, raffiniert verstrickte Handlungsstränge und eine intensive Atmosphäre als auf blutrünstige Szenen, was ich durchaus ansprechend und als gelungen empfunden habe.


    Fazit: Hermann hat ein tolles Thema erwählt, welches interessant umgesetzt wurde, aber für einen wahren Thrillerfan meiner Meinung nach noch nicht spannend genug ist. Trotzdem war es eine geglückte Unterhaltung und ich bin auf weitere Romane der Autorin gespannt.


    Taschenbuch: 336 Seiten
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • es gefiel mir ganz gut. Ein nettes Buch für Zwischendurch. Der Schreibstil ist super flüssig.
    Allerdings fand ich die Handlung etwas zu vorhersehbar. Vllt. habe ich schon zu viele Bücher dieser Art gelesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Eine Geschichte, die nicht hält, was sie verspricht!


    Trotz weniger Protagonisten besitzt diese Geschichte keinen Plot. Es scheint so, als würde die Autorin einfach schreiben, schreiben, schreiben... bis ihr irgendwann unerwartet doch etwas einfällt, womit sie die Geschichte vorantreiben kann. Bis das jedoch passiert, geht jede Figur ihren ganz eigenen Problemen nach und es ist wichtig zu erfahren, wie intensiv jemand mit einem Löffel in seinem Tee rührt und das einem Schuppen auf den Schultern landen, während man sich am Kopf kratzt.


    Ich verstehe auch nicht, wieso dieser Roman als "Psychothriller" bezeichnet wird. In meinen Augen ist er - wenn überhaupt - ein ganz leichter Thriller. Vielleicht gut geeignet für jemanden, der/die sich erst an dieses Genre heranwagen möchte.


    Hotline ist der erste "Psychothriller" von Herrmann... gut. Hält man sich das vor Augen, ist die Geschichte okay.


    Nach 170 Seiten habe ich allerdings keine Lust mehr. Diese Geschichte ist (für mich) eher langweilig als spannend und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die restlichen 160 Seiten mich total vom Hocker hauen. Sowas würde ich einem Sebastian Fitzek, Cody McFadyen, Jack Ketchum, Michael Robotham ,... und damit die Damen nicht zu kurz komme: einer Karen Rose, Tess Gerritsen ... zutrauen, aber keiner Person, die sich an diesem Genre erst versuchen möchte. Tut mir leid!


    :bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:
    Keine Polizei - never ever. So lautet die unumstößliche Maxime der Beichthotline. Aber was tun, wenn eine Anruferin ankündigt, ihr neugeborenes Kind lebendig zu vergraben? Ein schlechter Scherz, konstatiert Chris, Initiator der Hotline, als seine Freunde und Kollegen statt einer Kinderleiche eine lebensgroße Puppe auf dem Friedhof ausgraben. dann meldet sich die mysteriöse Anruferin erneut und verkündet, dies sei erst der Anfang... *Quelle*


    Zur Autorin:
    Mitte der Achtziger strandete die Saarländerin Jutta Maria Herrmann in Berlin, studierte Germanistik und Filmwissenschaften, sympathisierte mit der Hausbesetzerszene und stürzte sich ins Nachtleben. Sie war u.a. als Buchhändlerin, Putzfrau, Sekretärin, Synchrondrehbuch-Autorin und Veranstalterin von Punkkonzerten tätig. Heute arbeitet sie für eine Tageszeitung und lebt mit ihrem Mann, dem Autor Thomas Nommensen, vor den Toren Berlins. Ihr Psychothriller "Hotline" ist im Knaur Verlag erschienen.


    Meinung:
    Von Jutta Maria Herrmann ist vor kurzer Zeit der 2. Thriller namens Schuld bist du erschienen. Daher höchste Zeit für mich, ihr Debüt Hotline zu lesen, das mich gut unterhalten konnte, aber meiner Meinung nach etwas thrilliger hätte sein können.


    Die Freunde Chris, Rick, Konrad und Paula, die zusammen in einer WG leben, haben eine telefonische Hotline ins Leben gerufen, bei der Menschen, die Schuld auf sich geladen haben, anrufen und ihre Verfehlungen beichten können. Eines Tages ruft eine Frau bei Rick an, die droht, ihren Säugling lebendig zu begraben. Chris tut dies als makabren Scherz ab, doch Rick und Paula lässt die ganze Sache keine Ruhe, und sie machen sich zum Tatort, einem Friedhof, auf, um Schlimmeres zu verhindern.


    Dort angekommen finden sie einen Karton mit einer Puppe vor, von der Anruferin fehlt jede Spur, doch sie hinterlässt eine Notiz, dass das erst der Anfang war. Wer will den Freunden etwas Böses und warum?


    Hotline wird auf dem Cover als Psychothriller ausgewiesen, aber meiner Meinung nach gleicht der Roman eher einem Krimi, thrillig wird es erst zum Ende hin, was ein bisschen zu wenig für dieses Genre ist.


    Viel Augenmerk wird auf das Privatleben der 4 Protagonisten gelegt, worunter der Thriller-Anteil doch etwas leidet. Chris ist der Initiator der Hotline und träumt vom großen Durchbruch seiner Idee. Rick hat ein gespanntes Verhältnis zu seinen Eltern, seitdem seine Schwester Marie vor einigen Jahren spurlos verschwand und ist heimlich in Paula verliebt. Paula selbst ist schwanger von Konrad, der allerdings mehr auf seine Band fixiert ist als auf ein zukünftiges Familienleben.


    Der Täter, den ich zwecks Spoiler nicht näher erwähnen möchte, ist bei der übersichtlichen Charakteranzahl im Roman recht schnell ausgemacht, auch wenn das Motiv etwas länger im Dunkeln bleibt. Er scheint den Freunden immer einen Schritt voraus und weiß einiges über sie und ihre Vergangenheit, was er sich schamlos zunutze macht. Durch Einstreuungen kurzer Kapitel kommt er auch selbst zu Wort und lässt den Leser seine Sicht der Dinge erfahren.


    Das Ende kommt ein wenig überraschend daher, denn aussagemäßig könnte hier durchaus eine Fortsetzung drin sein. Ebenso konnte das letzte Drittel des Buches punkten, denn hier wird es nochmal richtig spannend, was vorher ein wenig gefehlt hat. Somit hat mich Hotline im Großen und Ganzen gut unterhalten, hätte aber einen Ticken fesselnder sein können.


    Fazit:
    Hotline ist ein kurzweiliger, interessanter Thriller, der allerdings ein wenig braucht, um in die Gänge zu kommen. Ein bisschen mehr Thrill hätte nicht geschadet! Trotzdem dank seines Grundthemas und kurzweiliger Perspektivwechsel empfehlenswert.


    Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: