Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

  • Ich fand das Buch ausgesprochen gut.
    Die Beschreibung der beiden kauzigen, wunderlichen Wissenschaftler - ganz besonders die genial geschriebenen Dialoge - waren sehr lesenswert und teilweise ziemlich amuesant :)
    Man sollte eben beim Lesen des Buches bedenken, dass es mit einer Biographie etc. nichts zu tun hat. Nichtsdestotrotz ist das Buch auch recht lehrreich und interessant.
    Mir hat es wirklich sehr gefallen, Kehlmanns Schreibstil macht die Geschichte echt lesenswert!


    Wie sind denn die anderen Buecher von Daniel Kehlmann? Ich wuerde gerne noch mehr von ihm lesen, aber die Klappentexte schrecken mich thematisch immer etwas ab.

    "Wenn ich einer Untergrundkultgemeinschaft beitrete, erwarte ich Unterstützung von meiner Familie!" (Homer Simpson)


    :montag:

    2 Mal editiert, zuletzt von Eol ()

  • Es ist jetzt schon einige Zeit her, dass ich DIE VERMESSUNG DER WELT gelesen habe.
    Ich fand es sehr schön und lesenswert.


    Es ist sehr witzig geschrieben und ich fand es amüsant die Charaktere, wie sie sich der Autor vorstellt, kennen zu lernen.



    Es handelt sich ja immerhin um zwei Genies.
    So wie sie in diesem Buch dargestellt sind, bekommt man, wie ich finde, einen guten Eindruck vom Klischee des verschrobenen Genies, ohne, dass es klischeehaft wirkt.
    Sie werden auf originelle Weise menschlich und doch als genial und außergewöhnlich und ihrer Zeit voraus dargestellt.


    Die Perspektive hat mir gut gefallen.


    Besonders erwähnenswert und irgendwie berührend fand ich auch noch die Konflikte zwischen Gaus Vater und Sohn.


    Aber auch noch viele andere Dinge waren witzig und es war einfach schön zu lesen.


    Außerdem habe ich mir durch dieses Buch fest vorgenommen bei nächster Gelegenheit etwas über die beiden Größen zu lesen um mehr zu erfahren.


    Fazit: Ich finde : Ein schönes Buch! :)

    Ein Leben ohne Bücher ist möglich - aber nur halb so schön!

  • Bei "Die Vermessung der Welt" gehen meiner Meinung nach die Meinungen besonders weit auseinander. Ich kenne viele, die das Buch gelesen haben und absolut gar keinen Zugang zu ihm fanden. Andere haben das Buch verschlungen und waren ganz begeistert davon.
    Ich zähle mich zu letzteren. Mir hat die Erzählung sehr gut gefallen. Ich studiere Geographie und von daher haben mich vor allem die Vermessungsverfahren sehr "begeistert". Wenn ich mir überlege, was es damals eine Arbeit war, die Welt zu vermessen... Heute haben wir unser GPS und fertig. (ganz so einfach ist es natürlich nicht)
    Ich empfehle das Buch gerne weiter, weise aber auch drauf hin, dass es nicht jedermans Sache ist.

  • Da ich um dieses Buch auch schon seit einiger Zeit herumlaufe und nicht so richtig weiß, ob das was für mich ist, bin ich sehr froh, hier einige Rezensionen und Meinungen über das Buch zu hören. Ich muss sagen, dass mich das positiv beeinflusst hat und ich mich nun doch mal da herantrauen werde. Danke! :pl:

  • So, letzte Seite, fertig!!!


    Alles in Allem fand ich das Buch sehr gut, zwischendurch war es kurzzeitig sehr langatmig, aber das ist zu verzeihen.


    Es fiel mir schon schwer den Text ohne wörtliche Rede zu lesen, ist auf jeden Fall gewöhnungbedürftig.


    Die beiden "verschrobenen Genies" fand ich sehr sympathisch, stellenweise waren die Dialoge urkomisch.


    Das erste Buch von Daniel Kehlmann heißt "Ich und Kaminski", bin noch nicht so schlüssig, ob ich das auf meine Wunschliste setzte, muss noch ein bisschen Recherche betreiben...


    Liebe Grüße


    Sandra


    :study: Im Land der Männer - Hisham Matar

  • Ich bin im letzten Drittel des Buches und finde es auch sehr kurzweilig und amüsant. Dass ich Kehlmanns Stil mag, weiß ich ja schon von "Ich und Kaminski", aber in "Die Vermessung der Welt" gefallen mir die Personenbeschreibung noch etwas besser. Vielleicht auch weil die Protagonisten (im Gegensatz zum Journalisten in "Ich und Kaminski") sympathisch sind.


    Sandra, wenn dir "Die Vermessung der Welt" gefallen hat, kann bei "Ich und Kaminski" nicht viel schief gehen. Lies es ruhig; ich bin ziemlich sicher, dass du es mögen wirst.

  • Sandra, wenn dir "Die Vermessung der Welt" gefallen hat, kann bei "Ich und Kaminski" nicht viel schief gehen. Lies es ruhig; ich bin ziemlich sicher, dass du es mögen wirst.


    Danke, hatte schon gar nicht mehr an das Buch gedacht :uups:
    Und mein SuB wächst und wächst und wächst :roll:

  • Nun habe ich das Buch auch gelesen.
    Ich wurde neugierig, weil es um Mathematik und Wissenschaft geht.
    Doch wurde ich ein wenig entäuscht.
    Die Erfindungen und Messtechniken wurden nur angerissen.
    Für jemanden wie mich, der während des Abi "just for fun" Differentialgleichungen, Integrale und sonstige Spielereinen rechnete, war dies einfach zu wenig Information.


    Wenn ich es allerdings nüchtern betrachte, muß ich sagen, es ist schon eine starke Leistung, die Kehlmann gebracht hat.
    Auf den 300 Seiten hat er das Leben der beiden gut dargestellt.


    Doch durch die indirekte Rede, hatte ich manchmal Bezungsprobleme.
    Der Satz mußte erst ganz zu Ende gelesen werden, bis ich wußte, wer meint denn jetzt wen.


    Besonders beeindruckend fand ich den Teil, als Gauß und Humbold ihren Austausch in Berlin hatten.
    Sehr amüsant. Zwei Wissenschaftler, zwei Meinungen, und beides Dickköpfe. :D


    Auch politische Verbinungen aus jener Zeit wurden angerissen.
    Dadurch kann man erahnen, wie schwierig es für Wissenschaftler in der Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung gewesen sein muß.
    Schockiert hat mich die Darstellung Russlands. Anscheinend hat sich in der Politik dieses Landes in den letzten 200 Jahren nichts geändert.


    Jedenfalls hat das Buch mein Interesse geweckt mehr über die beiden und ihre Werke zu erfahren.


    Alles in allem finde ich es beeindruckend, wie Kehlmann es schafte eine Biografie als Roman zu verfassen.

    Im Leben kann man auf vieles verzichten. Außer auf Katzen und Bücher!


    :study: Der Drachenbeithron von Tad Williams
    :musik: Die Bücherdiebin von Markus Zusak


    mb-db

  • Ich hab' jetzt schon einiges gelesen, das sich damit beschäftigt, dass in diesem Buch viel indirekte Rede verwendet wird. Und natürlich kann ich mich dem anschließen, dass es sich deshalb dennoch nicht ungut lesen lässt.


    Interessant fand ich dieser Hinsicht jedoch etwas ganz anderes, denn es gibt ja durchaus auch Passagen der direkten Rede, und all das hat seinen Sinn:


    Die Passagen, die in direkter Rede geschrieben wurden, sind mehr oder weniger belegt, d.h. man kan ziemlich sicher sein, dass die Figuren, diese Worte nicht nur in den Mund gelegt worden sind, sondern dass sie sie so oder zumindest so ähnlich tatsächlich gesagt haben; es handelt sich bei diesen Passagen also eher um Non-Fiction (oder anders gesagt: vergangene Realität), als um Fiktion.


    Im Gegensatz dazu ist das Gesagte, das in indirekter Rede wiedergegeben wird, nur vermutet. Daniel Kehlmann nimmt also an, dass die Personen das in den bestimmten Situationen gesagt haben könnten.


    Diese Tatsache finde ich doch recht beeindruckend und ich hoffe, dass es mir einigermaßen gelungen ist, das rüberzubringen, was ich sagen wollte.


    Liebe Grüße :winken: Eure Kaba

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Kaba: Mir ist nicht eine einzige Stelle aufgefallen, die in direkter Rede geschrieben wurde.
    Hast Du vielleicht mal so ein Bsp.?

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    mb-db

  • @ MrCeline : Also, so spontan fällt mir da jetzt auch nichts ein, weil es schon länger her ist, dass ich das Buch gelesen habe, und so weit ich mich erinnern kann, sind die direkten reden auch nicht durch Gänsefüßchen, aslo "", gekennzeichnet, sondern es lässt sich nur an der verwendeten zeit ablesen, ob es sich um direkte oder indirekte Rede handelt, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass die Rede, die Humboldt einmal vor Publikum in - ich glaube es war - Berlin hält ist so geschrieben, dass man sie als direkte Rede bezeichnen muss.
    Sorry das ich dich nicht mehr sagen kann.

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  • Soweit ich es weiß, hat Kaba dabei recht.
    Ich muss zu meiner Schande zwar gestehen, dass ich es nach 1 1/2 Jahren immer noch nicht geschafft habe, das Buch fertig zu lesen, aber ich habe bisher ca. ein Drittel geschafft (weiß vom Inhalt jedes Mal noch alles, so dass ich zum Glück nicht jedes Mal wieder von vorne anfangn muss!).
    Dabei liegt es nichtmal daran, dass ich die Story, den Schreibstil oder die Charaktere nicht mag - es muss wohl einfach bisher immer der falsche Zeitpunkt gewesen sein! Denn die Stellen, die ich bisher kenne/gelesen habe, fand ich meist sehr lustig und schön geschrieben und mein "Kopfkino" hat ebenfalls bestens funktioniert (ein Garant dafür, dass ich in die Geschichte "eintauchen" kann). Nur konnte ich nie lange dran bleiben und dann kamen meistens andere Bücher, z.B. aus angefangenen Buchreihen, die ich zwischendrin gelesen habe.
    Werde mich dem Buch wohl demnächst mal wieder widmen!
    Aber nochmal zu eurer Unterhaltung: Ja, es gibt einige Stellen, an denen man durch die verwendete Zeit merkt, dass es wörtliche Rede ist und keine indirekte. Aber u.a. durch die fehlende Kennzeichnung mittels Gänsefüßchen geschieht das suptiler - was ich persönlich aber einen super "neuen"/"anderen" Stil finde.

  • Kaba: Okay, wenn es nicht durch "" gekenzeichnet ist, kann es gut sein, dass ich es schicht "überlesen" habe.
    Ein ganzes Buch in indirekter Rede, da komm ich so schnell nicht von weg, wenn es sich zwischendurch mal ändert.
    Da lese ich Dinge die dort gar nicht stehen. :wink:

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    :study: Der Drachenbeithron von Tad Williams
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    mb-db

  • Kaba: Okay, wenn es nicht durch "" gekenzeichnet ist, kann es gut sein, dass ich es schicht "überlesen" habe.
    Ein ganzes Buch in indirekter Rede, da komm ich so schnell nicht von weg, wenn es sich zwischendurch mal ändert.
    Da lese ich Dinge die dort gar nicht stehen. :wink:

    :mrgreen:

  • Kaba: Okay, wenn es nicht durch "" gekenzeichnet ist, kann es gut sein, dass ich es schicht "überlesen" habe.
    Ein ganzes Buch in indirekter Rede, da komm ich so schnell nicht von weg, wenn es sich zwischendurch mal ändert.
    Da lese ich Dinge die dort gar nicht stehen. :wink:


    Kenn ich, kenn ich nur allzu gut!

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  • Jetzt habe ich das Buch auch gelesen, weil wir es in der Uni besprochen haben und ich muss sagen, ich habe lange keinen solchen Humbug gelesen.
    Den Schreibstil fand ich richtig schlimm, so abgehackt, damit wurde ich das ganze Buch lang nicht warm.
    Okay, aber das ist eben Geschmacksache ;)
    Zum Inhalt kann ich nur sagen, schlimm, schlimmer, Kehlmann. ](*,)
    Sorry, aber nicht nochmal.


    LG
    Sanara

    Sub: ungezählt, aber ein Berg der Träume, Sehnsüchte, Abenteuer und Erlebnisse.


    "Wir leben in einer Schattenwelt und Magie ist ein rares Gut. Dieser Roman hat mich gelehrt, daß ich durch das Lesen mehr und intensiver leben, daß Lesen mir das verlorene Sehen wiedergeben konnte."

    Der Schatten des Windes - Carlos Ruiz Zafón

  • Zum Inhalt kann ich nur sagen, schlimm, schlimmer, Kehlmann. ](*,)


    Kannst Du das konkretisieren?

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    mb-db

  • Kannst Du das konkretisieren?

    Das würde mich auch mal interessieren - wenn du mit der Thematik nichts anfangen kannst, warum liest du dann entsprechende Literatur?
    Es gibt ja Klappentexte und das Internet, die darüber Auskunft geben.

    "Wenn ich einer Untergrundkultgemeinschaft beitrete, erwarte ich Unterstützung von meiner Familie!" (Homer Simpson)


    :montag:

  • Das würde mich auch mal interessieren - wenn du mit der Thematik nichts anfangen kannst, warum liest du dann entsprechende Literatur?
    Es gibt ja Klappentexte und das Internet, die darüber Auskunft geben.


    Ich bin zwar auch neugierig, aber ich finde, man darf doch wohl ein Buch einer Thematik, die einem nicht unbedingt zusagt, auch mal lesen :wink:
    Außerdem hat Sanara das Buch an

    Zitat

    der Uni besprochen


    Bei mir SuBt das Buch immer noch.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Hallo


    Wie ich schon sagte, habe ich das Buch für die Uni gelesen, da wir in einem Kurs einen Text zu Kehlmann gelesen haben und ich daher auch das Buch lesen wollte.
    Da ich Naturwissenschafts- und Technikgeschichte studiere, interessiere ich mich übrigens ziemlich für diese Thematik!
    Aber genau das war auch mein Problem, Kehlmann versucht zwei große Gelehrte dem breiten Publikum vorzustellen, aber vieles von dem was er schreibt, ist reine Erfindung!
    Er versucht wissenschaftliche Begriffe näher zu bringen, macht dabei aber viele Fehler, die durch einfache Recherche nicht hätten passieren dürfen.
    So hat Gauß die Entdeckung der Konstruktion des regulären Siebzehnecks nicht in Göttingen, sondern in Braunschweig gemacht, für viele mag dies nur eine Kleinigkeit sein, aber Kehlmann
    selbst ist doch derjenige, der die trockene Wissenschaft näher bringen will und dann macht er Fehler.
    Die Entdeckung des magnetischen Äquators verlegt Kehlmann mal um zwei Jahre, macht ja nichts, passt eben besser an den Rio Negro, und nicht nach Caxamarca, wo diese Entdeckung aber
    stattfand.
    Weiter beschreibt er Humboldt hätte die Amazonasquellen nicht erfoschen können, das stimmt aber auch nicht, denn dort war er zwei Jahre nach dem Rio Negro ebenfalls.
    Dazu noch in meinen Augen stumpsinnige Dialoge, die Worte "macht nichts" kommen dauernd vor.


    Stimmt, ich hätte das vielleicht schon vorher konkretisieren können, aber nur weil ich nicht mit der landläufigen Meinung überein stimme, muss man nicht unfreundlich werden!


    LG
    Sanara

    Sub: ungezählt, aber ein Berg der Träume, Sehnsüchte, Abenteuer und Erlebnisse.


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