Neil Gaiman - Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard/Odd and the Frost Giants

  • Neil Gaiman ist sicherlich einigen Lesern und Filmfreunden ein Begriff, ist er doch der Autor von Geschichten wie 'Der Sternwanderer' oder 'Coraline', welche durchaus gelungen den Weg auf die große Leinwand gefunden haben.
    Mit der 'Der lächelnde Odd und die Reise nach Asgard' thematisiert Gaiman nach seinem Roman 'American Gods' einmal mehr die nordisch/germanische Mythologie, in diesem Fall in Form eines Romans für Kinder und Jugendliche. Inhaltlich dreht sich das wenig umfangreiche Büchlein um den Wikingerjungen Odd, dem ein Fuchs, Adler, und Bär auf schicksalhafte Weise begegnen, denn in den Tieren manifestiert sich niemand anderes als die alten Götter Odin, Loki und Thor, das aber nicht ganz freiwillig...


    Mir hat das Buch ganz gut gefallen, wenngleich inhaltlich durchaus mehr hätte geboten werden können. Viel zu schnell wird der Höhepunkt der Geschichte erreicht und abgearbeitet – da hätte auch eine jüngere Leserschaft ein bisschen mehr Tiefgang und Ideenreichtum erwarten können. Nichtsdestoweniger erzählt das Buch eine durchaus nette Geschichte, dabei sicherlich gut geeignet, um Kinder und Jugendliche einen ersten Kontakt mit der nordisch/ germanischen Mythologie machen zu lassen.
    Die Aufmachung des Buches ist besonders gut gelungen, so finden sich auch einige nett gezeichnete Illustrationen, welche die Geschichte begleiten. Dementsprechend also auch ein prima Buch zum Vorlesen an kalten Herbst- oder Winterabenden :study:

    "Wenn ich einer Untergrundkultgemeinschaft beitrete, erwarte ich Unterstützung von meiner Familie!" (Homer Simpson)


    :montag:

  • Ich habe die neue illustrierte Ausgabe von Chris Riddell gelesen und die ist wirklich ein echter Hingucker. Schon alleine das Cover mit dem Sichtfenster ist das Geld wert. :pray: Die Aufmachung ist überragend geworden. Die Geschichte selbst kann da zwar nicht ganz mithalten, war aber trotzdem sehr unterhaltsam und humorvoll und handelt von einem Wikingerjungen, der drei ganze besondere sprechende Tiere trifft.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe mir diese Geschichte gestern im Rahmen der unten stehenden Sammlung zu Gemüte geführt, die ich mir gekauft habe, weil ich gerne für spontane Vertretungen oder auch andere besondere Stunden Vorlesematerial auf dem Kindle habe und die Bücher innerhalb dieser Sammlung einfach spitze dafür sind - gerade zu diesem Preis.

  • Tief in den Wäldern des Nordens begegnet der Wikingerjunge Odd den Göttern Odin, Thor und Loki. Die drei nehmen den Jungen mit auf eine abenteuerliche Reise nach Asgard, die Götterstadt. Denn nur einer wie Odd kann die Eisriesen von dort vertreiben und die Welt vom ewigen Winter befreien: Einer, der so fröhlich ist, einer, der so glücklich ist – wie Odd ... (Klappentext)


    ❆❆❆❆❆


    "Anfang März war der schlimmste Teil des Winters vorüber. Der Schnee taute, die Flüsse schwollen an und die Welt erwachte zu neuem Leben.
    Nur in diesem Jahr nicht."
    (S. 14)


    In Norwegen lebte einst ein Wikingerjunge von 12 Jahren namens Odd. In seinem Wikingerdorf hatte er es nicht leicht. Sein Vater starb auf hoher See, bei einem Holzhacker-Unfall zertrümmerte sich Odd ein Bein und konnte sich nur noch mit einer Krücke fortbewegen und als seine Mutter Elfred den Fetten heiratete, hatte er es auch zu Hause schwer.
    Trotz all dieser Schicksalsschläge verlor Odd nie sein Lächeln. Selbst als plötzlich der Winter nicht mehr enden wollte lächelte Odd. Ja, er lächelte immerzu und dies beunruhigte die Dorfbewohner.
    Schließlich zog der Junge tief in den Wald in die frühere Holzfällerhütte seines Vaters. Dort machte er auf wunderliche Weise die Bekanntschaft mit einem Bären, einem Fuchs und einem Adler. Noch wunderlicher wurde es, als sich herausstellte, dass es sich hierbei um niemand Geringeres als um die Götter Thor, Loki und den Göttervater Odin handelte. Diese befinden sich jedoch keineswegs freiwillig in dieser "Verkleidung". Die Eisriesen haben Asgard eingenommen und dies war auch der Grund, weshalb der ewige Winter auch in Midgard, der Menschenwelt, herrschte.
    Und so machten sich die vier ungewöhnlichen Gefährten auf den Weg nach Asgard, um den Eisriesen das Fürchten zu lehren und diese wieder zu vertreiben.
    Möge das Abenteuer beginnen.


    Hier eröffnet sich einem eine wunderbare Geschichte, welche einen kleinen Teil der nordischen Mythologie aus der Sicht eines kleinen Menschenkindes namens Odd erzählt und in der nicht die Götter, sondern dieser kleine Junge der Held der Geschichte ist.


    Diese kommt ganz ohne Action und Rambazamba aus und besticht eher durch Witz und einer kleinen und wunderschönen Moral.


    "Wenn Magie bedeutet, dass man jenen Dingen den Lauf lässt, den sie sowieso nehmen wollten, oder sie werden lässt, was sie sowieso werden wollten... "
    (S. 103)


    Hier ist niemand perfekt und allwissend, schon gar nicht die Götter und auch die Eisriesen sind nicht nur böse.
    Jeder hat so seine Stärken und Schwächen. Es kommt nur ganz alleine darauf an wie man diese einsetzt.
    Odd hat zwar einen verkrüppelten Fuß, lässt sich dennoch nicht davon abhalten mit den Göttern loszuziehen, um Asgard zu retten. Gemeinsam ist man eben stark.
    Weiters besitzt er ein entwaffnendes Lächeln und schafft es allein durch reden und zuhören dem Eisriesen wieder zurückzuschicken. Man muss eben nicht immer kämpfen und laut herumschreien.



    Neil Gaiman ist ein begnadeter Geschichtenerzähler und kann mit seiner atmosphärischen Schreib- und Erzählweise Kinder und Erwachsene gleichermaßen in seinen Bann ziehen.
    Dieses Buch eignet sich nicht nur für Kinder ab 10 Jahren, um selbst in diese fantastische Welt der Götter zu reisen, sondern auch, um es kleineren Kindern vorzulesen. Am besten unter einer Decke zusammengekuschelt und heißen Kakao schlürfend. Dies jedoch nicht nur aufgrund der kindgerechten Sprache und der Geschichte, die im Stil eines Märchens daherkommt. Hier gibt es nämlich auch allerhand zu sehen und zu entdecken.


    "Odd zuckte bloß die Achseln und lächelte weiter. Es war jenes breite, verstörende Lächeln, das ihm zu Hause regelmäßig Prügel eingetragen hatte. Der Eisriese wollte ihn ebenfalls schlagen, um dieses Lächeln aus seinem Gesicht zu wischen. Aber nie zuvor hatte jemand den Eisriesen auf diese Weise angelächelt, und das irritierte ihn."
    (S. 86)


    Diese Schmuckausgabe in Hardcover ist schon von außen eine Augenweide, doch im Inneren ist dieses Buch noch viel schöner.


    Die Illustrationen von Chris Riddell sind Tuschezeichnungen in schwarz-weiß, die mit silbrig schimmernden Akzenten geschmückt sind. Bei näherem Betrachten erkennt man die Liebe zum Detail. Dadurch ist das bloße Betrachten dieser Zeichnungen schon ein kleines Erlebnis und von diesen Zeichnungen gibt es viele. Auf jeder zweiten Seite kann man diese Illustrationen betrachten, manchmal sogar doppelseitig.


    Fazit:
    Es ist ein wahrer Genuß in diesem Buch zu lesen, zu schmökern und die Bilder zu betrachten. Die Story selbst ist witzig, fantastisch und wunderschön gleichermaßen.
    Da dieses Buch nur 120 Seiten zählt und davon die Hälfte mit Illustrationen geschmückt ist, war ich innerhalb einer gemütlichen Lesestunde durch. Danach habe ich verträumt nochmals die Zeichnungen betrachtet, bis ich das Buch zufrieden schloß. Zugegeben war so manches Seufzen auch etwas wehmütig, denn ich wäre gern noch viel länger beim lächelnden Jungen Odd verweilt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone(mit vielen Bildern und Autoren- und Illustratoren-Info)