Kurzbeschreibung Amazon:
Während des Zweiten Weltkriegs werden die Zwillingsbrüder von ihrer Mutter aus der großen Stadt zu ihrer Großmutter aufs Dorf evakuiert. Wie die beiden Kinder spüren und sehen, dass die Zeiten hart sind, machen sie Übungen zur Abhärtung: Sie essen tagelang nichts, frieren mit Absicht in der Kälte, arbeiten hart, und sie schlagen sich, um gegen Schmerz immun zu werden. Aber sie lernen auch selbst lesen und schreiben und sogar die Sprachen der jeweiligen Besatzer. Sie scheinen berechnend zu sein und wollen doch nur eines: überleben. Die zwei Brüder halten bedingungslos zueinander, was sie nahezu unverwundbar macht. Alles, was sie als wahr erachten, tragen sie in 'Das große Heft' ein. Gegen die Stärke der beiden Kinder, aber auch gegen ihre Erbarmungslosigkeit, müssen die Erwachsenen erst einmal ankommen.
Meine Meinung:
Eines vorab: Diese Erzählung von Agota Kristof ist nichts für schwache Nerven. Beim Lesen schwankte ich zwischen Faszination und Ekel.
Die Geschichte der Zwillinge geht unter die Haut, wobei die bedrückende Atmosphäre durch die kurzen, fast adjektivlosen Sätze verstärkt wird.
Die emotionslose Aneinanderreihung von Hauptsätzen unterstreicht die Brutalität des Krieges und der Geschichte.
Die Zwilling quälen, stehlen, lügen und morden, scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken. Obwohl die Autorin ohne jede Gefühlsregung zu schreiben scheint, werden beim Leser vielfältige Gefühle geweckt. Eines wird allerdings ganz besonders ins Bewusstsein gerufen:
Die Abscheu vor dem Krieg, der Menschen dazu bringt, in ihrer Verzweiflung und Hilflosigkeit alle Skrupel fallen zu lassen, um die eigene Haut zu retten.
Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.
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Buchdetails
Titel: Das große Heft
Agota Kristof (Autor) , Eva Moldenhauer (Übersetzer)
Band 1 der Zwilling-Reihe
Verlag: Piper Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 176
ISBN: 9783492304337
Termin: September 2013
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Kurzmeinung
SiriNYCEindringlich: Nüchterner Erzählstil in grausamsten Bildern.