Ellen Berg - Zur Hölle mit Seniorentellern!

  • Kurzmeinung

    SirPleasant
    Ganz in Ordnung. In der Gesamtschau jedoch stellenweise sehr zäh und langatmig.
  • Klappentext
    Jetzt erst rächt! Seniorenteller und Rentnerbingo, das ist doch öde. Elisabeth und ihre schrägen Freunde im Altersheim haben da ganz andere Pläne: raus aus dem Heim und rein ins Leben. Nur woher kriegen sie das nötige Kleingeld für ihre Fluchtaktion? Legal, illegal - total egal! Mit Witz, Charme und einer ordentlichen Portion krimineller Energie beginnt ein irrer Trip in die Freiheit.


    Rezension
    Der zweite Roman von Ellen Berg, den ich dank LovelyBooks vom Verlag zur Rezension zugeschickt bekommen habe. Warum ich mich für diese Geschichte beworben habe? Ganz klar: das erste Werk, das ich von ihr gelesen habe ("Ich koch' dich tot"), hat mich so überzeugt, dass ich auch hier unbedingt wieder dabei sein wollte! Schon damals haben mit Schreibstil und bunte Fantasie der Autorin ganz für sich begeistern können. Doch würde auch Zur Hölle mit Seniorentellern! das schaffen?


    Die Geschichte beginnt mit einer vollkommen gewöhnlichen Ausgangssituation: Elisabeth hat Geburtstag und ihre Töchter entscheiden sich dafür, sie in ein Altersheim zu geben. Dabei ist die Seniorin noch vollkommen fit! Sowohl körperlich als auch geistig. Für ihre erwachsenen Kinder stellt sie lediglich noch eine Belastung dar. Von nun an muss Elisabeth sich ihr Leben diktieren lassen, trifft jedoch im Altersheim auf Leidensgenossen, die ihren Aufenthalt nicht auf sich sitzen lassen wollen.


    Schon bei Beginn merkt man, dass die Geschichte vor lauter Humor nur so strotzt: ein Stil, der einfach zu Ellen Berg gehört! Dennoch setzt sich der Roman kritisch mit der Thematik Altersheim aus. In den Medien hört man in unregelmäßigen Abständen immer wieder die wildesten Geschichten. Ein großes Thema ist hierbei auch der raue Ton, der in Altersheimen an den Tag gelegt wird. Auch Misshandlung ist oft im Gespräch. Berg greift diese Themen in Zur Hölle mit Seniorentellern! auf, jedoch auf ganz besonders humoristische Art und Weise, sodass man leicht vergisst, dass es sich in diesem Aspekt eigentlich um blanke Realität handeln könnte. Schön ist jedoch, wie dem Leser diese Punkte so jedoch ins Bewusstsein gerufen werden.


    Während der Lektüre des Buches lernt man auch hier schnell, dass die Handlung an sich eher der Unterhaltung dient. Sie möchte nicht ernst genommen werden. Warum denn auch? Solange man über Elizabeth, ihre irren Freunde und deren Aktionen lachen kann, reicht es, das Buch zu etwas Großartigem zu machen. Man möchte es einfach nicht mehr aus der Hand legen, unbedingt möchte man wissen, wo es die Senioren mit ihren wilden Gedanken und Plänen hinführt. Die Protagonistin lernt man sehr schnell lieben und bemitleiden, auch über andere Charaktere ist sehr schnell ein Bild gemacht. Und die Autorin weiß mit ihren Ideen und Wendungen zu überraschen.


    Fazit
    Ich habe dieses Buch wahnsinnig gern' gelesen, doch es hat nicht "klick" gemacht. Für eine Bewertung von fünf Sternen reicht es daher nicht ganz - dennoch würde ich Romane von Ellen Berg immer und immer wieder lesen! Mittlerweile haben auch zwei weitere den Weg in mein Regal gefunden. Diese warten nur darauf, irgendwann verschlungen zu werden.


    (Quellen: Klappentext, Aufbau Verlag)