Wie lest ihr fremdsprachige Bücher?

  • Inzwischen habe ich zwar gelernt, dass es sich um einen Messdiener handelt, aber zunächst hat diese Übersetzung mir, die ich a) nicht katholisch bin und b) Kirchen seit Jahren nur aus architektonischem oder historischem Interesse betrete, extrem wenig weiter geholfen.


    Hmm..ich bin zwar katholisch, aber ich nenne ein Messdiener Ministrant und nicht Akolyth. Muss schon uralt sein, dieses Wort. :scratch:

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken:

  • Das erinnert mich an meinen Versuch, "acolyte" nachzuschlagen.


    Das Wort acolyte ist mir gerade gestern in meinem aktuellen Buch untergekommen. Ich musste es nicht nachschlagen, weil ich es schon aus anderen historischen Romanen als Gefolgsmann kenne. Dass es außerdem Messdiener heißen kann, ist mir allerdings auch neu. Als ehemals protestantischer und jetzt konfessionsloser Agnostiker habe ich auch nicht so den Bezug zu Messdienern und betrete Kirchen nur zu kulturellen Zwecken. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • So etwas notiere ich mir schon ab und an mal auf einem in den Buchdeckel geklebten Post-it; dann kann ich zu dem jeweiligen Begriff Bilder googeln und bekomme eine wesentlich konkretere Vorstellung, wovon im Buch die Rede ist ... ist doch im Grunde gar kein Problem ...

    ich hab es nicht so mit Grünzeug - bin schon glücklich über die drei Pflanzen, die in meiner Wohnung überleben :-, alles mit Fell und vier Pfoten ist mir lieber :cat:


    weil mich die Leiche ohnehin mehr interessiert. Dann schlage ich im Bedarfsfall lieber nach, welche Madenart in der Leiche rumkrabbelt...

    :totlach: genauso mach ich's auch :thumleft:

  • Bei mir ist das nicht immer gleich.
    Wenn ich in Englisch lese, dann schlage ich eigentlich selten mal ein Wort nach, weil mir die meisten Wörter im Zusammenhang klar werden, oder halt nicht soo wichtig wären, dass ich den Satz nicht mehr verstehen würde. Ist es aber ein Wort bei dem ich trotz lesen des Satzes keinen blassen Schimmer habe was es heisst, dann tippe ich das Wort kurz im Handywörterbuch ein um zu wissen was es ist. Ich habe auch immer mal wieder angefangen die Wörter aufzuschreiben, aber irgendwie liegt dann diese Liste trotzdem nur halbfertig herum, deshalb hab ich das gelassen. :-, So lese ich wenn es meine "eigene" Lektüre ist, da lese ich eigentlich nur Deutsch oder Englisch. :wink:


    Bei Französisch, Englisch und Spanischer Schullektüre schlage ich mehr Wörter nach, damit ich auch sicherlich alles richtig und gut verstanden habe. Denn da ist es ja auch wichtiger, dass man wirklich alles verstanden hat, auch die kleinen, vielleicht für die gesamte Geschichte eher unwichtigen Details. In Schulbüchern ist es dann aber meist so, dass ich in Bleistift die Übersetzung über dem nicht verstandenen Wort oder an der Seite der Linie in der das Wort steht, hinschreibe, damit ich beim nochmaligen Lesen direkt weiss was es heisst (z.B. vor der Prüfung) und nicht noch erst eine Liste von Wörtern durchsuchen muss.
    Aber in Französisch und Spanisch gucke sehr viel mehr Wörter nach als in Englisch, weil ich mir in Englisch einfach durch den Zusammenhang des Satzes besser zusammereimen kann was das nicht verstandene Wort bedeutet. Da ich in Französisch und Spanisch noch nicht so grosse Wortschätze habe wie im Englischen geht das eben weniger gut, deshalb wird mehr nachgeschlagen und aufgeschrieben. :)

    Lg Jess

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    Lesen heisst, duch fremde Hand träumen.
    Fernando Pessoa



  • Das Wort acolyte ist mir gerade gestern in meinem aktuellen Buch untergekommen. Ich musste es nicht nachschlagen, weil ich es schon aus anderen historischen Romanen als Gefolgsmann kenne. Dass es außerdem Messdiener heißen kann, ist mir allerdings auch neu. Als ehemals protestantischer und jetzt konfessionsloser Agnostiker habe ich auch nicht so den Bezug zu Messdienern und betrete Kirchen nur zu kulturellen Zwecken. :wink:


    Ich habe zwar keinen blassen Schimmer mehr, um was es in dem betreffenden Buch ging, aber es hatte irgendeinen kirchlichen Kontext, so dass der Gefolgsmann eher nicht zur Auswahl stand.

  • Hallo :)


    Da ihr ja ganz schön viel erzählt, würde mich mal interessieren, welche englischsprachigen Bücher ihr empfehlen könnt? Was lest ihr so?
    Ich habe vor kurzem mit "Dear Life" von Alice Munro begonnen und bin inzwischen auch schon fast durch. Dabei handelt es sich um Kurzgeschichten (meist ca. 20-30 Seiten), die nicht schwer verständlich sind und sich so auch ohne Wörterbuch schön lesen lassen.


  • Da ihr ja ganz schön viel erzählt, würde mich mal interessieren, welche englischsprachigen Bücher ihr empfehlen könnt? Was lest ihr so?


    Was ich so lese? All jene Bücher, die mich interessieren und die von einem englischsprachigen Autor stammen. Irgendwann habe ich mal festgestellt, dass zumindest manche Autoren in der Übersetzung nicht gerade besser werden. Also lasse ich das Lesen deutscher Übersetzungen inzwischen einfach bleiben. [-(

  • Wenn ich in Englisch lese, dann schlage ich eigentlich selten mal ein Wort nach, weil mir die meisten Wörter im Zusammenhang klar werden, oder halt nicht soo wichtig wären, dass ich den Satz nicht mehr verstehen würde. Ist es aber ein Wort bei dem ich trotz lesen des Satzes keinen blassen Schimmer habe was es heisst, dann tippe ich das Wort kurz im Handywörterbuch ein um zu wissen was es ist.


    Genauso mache ich das auch, seit ich bei dem ersten Buch, das ich auf englisch gelesen habe, im Urlaub in den USA ohne Wörterbuch auskommen musste, weil natürlich niemand daran dachte, ein englischer Wörterbuch in ein englischsprachiges Land mitzunehmen :wink:
    Nur wenn meiner Meinung nach die genaue Bedeutung eines Wortes doch wichtig ist, weil es das Thema das Buches darstellt, hatte ich bei Brent Weeks' Trilogie, es ging um "vengeance", "revenge" und "retribution".


    Kurz noch zum "Akolythen" falls das jemanden noch weiter interessiert: Es ist in der Tat ein altes Wort und wird heute nicht mehr oder nur noch für bestimmte Aufgaben der Ministranten gebraucht.


    All jene Bücher, die mich interessieren und die von einem englischsprachigen Autor stammen. Irgendwann habe ich mal festgestellt, dass zumindest manche Autoren in der Übersetzung nicht gerade besser werden.


    Das trifft es, obwohl sich in meinem Bücherregal fast nur deutsche Bücher tummeln, weil ich noch nicht so lange auf Englisch lese und mir da die meisten Bücher von Freunden ausgeliehen hatte.


    Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?

    Bücher müssen schwer sein, weil sie eine ganze Welt in sich tragen.
    Tintenherz, Cornelia Funke


    P.S.: Rechtschreibfehler dürfen gerne behalten werden :vielefehler:

  • Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?


    Das kann schon passieren. Das geschieht bei mir auch wenn ich eine gewisse Zeit nur Englisch rede oder schreibe, dann schaltet mein Hirn automatisch auf Englisch um und ich denk dann auch auf Englisch. Das ist beim Lesen manchmal dasselbe. :)


    @ShakespeareSchwester: Ich lese meist einfachere Bücher auf Englisch. Irgendwelche Liebesgeschichten oder Erzählungen die keine allzu komplexe Sprache haben. :) Meist sind das so Bücher von z.B. Nora Roberts (hab ich bisher aber mehr auf Deutsch weil ich erst kürzlich angefangen habe Englische zu sammeln), Jojo Moyes, Cecelia Ahern. :) Ich musste mal im Englischunterricht ein Buch lesen "Sweet Tooth von Ian McEwan" und das war so richtig mühsam. Die Sprache war hochgestochen, Wörter die nicht mal derjenige der Klasse übersetzen konnte der ein Jahr in Amerika war und flüssig Englisch spricht, und man hatte ewigs bis man ein Kapitel fertiggelesen hatte. Da macht es mir dann keinen Spass wenn ich ca. 1h für 20 Seiten brauche wobei ich normalerweise mehr als das Doppelte schaffe in derselben Zeit. Da les ich lieber weniger anspruchsvolle Bücher dafür die flüssig und mit Spass. :D

    Lg Jess

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    Lesen heisst, duch fremde Hand träumen.
    Fernando Pessoa



  • Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?


    Ist mir beim Lesen jetzt so noch nie untergekommen. Im Land ist es etwas anderes, da weiß ich, dass ich wirklich da bin, wenn ich morgens aufwache und feststelle, dass ich auf Englisch geträumt habe.

  • Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?


    So arg ist mir das noch nie passiert, aber dass ich dann mal auf Englisch denke oder träume, ist schon vorgekommen.


    Eigentlich lese ich alles, das im Original auf Englisch geschrieben wurde, auch auf Englisch, mit ganz wenigen Ausnahmen (z.B. wenn ich ein bestimmtes Buch mein Oma borgen will oder so).

    Ich lese gerade


    “Words are pale shadows of forgotten names. As names have power, words have power. Words can light fires in the minds of men. Words can wring tears from the hardest hearts.”
    ― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind

  • Nur wenn meiner Meinung nach die genaue Bedeutung eines Wortes doch wichtig ist, weil es das Thema das Buches darstellt, hatte ich bei Brent Weeks' Trilogie, es ging um "vengeance", "revenge" und "retribution".



    Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?


    Meines Wissens nach kann man diese 3 Wörter alle mir Rache übersetzen, allerdings würde ich für vengeance doch Vergeltung und für retribution Strafe oder Bestrafung vorziehen.


    Was das umschalten im Kopf angeht, das geht mir auch oft so.

  • Ich muss sagen, ich halte es wie die meisten hier und lese einfach drauf los und nur wenn sich der Sinn einfach nicht erschließen will dann nehme ich mal die Wörterbuch-App zur Hand. Anfangs war das noch öfter aber mittlerweile passiert es mir kaum noch, dass ich was nachschlagen muss. Mir ist es auch nicht wichtig, dass ich den Satz wortwörtlich übersetzen kann, ich will nur verstehen was "drin steht". Ich hoffe das war irgendwie verständlich :lol: .


    Da ihr ja ganz schön viel erzählt, würde mich mal interessieren, welche englischsprachigen Bücher ihr empfehlen könnt? Was lest ihr so?


    Ich habe viel mit Jugendbüchern angefangen, da sie meist einfacher geschrieben sind. Oft schaue ich mir auch vorher erst die Leseprobe an. Leider lese ich immer noch nicht alles in Originalsprache obwohl mein Englisch eigentlich recht gut ist. Mich nervt es einfach nur, dass ich langsamer bin wenn ich in Englisch lese und deswegen greife ich aus Faulheit meist doch zu der deutschen Übersetzung :pale: .


    Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?


    Oh ja, das kenne ich :lol: . Ich habe beruflich täglich mit Kollegen aus den USA zu tun und da geht dieses Umschalten im Kopf recht fix. Interessant finde ich auch, dass ich den Kollegen zwar ohne Probleme verstehe aber wenn ich es übersetzen müsste hätte ich so meine Probleme in dem Moment :lol: .

    "Er liebte sie so unbändig. So unbändig, dass er niemals wieder um ihre Lippen bat und ohne sie ins Grab gehen würde " (Die Bücherdiebin)

  • Wenn ich frei habe und in der Zeit viel auf Englisch lese oder höre, kommt es vor, dass ich auf Deutsch übersetzen muss, was ich sagen möchte, weil mein Gehirn nach ziemlich kurzer Zeit beginnt, auf Englisch zu funktionieren. Kennt das noch jemand?


    Ich kenne das auch. Aber weniger wegen Bücher sondern wegen Filmen & Serien. Mir passiert es gerne mal das ich zwar weiß wie ich etwas auf englisch ausdrücken möchte und überlegen muss wie man das jetzt in deutsch sagt.
    Verrückt eigentlich wie schnell das passiert, wie mag das wohl erst sein wenn man auswandert? Ich glaube, ohne weiter die Muttersprache zu sprechen vergisst man sie ziemlich schnell.


    Ich habe viel mit Jugendbüchern angefangen, da sie meist einfacher geschrieben sind. Oft schaue ich mir auch vorher erst die Leseprobe an. Leider lese ich immer noch nicht alles in Originalsprache obwohl mein Englisch eigentlich recht gut ist. Mich nervt es einfach nur, dass ich langsamer bin wenn ich in Englisch lese und deswegen greife ich aus Faulheit meist doch zu der deutschen Übersetzung .


    Genauso geht es mir auch! Wann immer ich doch mal wieder zu einem englischen Buch greife ist es anfangs ziemlich mühsam weil mein Kopf unbedingt lesen und übersetzen will. Wenn ich aber den Punkt überwunden habe und einfach lese ohne zwanghaft übersetzen zu wollen geht das ziemlich gut. :)


    Interessant finde ich auch, dass ich den Kollegen zwar ohne Probleme verstehe aber wenn ich es übersetzen müsste hätte ich so meine Probleme in dem Moment .


    Ich denke das liegt daran das du dich so an die Sprache gewöhnt hast das du sie einfach verstehst ohne darüber nachzudenken. So als wenn dir jemand sagt "Ich mag Käse" - darüber musst du ja auch nicht nachdenken. :wink:


    Ich greife beim nicht-verstehen auch zum (Online) Wörterbuch. Außer ich bin müde und zu faul. :lol:

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch