A. J. Betts - Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe / Zac & Mia

  • Inhalt:
    Zac liegt im Krankenhaus, er hat Leukämie und hat außer den Schwestern und seine Mutter keine Kontakte nach Außen. isoliert damit die Zellen anwachsen. Neben ihm in Zimmer 2 zieht ein neuer Patient ein, viel mehr eine Patientin: Mia, als sie die Musik zu laut hat klopft er an....der Beginn einer besonderen Beziehung die übers Krankenhaus hinaus geht.


    Meine Meinung:
    Als dieses Buch überraschend hier ankam habe ich mich erst sehr gefreut. Es war ein liebevoll gepacktes Päckchen mit Lavendelblüten. Als ich die Erklärung der Autorin las dachte ich allerdings nicht noch ein Krebs-Buch.


    Krebs-Bücher ziehen mich momentan magisch an und ich lese sie auch, doch es gibt so viele mittlerweile. Ob das schlecht oder gut ist sollten diejenigen die direkt betroffen sind entscheiden. Dieses Buch hier als Freundin einer leider ran Krebs verstorbenen jungen Frau, empfand ich als gut und ein wenig erklärend wie durcheinander die Gefühlswelt gebracht wird.


    Das Buch ist in drei Teilen geschrieben. Zac, und, Mia. Zac ist auch derjenige der mit der Erzählung beginnt. Es kommen harte Zahlen und Fakten drin vor. Überlebenschancen. Über die Leukämie selbst gibt es nur wenig zu lesen. Dafür viel über Zacs Gefühle und seinen Tagesablauf. Manchmal etwas ruppig, manchmal niedergeschlagen, aber überwiegend sehr positiv. Er berichtet vom Krankenhausalltag und auch von den anderen Patienten. So kommt dann irgendwann auch Mia ins Spiel.


    Zac ist ein 17 Jähriger junger Mann, der es kaum erwarten kann aus dem Krankenhaus raus zu kommen. Er ist positiv und voller Leben auch wenn er um seine Chancen weiß, ein Kämpfer, der auch viel an die Gefühle seiner Mitmenschen denkt. Er geht offen mit dem Krebs um.
    Mia ist genau das Gegenteil. Die Tatsache nicht akzeptierend verschweigt sie den meisten in ihrem Umfeld was los ist und findet Ausreden. Sie sieht alles sehr negativ und kämpft mehr gegen die Menschen die es gut meinen als gegen den Krebs und das obwohl ihre Prognosen gut sind.


    Im Teil "Und" geht es um das Leben nach dem Krankenhaus und für mich ist das der intensivste Teil. HIer berichten Mia und Zac je nach Situation. Das ist immer gekennzeichnet. Im letzten Teil Mia ist es überwiegend Mia die berichtet.


    Hervorheben möchte ich hier das Ende des Buches. Es ist kein Weichspüler-Buch, sondern geht realistisch mit der Diagnose Krebs um. Es zeigt was passieren kann wie groß die Chancen sind und wie ein Patient damit umgeht. Es gibt sicher nicht nur schwarz und weiß wie Mia und Zac, aber ich denke die Beiden kommen dem ganzen schon ganz nah.


    Auch wenn das ein Jugendbuch ist, was ich auch für die Altersklasse empfehlen kann fehlt mir am Ende ein wenig eine Erklärung zu den Krebsarten. Hier in dem Buch geht es um zwei verschiedene Krebsarten und mich hätte ein wenig mehr interessiert als die Überlebenschancen. Die finde ich für eventuelle Krebspatienten die im angegebenen Alter sind vielleicht nicht so doll. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Zac liebt Statistiken und Zahlen. Er beschäftigt sich mit Wahrscheinlichkeiten: der Wahrscheinlichkeit, mit einem Würfel eine 3 zu würfeln; der Wahrscheinlichkeit, mit zwei Würfeln zweimal eine 3 zu würfeln; der Wahrscheinlichkeit, dass ein 32-jähriger Mann überlebt, dem ein Hirntumor entfernt wurde und dessen Krebs nach acht Monaten zurückgekehrt ist. Zac klammert sich an Fakten. So fällt es ihm leichter, mit seiner Krebserkrankung umzugehen. Zac redet nichts schön, dafür hat er zu viel durchgemacht. Schonungslos beschreibt er die Begleiterscheinungen seiner Krankheit. Er macht keinen Hehl daraus, dass er seinen Schließmuskel nach der Chemotherapie nicht unter Kontrolle hat und dass er sich fühlt wie ein Kleinkind mit Schamhaar. Und genau das macht dieses Buch so authentisch. Denn wenn man mitten drin steckt in der Scheiße, hilft keine Schönmalerei.


    Während Zac sich mit Statistiken ablenkt und sich intensiv mit seiner Krebserkrankung auseinandersetzt, fährt Mia eine ganz andere Strategie: Sie zieht sich zurück, geht ihren Freundinnen aus dem Weg und hält lediglich ihren Facebook-Status aktuell. Dort tut sie so, als wäre alles in Ordnung, als wäre sie nur wegen eines gebrochenen Fußes im Krankenhaus.


    Zitat

    “Den Krebs meine ich. Das K-Wort. Gemessen an der Zerstörung, die er anrichtet, sollte er laut heulend und mit blinkenden Sirenen über einen Körper herfallen. Sich so einzuschleichen und sich im Gehirn eines Menschen festzusetzen, sich zwischen seinen Erinnerungen zu verstecken, das müsste verboten werden.” (“Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe”, Seite 224)


    Zac und Mia könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch entwickelt sich etwas ganz Wundervolles zwischen ihnen. Viel passiert zwischen den Zeilen, Zac und Mia sind beide keine Ich-Erzähler, die sich viel mit ihren Gefühlen beschäftigen. Und so merkt man fast gar nicht, wie sie sich immer weiter annähern. Und wie auch ich als Leser mich ihnen immer weiter annähere. Denn am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mit den beiden. Sie sind beide sehr speziell, reden einfach drauflos und aus irgendeinem Grund war da ständig eine Distanz zwischen ihnen und mir. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, aber es hat einfach nicht von Anfang an gepasst. Zum Glück kam dann jedoch irgendwann der Punkt, wo es einfach Klick gemacht hat. Und ab diesem Moment habe ich total mit den beiden Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Denn “Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe” ist defintiv kein schönes Buch. Es ist traurig und es ist unfair. Inbesondere die Wut von Mia hat sich während des Lesens auf mich übertragen. Und doch hat mich das Ende versöhnt und ich konnte die letzte Seite zufrieden umblättern.


    Zitat

    “Vielleicht ist Mut nichts anderes als das: eine spontane Handlung, bei der dein Kopf Nein ruft, aber dein Körper es einfach trotzdem tut.” (“Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe”, Seite 256)


    “Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe” erzählt vom wahren und vom echten Leben. Es erzählt von Angst, von Hoffnungslosigkeit, von Wut und von Trauer. Aber es erzählt auch davon, wie sich zwei junge Menschen gegenseitig einfach nur guttun können. Wie Zac durch Mia endlich aufhört, sich hinter seinen Zahlen zu verstecken und anfängt, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Und wie Mia lernt, ihr Schicksal zu akzeptieren, wie sie anfängt, das Glück um sie herum endlich wahrzunehmen und wie sie endlich beginnt, zu kämpfen.


    Die Aufmachung des Buches ist einfach wundervoll. Der Schutzumschlag ist so schlicht und doch so wunderschön gestaltet. Das Buch selbst ist in drei Teile unterteilt, die “Zac”, “und” und “Mia” heißen. Dementsprechend kommt im ersten Teil nur Zac als Ich-Erzähler zu Wort, im zweiten Teil wechseln sich Zac und Mia mit dem Erzählen ab und im dritten Teil kommt nur (fast) Mia zu Wort. Ich finde es toll, was sich die Autorin hier überlegt hat.


    Mein Fazit


    “Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe” ist nicht einfach nur ein weiteres Krebs-Buch, sondern eine sehr bewegende und emotionale Lektüre.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Der 16jährige Zac muss nach einer Knochenmarktransplantation wochenlang isoliert im Krankenhaus liegen. Keine verlockenden Aussichten, denn ihm ist bereits jetzt langweilig. Doch dann zieht Mia im Zimmer nebenan ein. Nachdem sie die erste Wutphase über ihre Krebserkrankung überwunden hat, nehmen die beiden über Klopfzeichen Kontakt auf, später auch über kleine Zettelchen und Social Media. Irgendwann dürfen sie sich auch besuchen und knüpfen zarte Bande, die auch über den Krankenhausaufenthalt hinaus bestehen bleiben.


    Der Roman hat mit Zac und Mia zwei interessante Protagonisten, die als Ich—Erzähler auftreten. Die beiden Figuren gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Erkrankung um. Während Zac trotz schlechterer Prognose ein Kämpfer ist, ist Mia einfach nur wütend und fürchtet sich davor, dass ihre Freunde erfahren könnten, dass sie Krebs hat, und dass sie nicht auf den nächsten Ball gehen kann. Im Roman wird nichts beschönigt. Durch die Ich-Erzähler-Perspektive bekommt der Leser einen sehr direkten Einblick in die Empfindungen der Patienten und der Krebs, die Behandlungen und die Nebenerscheinungen werden realistisch, manches Mal schon brutal ehrlich, geschildert.


    Der Roman ist berührend, besitzt aber auch Humor und Sarkasmus, zeigt Kämpferstärke und große Schwäche und ist fast durchgehen mit Emotionalität gespickt. Aber auch Fakten kommen nicht zu kurz, denn Zac liebt Statistiken und googelt alle möglichen und unmöglichen Auswertungen. Es ist beim Lesen spürbar, wie die beiden nach und nach erkennen, dass sie sich gegenseitig helfen können, wie sich etwas zwischen ihnen entwickelt, aber beide nicht wissen, ob dieses auch außerhalb des Krankenhauses Bestand haben wird.


    Fazit: Der Roman hat mich durch seine authentischen Schilderungen überzeugt, ob es nun die Gefühle sind, sowohl positiver wie auch negativer Art, oder die ehrliche Beschreibung über das Leben mit Krebs. Diese berührende Roman lässt einen nicht so schnell wieder los.



    Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
    Originaltitel: Zac & Mia :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Über das Buch:


    Genre: Jugendroman/Schicksalsroman

    Format: Hardcover

    Verlag: KJB

    Seiten: 329

    ISBN: 9783596856619

    Erschien: 2014

    Originalsprache: englisch (Australien)

    Originaltitel: Zac und Mia erschien 2013

    Preis: ?


    Inhalt:


    Das Letzte, was Zac im Nebenzimmer erwartet hätte, wäre ein Mädchen wie Mia gewesen - wild und streitsüchtig, mit einem fragwürdigen Musikgeschmack. Im echten Leben würde sich Zac wohl kaum mit ihr anfreunden. Doch hier auf der Krebsstation im Krankenhaus herrschen eigene Gesetze. Und was mit zaghaften Klopfzeichen an der Wand beginnt, endet mit einer Freundschaft, die beiden das gibt, was sie in ihrer momentanen Situation so sehr brauchen …


    Das Cover:


    Das Cover finde ich nicht so schön. Es ist irgendwie langweilig.


    Die ersten 3 Sätze:


    Nebenan zieht ein Neuling ein. Durch die Wand höre ich die unentschlossenen Schritte einer Person, die nicht weiß, wo sie sich hinstellen soll. Ich höre, wie Nina mit der heiteren Stimme einer Flugbegleiterin die Aufnahmeformalitäten durchgeht, als ob zu erwarten wäre, dass der bevorstehende "Flug" problemlos verlaufen wird und man dem Notausgang keine Beachtung zu schenken braucht.


    Meine Meinung:


    Das war wieder einer der Romane, die ich unbedint am Stück lesen musste. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, außer um schnell was zu essen und ein Taschentuch zu holen, weil es so ans Herz ging.

    Zac und Mia sind beide an Krebs erkrankt, wobei es Zac schlimmer erwischt hat. Am Anfang konnte ich Mia nicht leiden. Aber Zac hat das Gute aus ihr heraus geholt.

    Die Geschichte beginnt im Krankenhaus, spielt dann mal zu Hause und endet wieder im Krankenhaus. Sie ist aus der Sich von Zac und Mia geschrieben, also in Ich-Form. Es steht immer drüber, welche Sicht gerade dran ist.

    Man erfährt viel über Krebs und wie schwer es für die Beteiligten ist, damit um zu gehen.

    Am besten fand ich die Dialoge zwischen Zac und Mia. Aber die Mutter von Zac hatte auch ein paar gute Sprüche parat.

    Zac ist eine starke Persönlichkeit, obwohl ihn schon oft das Leben schwer mit gespielt hat. Aber er versucht stark zu bleiben, alleine schon für seine Eltern.

    Mia dagegen, badet in Selbstmitleid. Sie macht jeden das Leben schwer und ist eine eingebildete Zicke. Der einzige der an sie rankommt ist Zac.

    Wer ein Roman lesen möchte, wo kein Auge trocken bleibt, sollte dieses hier lesen.


    Fazit:


    Ein sehr emotionaler Roman, wo man unbedingt Taschenbücher braucht.


    Über die Autorin:


    A. J. Betts ist Englischlehrerin und Dozentin in Perth, Australien. Sie unterrichtet seit vielen Jahren in einem Krankenhaus. Die Jugendlichen, die sie dort kennengelernt hat, haben sie zu diesem Roman inspiriert. ›Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe‹ wurde 2012 mit dem renommierten Text Prize for Young Adult and Children’s Writing ausgezeichnet.


    Wie viele Sterne?


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    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17