Klappentext:
Neuerdings weiss Clare nicht mehr, welcher Schuh zu welchem Fuss gehört. Oder wie das orangefarbene Gemüse heisst, das auf dem Herd köchelt. Und manchmal geht sie im Pyjama spazieren. Sie weiss, dass das nicht normal ist. Doch das Leben ist zu kurz, um Trübsal zu blasen. Und so schreibt sie, noch bevor die letzten Erinnerungen verblasst sind, all die grossen und kleinen Momente der vergangenen Jahre nieder. Wohl wissend, dass diese Gedankenschnipsel schon bald das Einzige sein werden, was ihrer Familie von ihr bleibt. Dabei gibt es noch so viel zu erledigen: Sie muss sich mit ihrer Tochter versöhnen und ihrem Mann zeigen, wie sie die Lieblingslasagne ihrer Kinder zubereitet. Sie muss ein letztes Mal leben, frei sein, sich vielleicht auch neu verlieben. Denn das Leben ist eine Wundertüte und wenn die Zeit davon rennt, ist jede Minute kostbar.
Über die Autorin:
Rowan Coleman lebt mir ihrer Familie in Hertfordshire. Wenn sie nicht gerade ihren fünf Kindern hinterherjagt, darunter lebhafte Zwillinge, die gerne mal in entgegengesetzte Richtungen laufen, verbringt sie ihre Zeit am liebsten schlafend, sitzend oder mit dem Schreiben von Romanen. Da kann das Bügeln schon mal zu kurz kommen. Rowan wünschte, ihr Leben wäre ein Musical, auch wenn ihre Tochter ihr mittlerweile verboten hat, in der Öffentlichkeit zu singen. "Einfach unvergesslich" ist ihr elfter Roman.
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr schön aufgemacht, schlicht in weiss mit orangenen Punkten. Auf den einzelnen Seiten verteilen sich über das ganze Buch immer wieder Marienkäfer, was ich sehr niedlich fand.
Das Buch handelt von Claire, einer Frau mittleren Alters, sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Durch einen Gendefekt tritt bei ihr sehr früh schon Alzheimer ein, ihr jüngste Tochter ist gerade mal 3 Jahre alt. Das Thema ist sehr interessant und die Autorin beschreibt die schwierige Situation, in der die Familie steckt, wirkich sehr authentisch. Die Kapitel werden jeweils aus der Sicht verschiedener Personen geschrieben: von Claire selber, ihrer Tocher, ihrer Mutter oder ihrem Ehemann. Das fand ich sehr gelungen, da man die einzelnen Protagonisten so noch besser kennenlernt und es einem noch bewusster wird, was diese Krankheit mit der Familie anrichtet.
Dennoch: Obwohl mich das Thema sehr interessierte, wurde ich nur sehr schwer warm mit dem Buch. Claire hat mich die meiste Zeit einfach nur genervt. Ich empfand sie als sehr egoistisch, uneinsichtlich und teilweise auch wirklich gemein. Das hat wahrscheinlich mit ihrem Krankheitsbild zu tun, was ich mir auch immer wieder vorsagte und mir wirklich Mühe gab, sie zu verstehen. Aber es klappte nicht. Auch mit ihrer Tochter wurde ich nur teilweise warm, die einzigen Protagonisten die mir wirklich symphatisch waren, waren Claire's Mutter und Claire's Ehemann.
Die Geschichte selber empfand ich eher als langatmig. Es gab kein Highlight, alles plätscherte so vor sich hin. Klar ist es interessant und auch tragisch zu lesen, in welche schwierige Situationen sich Claire durch ihre Krankheit immer wieder hineinmanövriert und wie die Familie damit umgeht. Aber wenn auf etwas mehr als 400 Seiten sonst nichts passiert, fehlt einfach etwas. Selbst die "grosse Überraschung" zum Schluss hin, war für mich vorhersehbar und deshalb auch kein Highlight und die ganze Geschichte um Caithlin, Claire's ältere Tochter, fand ich konstruiert und sie hat für mich nicht so Recht in die Geschichte reingepasst. Dem ganzen Buch fehlt für meinen Geschmack einfach etwas Pfeffer - das gewisse Etwas!
Die Sprache hingegen gefiel mir sehr, die Autorin hat viel Herz in das Buch gesteckt, das hat man gespürt.
Das Buch konnte mich insgesamt nicht wirklich überzeugen, ich hätte mehr erwartet. Von mir gibt es deshalb mittelmässige Sterne.