Daniel Holbe - Giftspur

  • Kurzmeinung

    Smoke
    fast nur Dialoge, Überlegungen, Beschreibungen, sprachlich sehr bemüht eloquent zu erscheinen - eine zähe Kombination
  • Kurzbeschreibung lt. Buchrückseite: Ulf Reitmeyer, Leiter eines großen Biobetriebes in der Wetterau, bricht auf offener Straße zusammen. Zunächst deutet alles auf plötzlichen Herzstillstand hin. Doch dann taucht eine zweite Leiche auf – ausgerechnet ein Mitarbeiter Reitmeyers. Höchste Zeit, Rechtsmedizin und Kripo einzuschalten. Kommissarin Sabine Kaufmann, die sich erst vor kurzem vom Frankfurter K11 in die hessische Provinz versetzen ließ, übernimmt den mehr als merkwürdigen Fall. Und wird nicht nur mit einem perfiden Täter, sondern auch mit dem feindseligen Kollegen Angersbach konfrontiert.

    Autor:
    Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinieren den lesebegeisterten Daniel Holbe schon seit geraumer Zeit. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Das Angebot, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen, wurde für ihn zur Chance und zum Glücksfall, denn daraus entstand der Bestseller „Todesmelodie“. Nach drei weiteren Krimis, in denen er Julia Durant und ihr Kommissariat weiterleben ließ, ist „Giftspur“ Daniel Holbes erster eigener Kriminalroman- der zwar an das große Vorbild erinnert und doch ganz anders ist.

    Buchgestaltung:
    Auf dem Cover sieht man einen Mann am Ufer eines See`s stehen. Er schaut auf das Wasser. Man kann nur die Rückenansicht von ihm erkennen. Der Blickwinkel aus dem Wald auf den See läßt das Ganze geheimnisvoll wirken, was mir wirklich gut gefällt. Das Taschenbuch umfasst insgesamt 460 Seiten. Die Kapitel sind nicht nummeriert, sondern in Tage und Datum unterteilt. Der Schreibstil war mir angenehm und es gab auch keine unnötigen Längen.


    Story: Sabine Kaufmann und ihr Kollege Ralph Angersbach fangen beide in der neu gegründeten Mordkommission in Bad Vilbel an. Ihr erster eigentlich harmlose Fall eines Joggers entpuppt sich als viel komplexer als ursprünglich angenommen. Der Tote ist in der Region sehr bekannt und leitet eine Biofarm. Beliebt war er allerdings nicht. War es wirklich ein Herzinfarkt, der ihn getötet hat? Alles sieht danach aus. Plötzlich taucht aber noch ein Toter auf, der irgendwie so gar nicht zum Gesamtbild passen will. Die Kommissare ermitteln und entdecken viel mehr, als sie erwartet hätten.


    Meine Meinung: Ich hatte das Vergnügen, Daniel Holbe auf einer Lesung zu Giftspur persönlich kennenzulernen. Er war sehr sympathisch und erzählte u. a. von der Entstehung des Romans. Meine Neugier war nun geweckt. Da ich bisher keine Bücher von ihm gelesen habe, die er für Andreas Franz geschrieben hat, konnte ich ganz unvoreingenommen an die Sache ran gehen. Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam, auch wenn ein wenig an Spannung gefehlt hat. Aber das war nicht weiter schlimm. Sabine Kaufmann und ihr Partner Ralph Angersbach sind gut dargestellt. Mich konnten alle Charaktere soweit überzeugen. Nur der oberste Boss, Schulte, fand ich unmöglich. Ich kann oder vielmehr will ich mir nicht vorstellen, dass es so einen Typ Mensch in solch einer Position gibt (Hauptsache irgendjemand verhaften, egal ob schuldig oder nicht).
    Die Story kommt ohne Blutvergießen aus und besticht durch die Ermittlungsarbeit sowie den Persönlichkeiten der Protagonisten und deren teilweise witzigen Wortgefechten.


    Ich habe leider im Internet gesehen, dass das Buch von einigen ziemlich zerrissen wird, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann und schade finde. Immer wieder werden Vergleiche mit Andreas Franz hergestellt. Das ist aber ein eigenständiger Daniel Holbe-Roman und hat als solcher nichts mit den Werken von Franz zu tun. Daniel Holbe hat seinen eigenen Stil und das ist auch gut so. Vergleiche dieser Art finde ich daher unnötig und unfair.


    Mir hat der Krimi mit kleinen Abstrichen wirklich gut gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung dieses Debütromans. Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study:  Christian Piskulla - Der Pacific Crest Trail Killer


    2024: 10 Bücher/ 3.303 Seiten

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