Thomas Schweres - Die Abtaucher

  • In einem leerstehenden Haus in Dortmund wird ein zwielichtiger Albaner ermordet aufgefunden. Zuerst wirkt es wie ein vereitelter Einbruch. Kommissar „Spaten“ Schüppe und sein Kollege „Kroko“ Krokowski werden mit den Ermittlungen betraut. Doch dieser Fall gestaltet sich als merkwürdig, denn schon bald gibt es weitere Mordfälle und bei allen werden die Fingerabdrücke des ermordeten Albaners gefunden, der zum Zeitpunkt der verübten Mordfälle aber selbst schon tot war. Auch der Reporter Tom Blazack recherchiert über die einzelnen Todesfälle und ermittelt mit seinem Team parallel zu Schüppe und Krokowski, denn er braucht dringend eine Topstory, um endlich seine ganzen Rechnungen bezahlen zu können. Die Tätersuche gestaltet sich schwierig, denn die Fälle sind länderübergreifend und ein Zusammenhang zwischen den Toten ist nicht ersichtlich. Welches Motiv hat der Mörder?


    Thomas Schweres hat mit seinem fesselnden Kriminalroman „Die Abtaucher“ sein Debüt vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flockig und flüssig zu lesen. Der Leser tritt ab der ersten Seite eine Reise ins tiefste Ruhrgebiet an, erlebt in trocken-nüchternem Humor eine sehr dicht-gewobene Story. Der Spannungsbogen wird schon von Beginn an aufgebaut und steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Die vielen Protagonisten verwirren am Anfang etwas, doch schon bald hat man die Spitznamen und die dazugehörigen Personen im Griff. Die Hauptcharaktere sind sehr interessant und teils skurril gezeichnet, jeder hat so seine Eigenheiten, wirken dabei aber sehr authentisch und lebensecht. Schüppe ist der schnoddrige Kommissar, dessen Lieblingsverein Schalke 04 ist und der sich deswegen im tiefsten Dortmund so manche schnöde Bemerkung gefallen lassen muss. Auch sein Nachname dient so manchem Spott unter den Kollegen. Sein Kollege Kroko ist eher ein Schürzenjäger als ein ernstzunehmender Ermittler, deshalb entgehen ihm auch so manche Hinweise. Tom ist ein sympathischer Charakter, das Wasser bis zum Hals vor lauter Schulden, braucht er dringend einen Knüller. Seine kleine Bürogemeinschaft mit Harry und Lydia und dem nadellosen Weihnachtsbaum sind eine Welt für sich. Die Handlung ist gut durchdacht und mit vielen Wendungen versehen, die den Leser in die Irre führen und immer neue Szenarien und Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen. Am Ende verknüpft der Autor alle Fäden sehr geschickt miteinander und präsentiert ein gelungenes und spannendes Finale.


    „Die Abtaucher“ ist ein sehr gut konzipierter und spannender Kriminalroman, der ab der ersten Seite wunderbar unterhält. Man darf gespannt sein, ob es eine Fortsetzung mit diesen eigenwilligen, aber einprägsamen Charakteren gibt. Krimiliebhaber werden mit diesem Buch auf jeden Fall unterhaltsame Lesestunden haben.


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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