Samantha Young: India Place - Wilde Träume / Fall from India Place

  • Inhalt (laut Klappentext)


    Damals brach er ihr das Herz. Jetzt kämpft er um ihre Liebe.
    In nur einer einzigen Nacht erlebte Hannah Nichols den Himmel auf Erden - mit Marco, ihrer großen Jugendliebe. Doch am nächsten Morgen war er verschwunden und ihr Herz gebrochen. Fünf Jahre sind seitdem vergangen. Trotzdem ist sie nicht darüber hinweggekommen. Hannah weiß nur eins: Sie wird ihm niemals verzeihen.
    Hannah und Edinburgh zu verlassen, war der größte Fehler seines Lebens. Marco D'Alessandro bereut ihn jeden Tag. Endlich bietet sich eine Chance, Hannah zu zurückzugewinnen. Aber die Fehler aus der Vergangenheit wiegen schwerer als gedacht, und für eine gemeinsame Zukunft muss er alles riskieren …


    Meine Meinung

    Nach dem dritten Band „Jamaica Lane – Heimliche Liebe“ beschert uns die junge schottische Autorin Samantha Young mit dem vierten Band der Edinburgh-Love-Stories, „India Place – Wilde Träume“, einen ordentlichen Zeitsprung.
    Joss und Braden, Ellie und Adam, Jo und Cameron, Liv und Nate, die Hauptfiguren, die wir bereits aus den vorherigen Bänden kennen, sind nun allesamt verheiratet und immer noch glücklich bis über beide Ohren.
    Die heilen Großfamilien um die Nichols, Carmichaels, MacCabes und Sawyers sind nun noch heiler und noch größer geworden, denn um den sonntäglichen Mittagstisch tummeln sich nun gut ein halbes Dutzend Babys und Kleinkinder, an dem heile Welt-Themen ausdiskutiert werden. Wer warum welches T-Shirt zur Kleidersammlung gebracht hat und nun einen schmollenden Ehemann neben sich sitzen hat, oder wir hören aus Versehen geäußerte Kraftausdrücke, die natürlich die allerliebsten Kleinen mit Wonne aufschnappen und ihre Eltern in künstliche Aufregung versetzen. Denn aus Joss, Jo, Ellie und Liv sind natürlich mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehende Mütter geworden, Berufs-, Privat- und Liebesleben immer noch im Griff, während die werten Ehemänner zwar zu leicht überforderten, aber aufopferungsvollen und liebevollen Superdaddys mutiert sind. Ein weiteres Klischee, dass die Bad Boys der Young`schen Welt ertragen müssen…


    Die Einzige, die bei diversen Kaffeekränzchen, Baby Shower Partys oder Kindergeburtstagen echte Probleme zu haben scheint, scheint wohl Hauptfigur Hannah Nichols zu sein.
    Aus dem Backfisch mit erstem Liebeskummer, den wir aus den vorherigen Bänden noch kennen, ist eine junge, intelligente, hübsche, liebenswürdige, großherzige, fleißige Frau herangereift.
    Sie wohnt in einer schicken Wohnung, die ihr ihre älteren Geschwister Ellie und Braden geschenkt haben, und bestreitet ihren Lebensunterhalt als Referendarin an der High School und Aushilfslehrerin an der Abendschule. Natürlich nicht im Öko-Schlabber-Look, sondern im sexy Bleistiftrock und in Sekretärinnenblüschen und auf High Heels.


    Obwohl man sich in der Familie Nichols um jedes Familienmitglied und jeden Freund der Familie kümmert und jeder immer ein offenes Ohr für Hannah hat, konnte sie über vier Jahre lang ein großes Geheimnis verbergen.
    Aber auch dem Leser gegenüber platzt dieses Geheimnis wie eine Wasserbombe. Keine vorherigen Andeutungen oder Anspielungen ließen mich erahnen, was tatsächlich all die Jahre auf Hannahs Seele brennt. Dennoch oder gerade deshalb war dieser Punkt der Geschichte nur ein weiteres Drama, das für das gehörige Hin und Her zwischen Hannah und ihrer Jugendliebe Marco D`Alessandro sorgt.
    Ich mag es, wenn Pärchen, die offensichtlich zusammengehören, nicht gleich auf den ersten fünfzig Seiten zusammenkommen, aber hier war das Gefühlschaos wenig nachvollziehbar und vor allem nicht nachempfindbar.
    Denn Samantha Young beschreibt und beschreibt und beschreibt etliche Abfolgen von Szenen und Gefühlswallungen, aber nachempfinden konnte ich das Hin und Her zwischen Hannah und Marco zu keinem Punkt.
    Herrschte in den vorherigen Bänden immer ein gewisses Maß an Charme und Humor, Spannung und Kribbeln, fühlte ich mich beim Lesen von „India Place – Wilde Träume“ immer ein wenig außen vor. Nur nicht in den obligatorischen Liebesszenen - ganz nach dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“. Nicht nur die peinlichen Dialoge sorgen hier für eine riesengroße Portion Fremdschämen.
    Hannah und Marco bleiben einfach nur blass, blass, blass – in jeder Sekunde. Genau wie ihr gesamtes Schicksal.


    Fazit


    Wer einen Liebesroman liest, bekommt eben auch einen Liebesroman mit an den Haaren herbeigezogenen und überspitzten Dramen und Problemen, die eigentlich keine sind.
    Nur empfand ich diesen leider als lieblos, ideenlos und einfach heruntergerattert erzählt – im Gegensatz zu den vorangegangenen Bänden.


    Viel hätte man aus den Rückblicken machen können, die Hannahs und Marcos aufkeimenden Gefühle als Teenager zeigen. Ich erinnere mich dabei gerne an die Novella „Fountain Bridge – Verbotene Küsse“, in der ich mitgefiebert habe, wie sich damals Ellie und Adam verliebt haben, Ellie als junges Mädchen, Adam als Freund des älteren Bruders.


    Auch war mir das heile Welt-Getue um Babyrasseln und volle Windeln ein wenig zu viel des Guten. Figuren und Namen waren völlig austauschbar, obwohl sie bereits aus den vorherigen Bänden bekannt sein müssten.


    Nach dem nächsten Band „Scotland Street – Sinnliches Versprechen“, in der Cole Walker, Jos kleiner Bruder, im Mittelpunkt des Geschehens stehen wird, soll angeblich Schluss mit der Edinburgh-Love-Stories-Reihe sein. Da ich hoffe, dass dieser Roman aus männlicher Sicht geschrieben ist, werde ich noch nach diesem Abschlussband greifen, nicht zuletzt weil Cole ein interessanter Typ ist.
    Aber mir schwant Böses, denn es gibt ja noch den jüngsten Bruder von Hannah, Ellie und Braden, nämlich Declan Nichols, der in diesem Band doch heftig rumpubertierte. Ehrlicherweise hoffe ich, dass er keine eigene Geschichte bekommt. Genauso wie ich hoffe, dass Samantha Young uns nicht noch das Liebesleben der Enkel und Urenkel der Bewohner der Dublin Street, London Road und der Jamaica Lane präsentieren wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Ich muss sagen, mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Im letzten Band, Jamaica Lane, hatte ich so meine Probleme mit Olivias Verhalten, aber in diesem hier hat alles gestimmt. Ich mochte Hannah schon seit London Road und hab mich riesig auf ihre Geschichte gefreut, und auch Marco - sowohl der Junge, als auch der Mann - waren mir sehr sympathisch. Aufgrund des Traumas, das Hannah durchlebt hat, konnte ich ihre Angst und auch ihre Wut, als sie Marcos Geheimnis erfahren hat, vollkommen nachvollziehen. Wie sie schon sagte, Gefühle sind eben nicht rational. Ich mochte diesen Teil sehr, nach London Road mein liebster Teil der Serie. :)


    Deinen Kritikpunkten bezüglich der "heilen Welt" der anderen Paare stimme ich zu, das war auch mir FAST zu viel. Aber wenn ich ehrlich bin: wenn Young geschrieben hätte, dass sich eines der Pärchen getrennt oder mit der Familie zerstritten hätte oder was weiß ich, dann hätte ich ihr das niemals verziehen. Sie hatte also garkeine andere Wahl, als allen ein Happy End zu geben, zumal etwas anderes auch von der eigentlichen Geschichte um Hannah abgelenkt hätte. Daher, alles in allem: ich fand dieses Buch - wie seine Vorgänger - großartig.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink:


  • Ich muss sagen, mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Im letzten Band, Jamaica Lane, hatte ich so meine Probleme mit Olivias Verhalten, aber in diesem hier hat alles gestimmt. Ich mochte Hannah schon seit London Road und hab mich riesig auf ihre Geschichte gefreut, und auch Marco - sowohl der Junge, als auch der Mann - waren mir sehr sympathisch. Aufgrund des Traumas, das Hannah durchlebt hat, konnte ich ihre Angst und auch ihre Wut, als sie Marcos Geheimnis erfahren hat, vollkommen nachvollziehen. Wie sie schon sagte, Gefühle sind eben nicht rational. Ich mochte diesen Teil sehr, nach London Road mein liebster Teil der Serie.


    Ich mochte die anderen Bände ja auch ganz gerne. Sogar "Jamaica Lane" fand ich toll, obwohl ja viele andere Leserinnen Olivias Frauenbild und ihre Selbstwahrnehmung kritisiert haben.
    Aber hier war ich einfach nur gelangweilt.
    Und natürlich ist eigentlich Hannahs Verhalten nachvollziehbar, nachdem was sie alles erlebt hat und nachdem was ihr Marco offenbart. Aber im Buch konnte ich es eben nicht, weil es vorher keinerlei Anzeichen dafür gab, dass ihr dies widerfahren ist. Denn eigentlich hätte man ja in ihrem Verhalten


    Deinen Kritikpunkten bezüglich der "heilen Welt" der anderen Paare stimme ich zu, das war auch mir FAST zu viel. Aber wenn ich ehrlich bin: wenn Young geschrieben hätte, dass sich eines der Pärchen getrennt oder mit der Familie zerstritten hätte oder was weiß ich, dann hätte ich ihr das niemals verziehen. Sie hatte also garkeine andere Wahl, als allen ein Happy End zu geben, zumal etwas anderes auch von der eigentlichen Geschichte um Hannah abgelenkt hätte. Daher, alles in allem: ich fand dieses Buch - wie seine Vorgänger - großartig.


    Natürlich geht es nicht, dass in einem Liebesroman oder gar in einer Reihe sich die Pärchen trennen oder zerstreiten etc. Das passt nicht rein und hätte nur von der eigentlichen Geschichte abgelenkt, da hast du vollkommen recht. Aber ein bisschen weniger wäre hier doch einfach mehr gewesen. Ich hätte es realistischer gefunden, wenn vielleicht eines der Pärchen noch keine Kinder hätte, vielleicht erst mal nur an den Beruf oder die Ehe denkt, erst mal keine Kinder in die Welt setzen möchte usw. So fand ich es nur übertrieben und einfach nur nervig.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
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  • Seit Anfang letzten Jahres kann ich es nie erwarten, bis ein neuer Band dieser Serie erscheint.


    Nachdem mir Jamaica Lane nicht ganz so gut gefallen hat, konnte mich India Place wieder vollkommen überzeugen.


    India Place spielt ein paar Jahre nach Jamaica Lane. Hauptperson ist Hannah, die in den letzten Büchern noch als Teenager eine Nebenrolle gespielt hat. Mittlerweile erwachsen und als Lehrerin tätig, wird sie unerwartet von ihrer Vergangenheit, ihrer Jugendliebe Marco, wieder eingeholt.


    Ich liebe den lockeren Schreibstil der Autorin. Dazu wohl dosierte Erotik, die nie überladen wirkte. Eine Liebesgeschichte, die sich wieder einmal einfach so weglesen lässt. Genau das richtige zum Abschalten nach einem stressigen Tag.


    Mir sind die Personen über die letzten zwei Jahre hinweg ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, von Joss, Braden und co. zu lesen. Die Bücher machen mir einfach riesigen Spaß zu lesen und ich freue mich schon auf den nächsten Band.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::love::love::love::love::love:

  • Samantha
    Young – India Place


    Hannah
    Nichols ist in Marco D`Allessandro schon seit ihrer Schulzeit
    verliebt, seit er sie vor einem Klassenkameraden gerettet hat. Die
    selbstbewusste Hannah kämpft darum, zu bekommen was sie will. Der
    erste Kuss, das erste Mal, doch dann ist Marco spurlos verschwunden
    und erst 5 Jahre später treffen sie sich zufällig wieder.


    Marco
    bereut seine Fehler aus der Vergangenheit zutiefst, aber Hannah kann
    ihm nicht verzeihen, auch wenn sie die Anziehungskraft spürt. Doch
    erst ein Todesfall lässt Hannah erkennen, das das Leben viel zu kurz
    ist, um sich ihren Gefühlen weiterhin zu verschließen und ihren
    Ängsten freien Lauf zu lassen.


    India
    Place von Samantha Young ist der 4 Band der Edinghburg Reihe. Der
    Roman ist flüssig geschrieben, die Gefühlswelt von Hannah und Marco
    nimmt den Leser schnell gefangen. Auch hier finden sich wieder kleine
    Anekdoten zu den schon bekannten Charakteren Joss, Braden, Els, Jo
    und Co, doch diesmal ist die jüngere Generation im Vordergrund und
    die Freundschaft von Hannah und Cole wird beleuchtet. Für mich ist
    dieser Roman der bisher schlechteste der Reihe, da ich mich auf die
    willensstarke und schlagkräftige Hannah sehr gefreut habe. Leider
    hat Hannah im Buch ihre Stärke verloren, was mich betrübt hat.
    Dennoch ist der Roman trotzdem gut und flüssig geschrieben,
    spannend, ein bischen humorvoll und auch traurig. Ich freue mich
    schon auf die nächsten Bücher von Samantha Young. Das Cover ist
    ansprechend gestaltet.

  • @Squirrel Jetzt muss ich mal ganz blöd fragen: Warum ist denn dieser Thread angepinnt? :-s

    wohl weil ich vergessen hatte, ihn wieder zu lösen nach dem Zusammenfügen :pale: Danke für Deine Frage, jetzt ist alles wieder in Ordnung :wink: