John Boyne - Haus der Geister / This House is Haunted (ab 31.10.2014)

  • ch auch - und ich hab immer ganz dolle aufgepasst, dass kein Zipfel meiner Decke runterhing, damit das Monster nicht danach greifen kann


    Sogar Dr. Who kennt diese Angst ;-) (8. Staffel, 4. Folge)
    Also ich fand die Szene schon gruselig! Auch wenn ich als Kind mich vor sowas nicht gefürchtet habe :)

  • eine meiner Lieblingsautorinnen, mal eben auf das Wesentliche runtergebrochen Ein bisschen mehr steckt schon in Austens Romanen, aber diese Zusammenfassung finde ich herrlich


    Danke! :loool: Ich wollte bestimmt keinem Jane Austen-Fan zunahe treten... :ergeben: In meinem Bekanntenkreis gibt es jemanden, die mir ständig "Stolz und Vorurteil" schmackhaft zu machen versucht, egal, wie oft ich ablehne. Ich weiß nicht, was sie mir damit sagen will. Jedenfalls hat mir "Sinn und Sinnlichkeit" schon gereicht. Muss aber dazu sagen, dass die Herren der Schöpfung in meinem Umfeld diesen Film grandios finden!


    Zu den Kapiteln: Ich habe eine Gemeinsamkeit mit Eliza entdeckt: ich bin frustriert. Am Morgen nichts Neues oder Überraschendes: das Frühstück ist wie von Geisterhand gemacht, sieht aber eklig aus und wird den Hunden zum Fraß vorgeworfen, nachdem die Köchin Isabella sich von Elizas mangelndem Appetit gekränkt fühlt. Eustace mag ich eigentlich ganz gern, wogegen Isabella mich an eine kleine, besserwisserische Zicke erinnert. Mir geht es wie @daniii , ich werde nicht warm mit ihr, finde sie nervig und schablonenhaft. Aber so müssen Kinder in Geisterhäusern wohl sein.


    Ich mag den Ausdruck "dandy horse" für Fahrrad. :) Das klingt super! Auf eben jenem geht es in die Stadt zu Mr. Raisin, der mir - wie alle anderen Dorfbewohner, denen Eliza von ihrer neuen Stellung erzählt - viel zu plakativ reagiert. Heruntergefallene Flappen, zerbrochenes Geschirr und geheimniskrämerisches Schweigen auf an sich harmlose Fragen waren hier einfach überpräsent. Am gruseligsten war für mich noch Molly mit dem Augenfehler. Ich hatte mal eine Kundin, die eine ähnliche Schiefstellung hatte, nur an beiden Augen - es war mir nie so klar, wo ich hingucken musste, und es sah recht merkwürdig aus... da konnte ich Eliza gut verstehen.


    Der Wind, der Eliza und das dandy horse beinahe zurück nach London wirbelt, hat wohl einen Grund? Will man sie hier nicht haben und haben sich sogar die Elemente gegen sie verschworen? Und ehrlich gesagt, ich hoffe, dass es in den nächsten Kapiteln ein bisschen gruseliger und subtiler wird.


    Ach, noch etwas zu dem Monster unterm Bett: könnt ihr euch erklären, warum Eltern Kindern solche Geschichten erzählen? Sie scheinen doch immer noch sehr verbreitet zu sein, obwohl sie psychologisch ganz sicher nicht zur gesunden und angstfreien Entwicklung des Kindes beitragen. :-k

  • eine meiner Lieblingsautorinnen, mal eben auf das Wesentliche runtergebrochen Ein bisschen mehr schon in Austens Romanen, aber diese Zusammenfassung finde ich herrlich

    :mrgreen:


    Ich auch - und ich hab immer ganz dolle aufgepasst, dass kein Zipfel meiner Decke runterhing, damit das Monster nicht danach greifen kann

    :totlach: Genau, den Deckenzipfel habe ich ganz vergessen zu erwähnen.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Eustace mag ich eigentlich ganz gern, wogegen Isabella mich an eine kleine, besserwisserische Zicke erinnert.


    Ganz genauso geht es mir auch, Yael. :) Ich mag solche altklugen, besserwisserischen Kinder wie Isabella auch überhaupt nicht.


    Dieses Laufrad fand ich auch Klasse. Ich sah Eliza richtig vor mir wie sie sich da draufschwingt und den Weg ins Dorf hinunterrradelt, an abgeernteten Feldern vorbei. Die Dorfbewohner und auch Mr. Raisin samt Sekretär finde ich seltsam und nicht sonderlich sympathisch.
    Und der Wind zurück ist genau wie sich die nicht zu öffnenden Fenster und Türen wohl wirklich irgendeine "übernatürliche" Macht welche verhindern soll, dass Eliza sich da im Haus bewegt.
    Mich würde mal das Schicksal der Eltern der Kinder interessieren, wie und wo die gestorben sind und warum sie keine Geister sind. Bin gespannt wie das alles zusammenhängt.


    Zu den Monstern und Kinderangst. Meine Eltern haben mir nie Monsterängste eingeredet. Ich hatte aber in meinem Kinderzimmer einen alten Kachelofen in welchen der Wind oft so komisch heulte. Da hatte ich auch immer Angst und dachte da sind irgendwelche fiesen Gnome drin :wink:

  • Hmmm, Jessy... jetzt wo du es sagst, fällt mir auch ein, dass ich mir diverse Gruselwesen in der Nacht auch selbst eingebildet habe. Besonders nachdrücklich blieb mir da eine Nacht bei meiner Oma haften, Nächte, in denen ich regelmäßig vom Schlafsofa fiel. Einmal lag ich da auf dem Boden und dachte, der Teufel in Gestalt einer Tanne vor dem Fenster kommt mich holen. Das war echt furchtbar. Ich konnte mich nicht regen vor Angst. Wie die Sache ausging, weiß ich gar nicht mehr. Wahrscheinlich bin ich vor Erschöpfung wieder eingepennt...


    Danke für das "Laufrad"! Ich wusste, es ist kein Tretfahrrad, nur fiel mir das deutsche Wort nicht ein.

  • Diese zwei Kapitel waren wieder viel zu schnell gelesen. Von mir aus können wir gerne auf 3 Kapitel erhöhen. Wer geht mit? :loool:
    Also die Spannung hat nun wieder abgenommen, die Fragen hingegen sammeln sich. Besonders, was es mit den Eltern des Hauses auf sich hat, ob sie noch Leben, wovon ich jetzt weniger ausgehe und ob sie sich gegen Eliza stellen und sie nicht im Hause haben möchten. Vielleicht taucht aber auch ihr Vater noch als Geist auf und möchte sie beschützen. Mir kam es so vor, als möchte jemand Eliza vor einer Dummheit bewahren und sie nicht in die Nähe des Hauses lassen, als plötzlich dieser Sturm vor dem Haus aufkam. Hm, wir werden sehen. Aber einige Szenen sind dann ja schon etwas vorhersehbar. So war mir klar, wie sich die Szenen in der Stadt abspielen würden, daß Städter auf sie abweisend und unfreundlich reagieren werden und dass der Anwalt mit nix rausrücken wird.
    Man bekommt fast den Eindruck, daß der Anwalt auch nichts mit dieser Sache zu tun haben möchte, daß er auch da mit drin steckt und sich von diesem "Geisterhaus" distanzieren möchte. Seine verzweifelte Reaktion hat Bände gesprochen.



    Eustace mag ich eigentlich ganz gern, wogegen Isabella mich an eine kleine, besserwisserische Zicke erinnert. Mir geht es wie daniii , ich werde nicht warm mit ihr, finde sie nervig und schablonenhaft. Aber so müssen Kinder in Geisterhäusern wohl sein.

    Eustace finde ich auch noch lieb, doch vor dieser Isabella habe ich echt schon fast Angst.
    Ihre Art ist mir nicht geheuer, das geht schon übers Besserwisserische hinaus. Bösartig, könnte man noch zu ihren Zügen hinzufügen.
    Eustace scheint nicht nur Respekt vor seiner großen Schwester zu haben, ich bekam hier ebenfalls den Eindruck, als hätte er Angst vor ihrer Reaktion, wenn er etwas ausplaudert, was er eben nicht auszuplaudern hat. Dabei möchte er gerne reden.



    Der Wind, der Eliza und das dandy horse beinahe zurück nach London wirbelt, hat wohl einen Grund? Will man sie hier nicht haben und haben sich sogar die Elemente gegen sie verschworen? Und ehrlich gesagt, ich hoffe, dass es in den nächsten Kapiteln ein bisschen gruseliger und subtiler wird.

    Das hoffe ich auch.


    Ach, noch etwas zu dem Monster unterm Bett: könnt ihr euch erklären, warum Eltern Kindern solche Geschichten erzählen? Sie scheinen doch immer noch sehr verbreitet zu sein, obwohl sie psychologisch ganz sicher nicht zur gesunden und angstfreien Entwicklung des Kindes beitragen.

    Ehrlich gesagt habe ich in meinen Bekanntenkreisen noch von keiner Mutter gehört, daß sie ihren Kindern gruselige Geschichten erzählen oder vorlesen. Gott sei dank, denn ich denke auch, daß es für die Entwicklung des Kindes nicht förderlich ist.


    Die Dorfbewohner und auch Mr. Raisin samt Sekretär finde ich seltsam und nicht sonderlich sympathisch.

    Und ich finde sie halbwegs normal und den Anwalt doch sympatisch, obwohl er so abweisend reagiert hat. Aber er schien in seiner Panik ganz schnell das Weite zu suchen, was man ihm ja vielleicht nicht übel nehmen kann, wenn unsere Spekulationen über das Haus und Geister stimmen sollten. Und da fällt mir gerade noch ein, daß mich Mr. Raisins Reaktion stutzig gemacht hat, als er betonte, Eliza möchte bitte versuchen, bestmöglichst ihre Arbeit zu machen und besonder den Jungen gut zu unterrichten. Vielleicht gibt es Hoffnung und der Junge lebt noch, die Schwester hingegen ist als Geist zurückgekehrt, um nach dem Bruder zu sehen. Wilde Spekulationen, ich weiß. :loool:


    Und der Wind zurück ist genau wie sich die nicht zu öffnenden Fenster und Türen wohl wirklich irgendeine "übernatürliche" Macht welche verhindern soll, dass Eliza sich da im Haus bewegt.

    Ich bin gespannt, wer sie abhalten möchte, ins Haus zu gelangen. Und anders herum, wer sie abhalten möchte, nach aussen zu gehen und die Türe mal wieder von innen klemmt.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Vielleicht taucht aber auch ihr Vater noch als Geist auf und möchte sie beschützen. Mir kam es so vor, als möchte jemand Eliza vor einer Dummheit bewahren und sie nicht in die Nähe des Hauses lassen, als plötzlich dieser Sturm vor dem Haus aufkam.


    Wow! Das stimmt, genauso wie folgender Punkt! Das ist mir fast entgangen, Engel!


    Und da fällt mir gerade noch ein, daß mich Mr. Raisins Reaktion stutzig gemacht hat, als er betonte, Eliza möchte bitte versuchen, bestmöglichst ihre Arbeit zu machen und besonder den Jungen gut zu unterrichten. Vielleicht gibt es Hoffnung und der Junge lebt noch, die Schwester hingegen ist als Geist zurückgekehrt, um nach dem Bruder zu sehen. Wilde Spekulationen, ich weiß.


    So wild ist die Spekulation gar nicht. Abgesehen davon, dass ich allmählich glaube, dass selbst Winnie ein Geist ist ( :loool: ), macht das durchaus Sinn.


    Was das Pensum betrifft, schließe ich mich Jessy an. Die Kapitel sind zwar kurz, aber ich bin beruflich ziemlich eingespannt und froh, wenn ich zwei Kapitel schaffe. Ich hoffe, du stehst mit deiner Zusage zur HdR-Leserunde nicht unter Zeitdruck, Engel... das wäre schade.

  • Einmal lag ich da auf dem Boden und dachte, der Teufel in Gestalt einer Tanne vor dem Fenster kommt mich holen. Das war echt furchtbar. Ich konnte mich nicht regen vor Angst.


    Ja, so eine Tanne kann auch mächtig gross und bedrohlich wirken. Und wenn dann noch Wind geht und sie sich vielleicht bewegt :wink: Kann ich gut verstehen.

    Und da fällt mir gerade noch ein, daß mich Mr. Raisins Reaktion stutzig gemacht hat, als er betonte, Eliza möchte bitte versuchen, bestmöglichst ihre Arbeit zu machen und besonder den Jungen gut zu unterrichten. Vielleicht gibt es Hoffnung und der Junge lebt noch, die Schwester hingegen ist als Geist zurückgekehrt, um nach dem Bruder zu sehen. Wilde Spekulationen, ich weiß.


    Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, aber ist gar nicht mal so abwegig.


    Wegen der Kapitel. Ich persönlich finde, dass man sich auch besser darüber austauschen kann wenn die "Häppchen" nicht zu gross sind.


    Schaut mal, so stelle ich mir das Laufrad vor :D

  • Mir reichen, ehrlich gesagt, zwei Kapitel. Ich habe noch eine Menge Anderes nebenher zu lesen.

    Ist absolut in Ordnung. Dann bleibt es bei den zwei Kapitel am Tag. Ich habe auch noch ein anderes Buch hier liegen, welches ich dann parallel lesen werde und ab Freitag werde ich dann zusätzlich in die Herr der Ringe - Leserunde einsteigen, das heißt, mir wird nicht langweilig.


    So wild ist die Spekulation gar nicht. Abgesehen davon, dass ich allmählich glaube, dass selbst Winnie ein Geist ist ( ), macht das durchaus Sinn.

    Daran hatte ich auch schon gedacht, besonders in dem Moment, als dieser starre Blick des Gauls beschrieben wurde. 8-[


    Die Kapitel sind zwar kurz, aber ich bin beruflich ziemlich eingespannt und froh, wenn ich zwei Kapitel schaffe. Ich hoffe, du stehst mit deiner Zusage zur HdR-Leserunde nicht unter Zeitdruck, Engel... das wäre schade.

    Nein, auf keinen Fall. Dort habe ich ja klar gemacht, daß meine aktuelle Leserunde(n) Vorrang hat/haben, daher habe ich kein Stress. Die 2 Kapitelchen waren nur sehr schnell gelesen und ich wollte einfach mehr. :loool: Ich glaube, ich bin im Gruselfieber und hoffe, daß bald einfach mehr Spannung aufkommen wird.


    Zur Zeit gehe ich saisonbedingt etwas weniger arbeiten, daher bin ich ganz relaxt und habe vormittags endlich mal etwas Zeit für mich und mein Hobby, welches sonst das ganze Jahr über sehr zurückstecken muß, daher bin ich gerade voller Motivation. Ab Ende der Woche werde ich zusätzlich noch den 3. Teil des Unkrautlandes ebenfalls in einer MLR lesen (wie gesagt, ich habe Nachholbedarf), und das heißt, mit den zwei Kapitelchen ist es eigentlich gut so.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Leider hat mein iPad gestern meinen Text irgendwie gefressen, daher heute ein neuer Versuch :-)


    Ich habe beim Lesen manchmal das Gefühl, dass Boyne urpsürnglich eine gute Idee für eine Kurzgeschichte oder Novella hatte, aber daraus einen Roman machen wollte/sollte. Einige Kapitel wirken "aufgebläht" und bringen die Story selbst kaum voran. Kapitel 7 ist für mich wieder so ein Fall. Ich weiß nicht wirklich, was Boyne hier beabsichtigt. Es gibt eine Art "Geistererscheinung" (oder ist es doch eine echte Frau) und der kleine Junge ist seltsam und das Essen der Schwester ebenfalls - wozu aber dieses relativ lange Kapitel? Für mich trug das auch nicht zur Konkretisierung der Atmosphäre bei.


    Kapitel 8 wiederum fand ich ok. Jetzt wird das "Drumherum" gezeigt. Ich verstehe allerdings nicht, warum die Anwohner so feindselig auf Eliza reagieren, die doch völlig ahnungslos und gerade aus London zugezogen ist. Wieso warnt niemand sie, wieso drehen ihr alle den Rücken zu? Sie kann doch nichts dafür, dass dieses Haus so ist, wie es ist.
    Und die Szene mit dem Wind: meiner Meinung nach ein Tick zu dramatisch (ähnlich wie die "zugehaltene" Tür der Kutsche).

  • So war mir klar, wie sich die Szenen in der Stadt abspielen würden, daß Städter auf sie abweisend und unfreundlich reagieren werden und dass der Anwalt mit nix rausrücken wird.


    Ich verstehe allerdings nicht, warum die Anwohner so feindselig auf Eliza reagieren, die doch völlig ahnungslos und gerade aus London zugezogen ist. Wieso warnt niemand sie, wieso drehen ihr alle den Rücken zu?


    Mir geht es ganz genauso. Aber das ist auch irgendwie typisch, nicht nur bei solchen Schauergeschichten, sondern auch in Horrorfilmen oder -büchern. Ich glaube, dass die Hälfte des Elends oder Gemetzels in solchen Büchern vermieden werden könnte, wenn die Leute mal den Mund aufmachen würden statt immer nur so geheimnisvoll zu tun oder gleich abweisend zu werden. Aber vielleicht ist es auch nur typisch, oft wollen die Leute einfach nichts riskieren und wenden sich lieber ab von dem, der da möglicherweise in sein Verderben rennt.


    Mir ging es wie Engel, der Anwalt war mir eigentlich gar nicht mal so unsympathisch, auch wenn er Eliza so schnell wieder rauskomplimentiert hat. Bin gespannt, ob er noch eine größere Rolle spielen wird. Diese ganzen Nebenfiguren gibt es bei Henry James übrigens gar nicht, da gibt es nur eine Haushälterin namens Mrs. Grose.


    Einige Kapitel wirken "aufgebläht" und bringen die Story selbst kaum voran. Kapitel 7 ist für mich wieder so ein Fall. Ich weiß nicht wirklich, was Boyne hier beabsichtigt. Es gibt eine Art "Geistererscheinung" (oder ist es doch eine echte Frau) und der kleine Junge ist seltsam und das Essen der Schwester ebenfalls - wozu aber dieses relativ lange Kapitel? Für mich trug das auch nicht zur Konkretisierung der Atmosphäre bei.


    Bei Kapitel 7 ging es mir genauso, ich war fast schon versucht, eher drüberzufliegen ... Das achte fand ich dann wiederum interessant.


    Mir persönlich ist der Wind ja zu plakativ, ich bin mir auch nicht sicher, ob die Geschichte ihn wirklich braucht oder ob die anderen Gruselelemente nicht eigentlich schon ausreichen. Dass hier etwas nicht ganz normal ist, ist ja recht schnell offensichtlich.


    Trotz aller Kritikpunkte bin ich aber trotzdem gespannt darauf, wie es weitergeht. Und ab morgen habe ich hoffentlich endlich wieder richtiges Internet und muss nicht mehr so zwischen Tür und Angel schnell posten, sondern kann mich dann etwas ausführlicher beteiligen.

    :study: John Steinbeck - East of Eden

    :study: Frank Witzel - Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969

    :montag: Veronica Roth - Rat der Neun

    :musik: Claire North - Die vielen Leben des Harry August


    "There is freedom waiting for you, on the breezes of the sky, and you ask 'What if I fall?'
    Oh but my darling, what if you fly?"
    (Erin Hanson)

  • Kapitel 8 wiederum fand ich ok. Jetzt wird das "Drumherum" gezeigt. Ich verstehe allerdings nicht, warum die Anwohner so feindselig auf Eliza reagieren, die doch völlig ahnungslos und gerade aus London zugezogen ist.


    Wieso warnt niemand sie, wieso drehen ihr alle den Rücken zu? Sie kann doch nichts dafür, dass dieses Haus so ist, wie es ist.

    Ich wollte gerade so schön auf deine Meinung eingehen, doch Danii hat es richtig schön auf den Punkt gebracht und ich sehe es genauso. :thumleft:
    Man erwartet bereits keine andere Reaktionen der Menschen. Genau dieses Handeln ist anscheinend so typisch und zwingend, um Spannung in die Geschichte reinzubringen. Aber mal ehrlich, wie langweilig wäre es, wenn Eliza in die Stadt kommt und die Menschen würden dort auf sie offen zugehen und ihr alles erzählen, was Unheimliches in dem Spukhaus vorgefallen sein könnte. Dann würde sie ihre Koffer packen und die Geschichte wäre aus.
    Mich persönlich stört es nicht daß Boyne anscheinend ganz klassisch ein Gruselkrimi geschrieben hat. Vielleicht war genau das seine Absicht, diese klassischen, typischen und "abgegriffenen" Gruselszenen in dieses Buch unterzubringen und daraus eine "Spukgeschichte" zu schreiben, wie sie in dieser Zeit üblich und angesagt war. So richtig schön nostalgisch. Und Boyne hat sich als Autor bereits bewiesen, er hat es ja nicht nötig, fremde Bücher oder Filme zu "kopieren". Vielleicht urteilen wir ein wenig zu hart. Natürlich ist es für die Gruselfans dann eine Enttäuschung, wenn der Autor dann nicht mit einer originellen und super gruseligen Geschichte dient, wie es heute in der Literatur ein Muß ist.
    Aber ich freue mich über diese klassisch aufgezogene Spukgeschichte, auch, wenn es zwischendurch ein wenig ruhiger zugeht und man über "Gruselszenen" schmunzelt, die für die damalige Gesellschaft super gruselig gewesen sein mochte.
    Versteht ihr, wie ich das meine?


    der Anwalt war mir eigentlich gar nicht mal so unsympathisch, auch wenn er Eliza so schnell wieder rauskomplimentiert hat. Bin gespannt, ob er noch eine größere Rolle spielen wird.

    Ich hoffe es.


    Mir persönlich ist der Wind ja zu plakativ, ich bin mir auch nicht sicher, ob die Geschichte ihn wirklich braucht oder ob die anderen Gruselelemente nicht eigentlich schon ausreichen. Dass hier etwas nicht ganz normal ist, ist ja recht schnell offensichtlich.

    Ich habe noch immer das Gefühl, daß da ein eine übernatürliche Kraft Eliza beschützen und vor der Rückkehr in das Haus abhalten wollte.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Mich persönlich stört es nicht daß Boyne anscheinend ganz klassisch ein Gruselkrimi geschrieben hat. Vielleicht war genau das seine Absicht, diese klassischen, typischen und "abgegriffenen" Gruselszenen in dieses Buch unterzubringen und daraus eine "Spukgeschichte" zu schreiben, wie sie in dieser Zeit üblich und angesagt war. So richtig schön nostalgisch.
    Aber ich freue mich über diese klassisch aufgezogene Spukgeschichte, auch, wenn es zwischendurch ein wenig ruhiger zugeht und man über "Gruselszenen" schmunzelt, die für die damalige Gesellschaft super gruselig gewesen sein mochte.
    Versteht ihr, wie ich das meine?


    Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Eigentlich mag ich ja gerade diese klassischen Gruselelemente total gerne. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich auch schon vieles gelesen, wo ich dann enttäuscht war, dass genau diese Elemente, die mir hier so abgekupfert erscheinen, gefehlt haben und es dann gerade nicht das war, was ich erwartet hatte ... irgendwie gehören die Sachen, die wir hier kritisieren, ja doch dazu. Vielleicht sollte ich einfach mit diesem Gedanken weiterlesen und schauen, was Boyne aus einem total klassischen Setting gemacht hat, statt zu erwarten, dass er irgendwas völlig Neues erschafft - dann macht es am Ende womöglich viel mehr Spaß :-k


    (ich lese ja auch mit großem Vergnügen einen Zombieroman nach dem anderen - da wiederholt sich ja auch das Grundgerüst immer wieder, und es macht gerade deswegen (noch) Spaß)

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    (Erin Hanson)

  • Vielleicht sollte ich einfach mit diesem Gedanken weiterlesen und schauen, was Boyne aus einem total klassischen Setting gemacht hat, statt zu erwarten, dass er irgendwas völlig Neues erschafft - dann macht es am Ende womöglich viel mehr Spaß

    Ich denke, das ist eine gute Idee, Dani. Aus dieser Sicht bekommt man bestimmt eine gelungene, klassische Geschichte präsentiert.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Aber mal ehrlich, wie langweilig wäre es, wenn Eliza in die Stadt kommt und die Menschen würden dort auf sie offen zugehen und ihr alles erzählen, was Unheimliches in dem Spukhaus vorgefallen sein könnte. Dann würde sie ihre Koffer packen und die Geschichte wäre aus.


    Ähm, stimmt, so gesehen muss ich Dir Recht geben :loool: Wäre dann wohl wirklich ein sehr kurzes Buch :lol:

  • Ich denke, das ist eine gute Idee, Dani. Aus dieser Sicht bekommt man bestimmt eine gelungene, klassische Geschichte präsentiert.


    Ok, ich bin dabei. Auch wenn ich mir mehr versprochen habe. Nicht dass ich erwarte, dass Boyne "das Rad neu erfindet", aber ein wenig mehr Originalität hätte nicht geschadet. Das, was bisher kam, war nämlich in der Tat ein Mischmasch aus verschiedenen Schauerklassikern. Ich will nicht ungerecht sein, aber vermutlich hat Boyne sich von Filmen inspiriert, weil Bücher unter seinen Lesern zu sehr aufgefallen wären... :twisted: Ich finde zwar auch, dass eine klassische Schauergeschichte Charme hat, aber ich denke, der Name John Boyne weckt schon etwas mehr Anspruch unter denen, die einige seiner Bücher kennen.


    In Kapitel 9 geben sich die Anwohner und der Bedienstete Heckling wieder mal verstockt, also das alte Lied. Die Sache mit dem geteerten Fenster war komisch - vermutlich hat sich jemand zu früheren Zeiten hinausgestürzt, und um ein ähnliches Malheur zu verhindern, hat Mr. Westerley es verplomben lassen. Was mir gefiel, war Mrs. Livermore im Garten, die sich von Eliza nicht erwischen lässt und - Surprise! - vermutlich ein Geist ist. Gruselig, dass sie immer dann verschwindet, wenn sie in Reichweite scheint.


    Kapitel 10: Die Unterrichtsszene im Dachstuhl stammt aus "Schloss des Schreckens" - ich werde langsam ein bisschen müde, es zu erwähnen. Isabella erzählt von King George II, dessen Geliebte (?) auf Gaudlin Hall krank wurde, zum Aderlass gelassen wurde und kurze Zeit später verstarb. Mal sehen, ob sich daraus noch etwas ergibt. Das Thema zuvor über Mütter und ihre Kinder fand ich etwas plump und zäh. Ich meine mich zu erinnern, dass es in ähnlicher Weise im Film geführt wurde.

  • Ich finde zwar auch, dass eine klassische Schauergeschichte Charme hat, aber ich denke, der Name John Boyne weckt schon etwas mehr Anspruch unter denen, die einige seiner Bücher kennen.

    Das verstehe ich auch und ich entdecke gerade erst diesen Autor und habe im Grunde nur Gutes über ihn gehört.


    Und jetzt werde ich mich mal den nächsten Seiten widmen. :study:

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • aber ich denke, der Name John Boyne weckt schon etwas mehr Anspruch unter denen, die einige seiner Bücher kennen.


    Absolut, Yael. Vielleicht ist es für einen Autor aber auch Segen und Fluch zugleich wenn aufgrund vorheriger, sehr guter Romane, die Erwartungshaltungen der Leser für zukünftige Werke somit immer hoch sind. Die Messlatte hat er eben selbst sehr hoch gesteckt.


    Kapitel 9

    Die Sache mit dem geteerten Fenster war komisch - vermutlich hat sich jemand zu früheren Zeiten hinausgestürzt,


    Das vernutete ich auch, denn nur Zugluft oder zu hohe Heizkosten (wie Heckling das versucht zu erklären) sind eher nicht der Grund.
    Mir ist auch in diesem Kapitel der Anwalt nicht sympathischer geworden :wink: Denn er lässt sich doch anscheinend durch seinen Sekretär verleugnen als Eliza ihn sprechen möchte als sie ihren ersten Lohn abholt.
    Ja, Mrs. Livermore scheint sich permanent in Luft aufzulösen auch wenn Eliza extra eine halbe Stunde früher aufsteht um ihr zu begegnen. Hundertprozentig Geist :lol:


    Kapitel 10
    Da ist sie wieder in Aktion, die "nette" Isabella. :loool: Ich fand das unmöglich wie sie Eliza ausfragt und auf was will sie hinaus, dass Kinder nicht von einer fremden Frau aufgezogen werden sollen ? Verständnis von Eliza, wenn sie sich anmassend benimmt weil sie sich von iherer eigenen Mutter verraten fühlt ? Eustace ist wieder süss und hat nach wie vor meine vollste Sympathie.
    Interessant auch, dass der König mal auf Gaudlin Hall war und aufgrund der schlechten Behandlung seiner Frau durch den Dorfarzt und ihres später eingetretenen Todes nicht gut auf die Familie Westerley zu sprechen ist.


    Ja, nun sind wir ja schon ein Stück weit gekommen. Mir gefällt das Buch so ganz gut, es liest sich leicht. Mein Grusel hielt sich aber bisher in Grenzen und so wirklich hat Mr. Boyne mich hier, im Gegensatz zu den Büchern welche ich schon von ihm las, noch nicht so ganz vom Hocker gehauen. Aber das ist wahrscheinlich wieder diese Erwartungshaltung :wink: Ich mache das vorher nicht, dass ich mich intensiv mit Rezis zum Buch befasse um mir die Lesefreude nicht zu verderben. Wenn wir durch sind mache ich das aber da es mich wahnsinnig interessiert wie andere Leser ausser wir hier in unserer kleinen Runde (welche mir übrigens sehr gefällt :friends: ) das Buch fanden. Da bin ich echt gespannt.

  • Von Rezis lasse ich mich selten bis nie beeinflussen, habe nun aber auch schon sehr kritische Stimmen gehört in Bezug auf das Kopieren (wobei auch das irgendwie eine Kunst ist). Im Prinzip fände ich das Buch gut, wenn mir beim Lesen nicht ständig Szenen aus besagten Filmen durch den Kopf gingen. Man kann "typische" Schauerelemente auch variieren, so viel Können darf man einem Autor schon zutrauen, John Boyne oder nicht. An Büchern habe ich wenig Vergleichsmöglichkeiten, aber ich habe mich bei meinem eigenen Roman mehr gegruselt als hier. :wink:


    Ich meine es aber nicht so miesig, wie ich oft klinge, denn mir macht unsere Runde auch sehr viel Spaß! :friends: