Mats Wahl- Wie ein flammender Schrei/ Ormfågel

  • Dieses Jugendbuch hat es in sich. Mats Wahl, der schon oft in seinen Büchern für Jugendliche von Familien erzählt hat, „deren Chancen an den Verhältnissen zerplatzen, an den nicht gesagten Wahrheiten und den kleine, sich zu großen aufsparenden Verletzungen“, wie das eine Kritikerin genannt hat, geht mit der Handlung seines neuen Buches „Wie ein flammender Schrei“ in eine schwedische Schule.


    Wie Wahl, der selbst 10 Jahre in Einrichtungen gearbeitet hat, in denen gestörte Jugendliche behandelt wurden, in seinem Nachwort schreibt, hat er bei seinen Lesungen viele unterschiedliche Schulen erlebt. Diejenigen, wo er sofort spürte, dass es dort Lehrern und Schülern nicht gut geht, nehmen dramatisch zu. Auch weil dort gewaltbereite und verrohte Schüler auf Lehrer und Schulleiter treffen, die resigniert sind und ohne Zivilcourage die Situation schönreden und mit hilflosen Appellen und Programmen glauben, ihre Schule auf Vordermann zu bringen.


    So ist es auch mit der Schulleiterin der Schule in die die Protagonistin des Romans, Ellen, nach den Ferien kommt. Die vier Jungs, die nicht nur die Kinder und Lehrer in Ellens neuer Klasse terrorisieren, vor allem mit sexuellen Belästigungen haben leichtes Spiel. Immer wieder stiften sie bei Androhung drastischer Strafen jüngere Schüler dazu an, den Feueralarm zu betätigen.


    Ausgerechnet während einer Theater-AG, die eine neue, junge und motivierte Lehrerin anbietet und an deren Teilnahme nicht nur Ellen, sondern auch andere motivierte Schüler große Hoffnungen setzen, geschieht die große Katastrophe.


    Eine Katastrophe, wie, wie Wahl in seinem Nachwort schreibt, jederzeit an schwedischen Schulen möglich ist, Schulen, in denen Brandstiftung, Misshandlung und sexuelle Übergriffe keine Ausnahmen mehr darstellen, jedenfalls dort, wo eine schlechte Schulleitung mit dem politischen Versagen der zuständigen Behörden einhergeht.


    Ein ernüchterndes Buch,