Emma Temple - Die Nebel von Connemara

  • Der Roman "Die Nebel von Connemara", geschrieben von Katrin Tempel unter dem Pseudonym Emma Temple, ist im April 2014 beim Piper-Verlag erschienen. Die Idee zu der Geschichte kam der Autorin in den 80-er Jahren, als sie regelmäßig nach Irland, genauer gesagt nach Carna reiste. Sehr Detail verliebt beschreibt sie die wunderbare und faszinierende Landschaft Irlands in der sich der Großteil der Geschichte zu trägt und schreibt über eine junge Frau, die entscheiden muss, was sie in ihrem Leben wirklich will.


    Clara fährt ohne Ziel los und reist mit ihrem grünen Auto immer und immer weiter weg- weg von ihrem Zuhause, weg von Erinnerungen und Pflichten. Unmöglich kann sie an diesem Ort bleiben und irgendwann erreicht sie das Meer. Da sie kein klares Ziel vor Augen hat, begibt sie sich auf die Fähre nach Irland, anstatt wieder umzukehren. Dort begegnet sie dem Iren Sean, mit dem sie in seine Heimat Carna in Connemara fährt. Er zeigt ihr sein Irland, indem nichts unmöglich und keine Geister zu unwahrscheinlich sind.
    Wovor musste Clara fliehen? Oder besser: Vor wem?
    Denn bald schon tauchen die Schatten der Vergangenheit auf, und versuchen Carla aus Irland zu holen.
    Doch eins ist sicher: Sean steht ihr bei ihrer Selbstfindung zur Seite und unterstützt sie, wo er nur kann. Er ist verständnisvoll und glaubt nicht, dass Clara verrückt ist, sondern dass sie in andere Zeiten sehen kann, wenn sie zum Beispiel Lichter auf der Insel Feenish sieht. Doch Clara ist sich da nicht so sicher, was wollen ihr die Geister aus längst vergangenen Zeiten sagen?
    Clara macht sich auf in ein Abenteuer mit ungeahntem Ausmaß, bei dem sie sich auch über ihre eigene Zukunft klar werden muss..


    Dieses Buch ist wirklich wundervoll! Die Landschaft wird sehr schön beschrieben, sodass man sich danach sehnt selbst (wieder) nach Irland reisen zu können. Auch die Charaktere sind realistisch beschrieben und man entdeckt immer wieder neue Seiten an ihnen, vor allem an jenen, die von Rätseln umgeben sind. Die Hauptgeschichte, die vor etwas fliehende Carla, die Ahnungen und Eingebungen hat und Farben um Menschen sieht, kann sich so wohl nur in Irland zutragen, denn schließlich ist auf der grünen Insel alles möglich! Man entdeckt beim Lesen immer mehr Zusammenhänge und versteht die Geschichte zunehmend! Wunderbar!


    Ich kann dieses Buch wirklich weiter empfehlen, denn es hat mir ausgesprochen gut gefallen!

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen. Es stand ziemlich lange in meinem Regal, obwohl ich es unbedingt haben wollte. :lol: Ich fand, das sich die Inhaltsangabe etwas gruselig las, wahrscheinlich hab ich es deswegen immer wieder raus geschoben. Gruselig ist dieses Buch aber so garnicht... :)
    Die Dinge die Geschehen oder die Clara sieht werden überwiegend schön dargestellt. Besonders die Farben die Clara sieht, die die Menschen umgeben, haben mir gefallen. Ich glaube sowas ähnliches habe ich schonmal in einem anderen Buch gelesen und fand die Idee auch dort schon wirklich hübsch. :)


    In dem Buch gibts es überwiegend sympatische Menschen. :D Natürlich aber auch unsympatische...
    Besonders Sean fand ich super lieb, aber auch nicht übertrieben. Es driftet nicht ins kitschige ab. Einen Freund wie Sean wünscht man sich wirklich...
    Aber auch Clara ist sympatisch beschrieben, glaubwürdig mit ihren Problemen. Das Buch kommt tatsächlich stellendweise etwas seicht daher, ich war also sehr gespannt, was Clara für ein Geheimnis hat und befürchtete, das da irgendwas oberflächliches kommt. Aber auch diese ganze Geschichte war durchaus ok.


    Über den Prolog hab ich mich lange gewundert, die Verbindung stellt sich erst recht spät im Buch her. Aber es soll ja auch spannend sein. :wink:


    Nicht so gefallen hat mit der Anfang des letzten Drittels etwa, das war dann doch etwas übertrieben. Hat mich etwas gestört.... Das Ende wieder war dann aber völlig ok. :)
    Das ist aber auch so ziemlich das einzige was ich zu "meckern" habe.


    Die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten, der Natur usw. sind einfach super. Man möchte seine sieben Sachen packen und es Clara gleich tun, einfach los fahren... :) Man merkt das die Autorin selbst dort war und weiß wovon sie schreibt. Das kommt auch wirklich glaubwürdig rüber. Viele Orte habe ich dann auch gleich gegooglet.


    Lange Rede kurzer Sinn, das Buch ist wirklich nett, es fehlt vielleicht wirklich etwas seicht, aber das fand ich auch nicht schlimm. Ich würde es weiter empfehlen, besonders den Irlandfans. :thumleft:
    Von mir gibts :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sternchen!

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Inhaltsangabe:


    Der Ire Sean ist auf dem Weg zurück in seine Heimat, nach Carna. Auf der Fähre lernt er die junge Frau Clara kennen, die es ihm sofort angetan hat. Obwohl sie sich sehr zugeknöpft zeigt und kaum Auskunft über sich gibt, kann er sie dazu überreden, ihn zu nach Hause zu bringen, da sie vorgibt, sowieso kein bestimmtes Ziel zu haben.


    Er zeigt ihr Irland, wie er es kennt und liebt, mit allen Besonderheiten und mystischen Geschichten. Was Sean sehr schnell erkennt: Clara hat die Gabe, in andere Welten zu sehen, wie er es nennt. In ihrer deutschen Heimat ist sie einfach nur wunderlich und behandlungsbedürftig.


    In Carna angekommen macht Clara die Bekanntschaft mit der Insel Feenish. Immer wieder sieht sie ein merkwürdiges Licht auf der Insel, obwohl diese seit fast 100 Jahren unbewohnt ist. Auch ein ziemlich altmodischer Kerl läuft ihr immer wieder über den Weg. Sie versucht die Geschichte um die Insel zu verstehen, doch die Ereignisse überstürzen sich, als plötzlich der Grund auftaucht, warum sie so überstürzt aus Deutschland geflohen ist.


    Mein Fazit:


    Dies ist mein erster Roman von Emma Temple, der nun schon eine Weile auf meinem SuB schlummerte. Ich mag es ja, wenn Geschichten einen leichten mystischen Touch haben.


    Die Geschichte um Sean und Clara finde ich durchaus gelungen. Ich konnte die zwei bei ihrer Reise begleiten und mir dabei alles gut und bildhaft vor den inneren Augen vorstellen. Ja, Irland scheint tatsächlich eine Reise wert zu sein.


    Die Autorin hat sich sehr bemüht, überraschende Wendungen einzubauen. Ein oder zwei Mal ist es ihr auch geglückt, aber leider war es ansonsten etwas vorhersehbar. Es gibt da noch am Anfang und am Ende einen kurzen Erzählstrang in der Vergangenheit, der direkt mit der Insel zu tun hat, obwohl es in New York spielt. Das fand ich auch sehr interessant und geschickt mit eingewoben, denn von Anfang an war klar, dass muss etwas mit Clara zu tun haben.


    Die Figuren haben sich im Laufe der Geschichte entwickelt, sind selbstbewusster geworden und stehen zu dem, was sie sind. Clara wird sprichwörtlich erwachsen. Ich finde sie wunderbar gezeichnet.


    Eine wunderbare Lektüre für zwischendurch, die ich gerne mit vier Sternen bewerte.

  • Clara, die auf der Flucht vor irgendwem oder -was ist, lernt Sean auf der Fähre nach Irland kennen und beschließt, mit ihm in seine Heimat Connemara zu fahren und an seiner Seite die Schönheiten der Insel zu besichtigen.


    Den Weg von Rosslare nach Connemara schildert die Autorin wie eine Fremdenführerin, die ihren Lesern die Touristenroute schmackhaft machen will. Clara und Sean steuern genau die Ziele an, die in jedem Reiseführer präsentiert werden und die jeder Irland-Urlauber kennt.

    Man freut sich über den Fungi von Dingle ebenso wie über die Cliffs von Moher oder den Burren – denn Landschaften beschreibt Temple in bunten Farben und Bildern.


    Ob es daran liegt, dass Landschaften unbeweglich sind? Denn ihre Personen wirken auch statisch. Die unverstandene, weil hellsichtige junge Frau. Der nette verständnisvolle Freund. Die musikalischen Iren.


    Als endlich Spannung sichtbar zu werden droht, kommt es zu zwei Situationen, in denen Glaubwürdigkeit und Plausibilität auf der Strecke bleiben.




    In der Verknüpfung der Rahmenhandlung mit der Hauptgeschichte wird das Mystery-Element auf die Spitze getrieben.

    Ich weiß, dass dies vielen Lesern gefällt. Mir nicht. Aber ich bin selbst schuld, denn Klappentext und Kurzinfo verheimlichen dies nicht.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)