Andreas Schlüter - Machine Boy

  • "Menschliche Klone" (Untertitel des Buches).


    Inhalt:
    Die beiden Jugendlichen Tim und Paulina wollen als Päärchen eine schöne Zeit beim Zelten an der Ostsee verbringen. Bereits in der ersten Nacht der geplanten Woche werden sie an ihrem abgelegenen Übernachtungsplatz von einem 10-jährigen Jungen bestohlen: er stiehlt ihre Essensvorräte. Die beiden machen sich auf die Suche nach dem Übeltäter; und als sie ihn gefunden haben, gesteht er ihnen, dass er aus einem geheimen Internat geflohen sei, weil er es dort nicht mehr ausgehalten habe. In diesem Internat werden nach seiner Erzählung menschliche Klone mit überragender Intelligenz und außergewöhnlichen Fähigkeiten für die Elite in Industrie und Wissenschaft erzeugt. Natürlich können Tim und Paulina dies erst einmal gar nicht glauben, bis sie schließlich selbst in Schwierigkeiten stecken.


    Meine Meinung:
    Angenehm dicke und holzige Seiten. Die Schriftgröße und der Zeilenabstand sind ebenfalls angenehm beim Lesen.


    Ich finde, der Autor hat einen hervorragenden Sprachstil und versteht es sehr gut nachdenkenswerte Gedankengänge einzubauen:
    "Nein, er war kein Mensch. Ein Zuchtkaninchen eher. Statt weißen Fells und großer Ohren für die Prämierung in der nächsten Ausstellung hatte man ihm einen hohen IQ und ein Füllhorn von Wissen eingetrichtert, was seinen Wert steigern sollte wie das Fell den des Kaninchens. Aber zwischen Wissen und Bildung lagen Welten. Zur Bildung gehörten Werte, Empfindungen, Empathie. Bildung war die menschliche Verarbeitung, Anwendung und Weiterentwicklung von Wissen." (S. 147)


    Und ich finde es sehr gut, dass der Autor aufzeigt, dass mit dem öffentlich werden des geheimen Internats sozusagen die "Büchse der Pandora geöffnet" wurde. Denn es gibt (leider) einen Markt bzw. eine Nachfrage für (geklonte) Menschen mit herausragenden Talenten.


    Sehr gut finde ich auch, dass der Autor aufgezeigt hat, dass die anderen Kinder des Internats überzeugt sind, dass die Schule sowie deren Idee dahinter gut und richtig sei. Das finde ich gut und realistisch. Insbesondere da der Autor dies z.B. mit dem Innenleben / der Organisation von Sekten vergleicht.


    Ganz wichtig: Im Anhang befinden sich wirklich interessante Informationen zu den Themen "Genetische Kopien", "Kinderhandel" und "Babyfarmen". Diese Informationen waren für mich sehr interessant und schockierend und fast alle neu, so dass sie mir wahrscheinlich noch sehr lange im Gedächtnis (und damit der gesamte Roman) bleiben werden.


    Das empfohlene Lesealter ist vom Verlag mit "ab 12 Jahren" angegeben.
    Und für diese Altersgruppe und natürlich auch für alle älteren Jungs und Mädchen auf jeden Fall empfehlenswert.


    Hint: Der Titel und das Cover passen meiner Meinung nach nicht zum Inhalt des Romans. Aber auf der Buchrückseite ist der Untertitel und das Thema des Romans beschrieben.


    Fazit: Toller und spannender Roman für Jugendliche und wirklich lesenswert.


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