Xinran - Himmelsbegräbnis: Ein Buch für Shu Wen/ Sky Burial

  • Beschreibung nach Amazon:
    Als kleines Mädchen war Xinran fasziniert von der Geschichte über einen jungen Soldaten, der auf geheimnisvolle Weise in Tibet verschwunden war. Dreißig Jahre später trifft Xinran Shu Wen, die Ehefrau jenes Soldaten, und hört die Geschichte ihrer einzigartigen Liebe. 1958 sind Shu Wen und ihr Mann Kejun junge idealistische Ärzte. Kurz nach ihrer Hochzeit geht Kejun mit der Armee nach Tibet, und nur wenige Wochen später erhält Shu Wen die Nachricht, ihr Mann sei dort umgekommen. Aus ihrer Verzweiflung erwächst der jungen Frau Entschlossenheit: Sie macht sich auf die Suche nach Kejun. Kaum in Tibet, wird sie nach einem Überfall von einer tibetischen Familie aufgenommen. Dreißig Jahre wird sie mit ihr durch das Hochland Tibets ziehen, ihren harten Alltag teilen, ihre Freuden und Leiden miterleben, ihre tiefe Verbundenheit mit der Religion bewundern lernen. Dreißig Jahre wird sie nach Kejun suchen, voller Liebe und unterstützt von den Menschen, mit denen sie lebt.


    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher, da schlägt man die erste Seite auf und man ist verliebt. Für mich war das bei diesem Buch der Fall. Der Schreibstil Xinrans ist so kurzweilig und bildhaft, dass ich dieses Buch an einem Tag ausgelesen habe. Auch wenn ich Shu Wens Entscheidungen oft nicht nachvollziehen und sie für mich auch kein Charakter war mit dem ich mich identifizieren konnte, war sie sehr wohl einer, mit dem ich mitfühlen konnte. Ich liebte die Beschreibungen Tibets, des Lebens der Nomaden, der Beziehung zwischen China und Tibet zur Zeit als es die Volksbefreiungsarmee gab und ich liebte es am Meisten, dass ich das Gefühl hatte in diese komplett andere Welt eingetaucht zu sein, und zwar so sehr, dass mir, als ich beim Mcy saß, die Plastikbretter und Wegwerfverpackungen auf die Nerven gingen, weil ich gefühlsmäßig immer noch im Buch und bei den Nomaden war. Was ich auch noch sehr schön fand, war, dass nicht nur für Wen die Jahre so schnell verstrichen, sondern auch für den Leser und zwar ohne das er das Gefühl hat jetzt um ein paar Seiten vom Buch übergangen worden zu sein :lol: .



    Was man nicht vom Buch erwarten darf:
    Mit seinen 175 Seiten ist dieses Büchlein gewiss kein Reiseführer Tibets oder detailliertes historisches Zeugnis des Verhältnisses zwischen Tibet und China. Es geht hier „lediglich“ um Shu Wen und die Erfahrungen, die sie in ihrem Leben machte. Um ihre Liebe zu ihrem Mann, die sie in jeder Lage antrieb voran zu schreiten und um ihr Leben in Tibet.


    Was mir weniger gefiel war das dritte Mal als ich mich sagen hörte „Ach komm, DAS wirkt jetzt aber doch gar unglaubwürdig“. Das war aber auch für mich der Moment als ich beschloss es als fiktiven Roman zu lesen und als solcher hat er für mich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne verdient.
    (Natürlich kann es sein, dass wirklich alles wahr ist, natürlich gibt es Zufälle im Leben, die so richtig unwahrscheinlich sind und dennoch eintreffen, aber ich gehöre eher zu den Skeptikern und bin mit dem Roman als Fiktion glücklicher, als mit dem Roman als wahre Begebenheit)


    Dieses Buch macht eindeutig Lust mehr über die Geschichte Tibets zu erfahren, über die religiösen Hintergründe, die Riten und die Kultur.


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    @Karthause :huhu: Ich habe gesehen, dass du das Buch auch mal gelesen hast. Nachdem ich gerade aus dieser Welt raus bin, wollte ich dich auch gleich fragen wie es dir denn gefallen hat? Falls es nicht schon zu lang her ist :lol:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:


  • Dieses Buch macht eindeutig Lust mehr über die Geschichte Tibets zu erfahren, über die religiösen Hintergründe, die Riten und die Kultur.


    Da könnte ich zB die Bücher von Alexandra David-Néel empfehlen. Ich las damals eine Biograhpe, doch dieses Buch hier schiene auch in Dein Beuteschema zu passen. Aber schau Dich mal um: von ihr gibt es mehrere Bücher auf dem Markt!

  • @Schokopraline
    Es ist ja wirklich witzg. Dieses Buch hatte ich vor ein paar Tagen in der Hand und dachte mir, es wäre es wert, noch einmal gelesen zu werden. Es ist nämlich wirklich schon ein gefühlte Ewigkeit her, seit ich es gelesen habe. Aber deine Rezension kann ich ich aus der Erinerung so unterschreiben.

  • Dieses Buch macht eindeutig Lust mehr über die Geschichte Tibets zu erfahren, über die religiösen Hintergründe, die Riten und die Kultur.


    Wenn das so ist, empfehle ich dir sofort was:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Schokopraline,


    da ich weiß, dass Dich ja auch Literarisches mit "sachlichem Wissen" verbunden interesssiert, denke ich noch an dieses von mir hier schon rezensierte Buch:
    Christoph Ransmayr – Der fliegende Berg


    Sicherlich fragwürdig für einige, das einzustellen als tibetbezogenes Buch, doch ich denke mal, dass Ransmayr auf seine Weise viel Hintergrundinfos hier reinpackt. Und das auf ziemlich außerrgewöhnliche Art und Weise!

  • Es ist ja wirklich witzg. Dieses Buch hatte ich vor ein paar Tagen in der Hand und dachte mir, es wäre es wert, noch einmal gelesen zu werden. Es ist nämlich wirklich schon ein gefühlte Ewigkeit her, seit ich es gelesen habe. Aber deine Rezension kann ich ich aus der Erinerung so unterschreiben.


    Na wenn das kein Zeichen ist! :totlach: Falls du es nochmal liest würd ich mich sehr über deine Meinung freuen, ich habe auch im Internet ein wenig gestöbert und bin da eher auf Rezensionen gestoßen, die das Buch höchstens mittelmäßig fanden, weil es nicht genug über die Kultur bzw. die Geschichte TIbets erzählt hat und daher als zu oberflächlich eingestuft wurde.


    @tom leo und @Marie Vielen Dank für eure Buchtipps! Ich habe auch gleich in meiner Bibliothek nachgesehen und freue mich gerade riesig, denn sie haben sowohl das Buch von Ama Adhe, als auch Bücher von Alexandra David-Neel und das von Ransmayr dort. Ich weiß also schon wonach ich bei den nächsten paar Streifzügen Ausschau halten kann :lol:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study: