Stefan Ahnhem - Und morgen du / Offer utan ansikte

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Buchrückseite)
    Helsingborg, Südschweden. Kommissar Fabian Risk ist gerade in sein idyllisches Heimatstädtchen zurückgekehrt. Er möchte endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch dann wird in seiner alten Schule eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. Daneben liegt ein Klassenfoto. Darauf abgebildet ist Risks alte Klasse, das Gesicht des Mordopfers mit einem Kreuz markiert. Und das ist erst der Beginn einer Mordserie, bei der der Mörder Risk und seiner Familie immer näher kommt.
    Autor (Quelle: hinterer Klappentext)
    Stefan Ahnhem, geboren1966, ist ein bekannter schwedischer Drehbuchautor, unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Stockholm. Und morgen du ist sein Romandebüt und der erste Teil einer Krimiserie um den Kommissar Fabian Risk.


    Allgemeines
    Originaltitel: Offer utan ansikte, ins Deutsche übersetzt von Katrin Frey
    Erscheinungstermin der deutschen Ausgabe: 12.09.2014 bei List, 560 Seiten
    Prolog, 111 Kapitel, Epilog
    Erzählung in der dritten Person aus unterschiedlichen Perspektiven
    Die Handlung spielt in der Gegenwart in Helsingborg (Schweden) und teilweise in Dänemark.


    Zum Inhalt
    Fabian Risk kehrt aus Stockholm in seine frühere Heimat Helsingborg zurück, nachdem er in der Hauptstadt beruflich ein einschneidendes Erlebnis hatte und wegen der Arbeitsüberlastung seine Ehe in eine Krise geraten ist. Doch aus dem ruhigen Umzug und einem ungestörten Urlaub mit Frau und Kindern wird nichts, denn in Helsingborg ist der Werklehrer Jörgen Pålsson im Werkraum von Fabians ehemaliger Schule grausam ermordet worden. Der Mann war jedoch nicht nur Lehrer an der Schule, sondern auch ehemaliger Schüler und ein Klassenkamerad von Fabian. Dass neben der Leiche ein Klassenfoto der ehemaligen neunten Klasse gefunden wird, ist für Fabian Grund genug, erneut seine Familie zu vernachlässigen und sich schon während seines Urlaubs in den Fall einzuarbeiten. Als ein weiterer Klassenkamerad umgebracht wird, ahnt Fabian schnell, wer ein Motiv haben könnte...


    Beurteilung
    Der Krimi beginnt sehr vielversprechend mit einer kurzen Einführung der Hauptfiguren (Fabian und Familie, Personal im Kommissariat und der Gerichtsmedizin Helsingborg), um dann gleich einen spektakulären Mordfall zu präsentieren. Schon sehr früh gibt es einen Hauptverdächtigen, dessen Motive durchaus nachvollziehbar sind. Die Spannung leidet nicht unter der Konzentration der Ermittler auf eine Person, da der Täter äußerst geschickt und intelligent vorgeht und der Leser fasziniert (und auch wohlwollend) beobachtet, wie weitere Morde geplant und auf extrem kreative Weise begangen werden.
    Dann geht die Handlung jedoch in eine andere, wenig nachvollziehbare Richtung. Auch wenn das die Spannung weiter in die Höhe treibt, verliert die Geschichte damit an Glaubwürdigkeit. Im Gegensatz zu anderen skandinavischen Kriminalromanen gibt es hier brutale Szenen und unappetitliche Details, die empfindliche Leser schockieren könnten, dem Thrillerfan dagegen einen guten Nervenkitzel bereiten dürften.
    Sehr interessant ist die Darstellung der Verhältnisse bei der dänischen Polizei: Die kompetente und äußerst engagierte Polizistin Dunja Hougaard befindet sich quasi im Kalten Krieg mit ihrem korrupten Vorgesetzten Kim Sleizner, mit letzterer Figur ist dem Autor die Schaffung eines richtig widerlichen, aber durchaus realistischen Charakters gelungen.
    Der Erzählstil des Romans ist äußerst flüssig und anschaulich, die Spannung bleibt über die ganze Handlung auf hohem Niveau und die Mitarbeiter der Mordkommission von Helsingborg, die neben Fabian ebenfalls wichtige Rollen einnehmen, werden individuell porträtiert.
    Schade, dass die Handlung in der zweiten Hälfte ins Unrealistische abdriftet - weniger wäre hier mehr gewesen - und dass Fabian in Bezug auf seine Leidensfähigkeit ein bisschen zu sehr zum "Helden" wird!


    Fazit
    Eine nicht in allen Facetten glaubwürdige Geschichte, aber sehr spannend und extrem gut erzählt!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Anbei der Link zur schwedischen Originalausgabe, leider gibt es keine Abbildung.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • "Ein Klassenfoto, drei Tote. Wer wird der nächste sein?"


    Zum Inhalt:
    Neuer Job, neuer Wohnort, neues Leben. Fabian Risk steht gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern vor einem Neuanfang. Der Umzugswagen ist noch nicht im neuen Heim angekommen, da steht schon seine zukünftige Chefin vor seiner Tür um ihn zu einem abscheulichen Tatort zu führen. Eigentlich befindet sich Fabian noch nicht im Dienst, ihm stehen noch sechs Wochen Urlaub bevor. In diesen Wochen wollte er seiner Familie ein gemütliches Zuhause schaffen. Doch die Befürchtung liegt nahe, daraus wird wohl nichts. Denn Fabian kannte das Opfer, ein ehemaliger Klassenkamerad. Ausgerechnet jetzt, wo Fabian in seine alte Heimat zurückgekehrt ist. Zufall? Oder hat der Täter noch eine alte Rechnung mit ihm offen?


    Ich habe lange hin und her überlegt, ob dieses Buch bei mir einziehen soll oder nicht. Schließlich habe ich bereits so viele Buchserien begonnen. Ist da wirklich Luft für eine weitere? Die Antwort lautete: Ja. Es muss einfach. Denn die Leseprobe dieses schwedischen Serienauftakts klang einfach zu gut und zu sehr nach meinem Geschmack. Bereits die ersten Seiten haben mich völlig in ihren Bann gezogen. Fabian erschien mir sehr sympathisch und ich war total neugierig, was ihm da in der Vergangenheit in Stockholm passiert ist. Was kann der Grund gewesen sein, sein Leben noch einmal völlig neu anzufangen?


    Nun habe ich das Buch durchgelesen und kann sagen: es hat sich auf jeden Fall gelohnt, meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Der Autor hat einen sehr flüssig zu lesenden Schreibstil und die Übersetzung ist meinem Empfinden nach sehr gut gelungen. Für mich kam während des Lesens niemals Langeweile auf. Im Gegenteil. Schon nach dem ersten Drittel war ich ganz geflasht und dachte: „Wow… und du hast noch so viel vor dir… was da wohl noch alles passiert?“. :applause:


    Mit den Charakteren des Buches aus deren verschiedenen Sichtweisen die Handlung erzählt wird, wird man sehr schnell warm und durch die einzelnen Konstellationen steigt man gut durch. Es gibt sowohl Sympathieträger als auch richtige Ekelpakete, die eben in keinem Buch fehlen dürfen. Fabian hat zwar mit dem Umzug von Stockholm nach Helsingborg einen ersten Schritt getan, die Mitglieder seiner Familie einander wieder näher zu bringen, aber ihm steht da noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Es darf einfach nicht sein, dass man zwar unter einem Dach aber dennoch völlig aneinander vorbei lebt. :-?


    Die Darstellungen der Vorgehensweise des Täters sind sehr brutal und aggressiv geschrieben. Ich bin ja relativ schwer zu schocken, aber bei manchen Passagen musste ich schon mal tief Luft holen. Einfach unfassbar, zu was manche Menschen in der Lage sind. :-s


    Besonders gut hat mir gefallen, wie der Autor aktueller Missstände der Gesellschaft in die Haupthandlung eingeflochten hat. Neben familiärer Entfremdung geht es auch um das Thema Mobbing. Er übt hier nicht nur Kritik an den Tätern sondern auch an denen, die „zusehen“ und weg schauen. Er vermittelt deutlich, dass diese Leute auch eine gewisse Schuld trifft, auch wenn sie eigentlich nichts tun. Eben weil sie nichts tun.


    Fazit: Ich bin der Meinung, dass die skandinavische Krimi-Literatur wieder um eine sehr vielversprechende Buchserie erweitert worden ist. Ich kann „Und morgen Du“ absolut weiter empfehlen. Nach nur einem Buch kann ich zwar Stefan Ahnhem noch nicht als Lieblingsautor bezeichnen, aber Potential ist da. :thumleft:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study:  M. Hjorth & H. Rosenfeldt - Die Opfer, die man bringt:musik: Andreas Gruber - Todesreigen
    2019: gelesen: 18 --- gehört: 2

  • Da der Inhalt hier schon sehr gut beschrieben wurde, komme ich direkt zu meiner Meinung zu diesem Buch.


    Aufteilung/Aufbau
    Das Buch gliedert sich in einen 1. Teil (30. Juni – 7. Juli 2010) und einen zweiten Teil (7. - 10. Juli 2010). Es umfasst insgesamt 111 Kapitel, Prolog und Epilog. Die Kapitel sind alle relativ kurz, so dass man immer in die Versuchung kommt doch schnell noch eins zu lesen...und noch eins...und jetzt noch das wirklich letzte für heute...


    Erster Satz
    Er wurde von einer Krähe geweckt, die auf seinem nackten Bauch landete und ihre scharfen Krallen in seine Haut hieb.


    Meine Meinung
    Mit „Und morgen du“ ist Stefan Ahnhem ein durch und durch spannender Krimi gelungen, den ich am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Fall an sich beginnt schon mit einer spannenden Grundidee: ein Mörder ermordetet nach und nach die Mitglieder einer alten Schulklasse, zu der auch der Ermittler Fabian Risk gehörte. Im Gegensatz zu manch anderen skandinavischen Krimis sind die Morde in diesem Buch allerdings doch relativ grausam und auch sehr detailliert geschildert, was mich zum Teil an typisch amerikanische Thriller à la Chris Carter erinnert hat. Wer mit solchen Schilderungen nichts anfangen kann, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen.
    Die Charaktere finde ich allesamt sehr gelungen und gut ausgearbeitet. Im Zentrum steht der einsame Ermittler Fabian Risk, der gerne mal auf eigene Faust loszieht und mit seiner düsteren Vergangenheit kämpft. Er versucht einen beruflichen und privaten Neuanfang in Helsingborg und wird dort Teil eines sympathischen Ermittlerteams, dass verschiedene Typen vereint und vor allem auf eines setzt: auf Teamarbeit. Konflikte sind also schon mal vorprogrammiert. Gleichzeitig gibt es bei dem grenzübergreifenden Kriminalfall eine Art Gegenpart von Fabian auf der dänischen Seite, die Polizistin Dunja Hougaard. Trotz eines widerlichen und geltungssüchtigen Chefs, der seinen persönliche Vorteilen und Annehmlichkeiten Vorrang vor der Lösung des Falls gibt, versucht sie in dem Fall voranzukommen und Fabian und die schwedische Polizei zu unterstützen, wo sie nur kann.
    Auch die Darstellung von Fabians Familie und die damit verbundene Einbindung persönlicher Probleme und Geschehnisse hat mir gefallen – es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich persönlich mag es auch immer sehr gerne, wenn das Privatleben der Ermittler in einem Krimi eine Rolle spielt. Und gerade bei Krimireihen finde ich es besonders spannend, dieses neben dem eigentlichen Fall über die Zeit zu verfolgen.
    Mit der Auflösung und dem Ende war ich ganz zufrieden, es hat für mich zur Geschichte gepasst. Gleichzeitig bleiben allerdings einige Handlungsstränge auf der privaten Ebene offen, und auch Fabians Vergangenheit bleibt noch größtenteils im Dunklen, es werde immer nur Bruchstücke des Puzzles offenbart. Hier hätte ich mir doch noch ein paar mehr Informationen gewünscht. Aber vermutlich hat der Autor sich dies für die weiteren Bände der Reihe aufgehoben, die ich definitiv lesen werde.


    Fazit
    Ein durch und durch spannender Pageturner mit gut ausgearbeiteten Charakteren, allerdings auch recht grausamen Morden. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Auch hier kann ich mich meinen Vorpostern nur anschließen. Ich bin (mal wieder :P )durch Enigmas Rezension auf dieses buch aufmerksam gemacht worden und muss mich dafür bedanken!


    So einen ausgereiften, kreativen und spannenden Thriller habe ich schon lange nicht mehr verschlungen.
    Die Charaktere sind großartig ausgearbeitet und der Mörder ist wahnsinnig kreativ, was seine Folter-/Mordmethoden anbelangt. Zumal ich auch lange gerätselt habe, wer der Mörder sein könnte, scheint doch auf den ersten par Seiten schon alles so deutlich zu sein, ändert sich das tatsächlich später noch.
    Großartig kann man nur den Twist um Fabians Familie am Ende nennen, auch hier möchte ich nicht zuviel verraten.
    Hier vergebe ich sehr gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Am Anfang quittierte ich mit einem tiefen Stoßseufzer, dass Fabian Risk mal wieder ein brillianter Ermittler mit berufsbedingten Eheproblemen ist. Das liest man ja immer wieder, in unzähligen Krimis und Thrillern! Später stellte ich fest, dass er noch ein anderes Klischee bedient: er ist der besessene Einzelkämpfer, der alle Regeln bricht, um den Fall zu lösen, ohne Rücksicht auf die eigene Karriere. Und das macht er oft noch nicht einmal gut.


    Ja, ich hatte mit Fabian Risk so meine Probleme. Vor allem, weil ich nicht nachvollziehen konnte, warum er eigentlich alles im Alleingang angeht! Hinter ihm steht ein motiviertes, fähiges Team, und oft hätte er nur kurz mal zum Handy greifen müssen, um seine Chefin wissen zu lassen, was er herausgefunden hat und was er jetzt vorhat. Einmal kostet seine Eigenmächtigkeit sogar eine unschuldige Person das Leben, und das nimmt ihn weit weniger mit, als es sollte.


    Sympathisch war er mir ohnehin nicht sonderlich. In seiner Schulzeit fehlte ihm anscheinend jegliche Zivilcourage; er schaute einfach weg, während ein anderer Schüler immer wieder auf brutalste Art und Weise gemobbt und gequält wurde. Und auch als Erwachsener schaut er weg, wenn sein eigener Sohn ganz offensichtlich unglücklich ist, weil er immer zu beschäftigt mit seiner Arbeit ist. (Wenn man mit dem Sohn vier Tage lang alleine ist, sollte man dann nicht wenigstens einmal in sein Zimmer gehen und kurz gucken, ob es ihm gut geht, statt ihm nur SMS zu schreiben?)


    Heißt das jetzt, ich fand das Buch schlecht? Jein.


    Zum einen gefielen mir viele der anderen Charaktere gut, wie zum Beispiel die schwedische Polizistin Dunja, die sich mit einem sexistischen Ekel von Chef rumschlagen muss, obwohl sie eigentlich eine richtig gute Ermittlerin ist.


    Und zum anderen fand ich die Geschichte an sich ziemlich originell. Ein Serienkiller, der seine Opfer ihrer (in seinen Augen) gerechten Strafe zuführt: einem brutalen Schläger amputiert er die Hände, einer Lästerzunge reißt er eben diese heraus... Und die Art und Weise, wie er das tut, ist manchmal auf kranke Art und Weise geradezu genial - sozusagen der MacGyver der Serienmörder. Da ist alles bis ins Kleinste durchdacht und inszeniert.


    Die Geschichte wartet auf mit vielen unerwarteten Wendungen. Besonders mit einer ganz bestimmten Sache hat der Autor mich nach Strich und Faden reingelegt - gegen Ende musste ich auf einmal feststellen, dass ich da völlig falsch gelegen hatte! Die Auflösung des Falles war dann auch eine ganz andere, als ich erwartet hatte. Deswegen blieb das Buch für mich auch durchgehend spannend, und ich fieberte, trotz aller Vorbehalte, mit Fabian Risk mit.


    Allerdings war ich mir am Ende ziemlich sicher, dass das im realen Leben niemals so hätte passieren können. Nicht nur, dass der Mörder manchmal geradezu unmenschliche Fähigkeiten an den Tag legt und ein Hauptquartier hat wie ein astreiner Superschurke, aber seine Taten beruhen auf etwas, das ich nicht wirklich glauben konnte. Ohne jetzt schon zu viel zu verraten: mein immer wiederkehrender Gedanke war "Wirklich? Niemand? Nicht einer?"


    Den Schreibstil würde ich als solide bezeichnen. Er ist klar und gut strukturiert, und er liest sich gut und flüssig runter.


    Fazit:
    Auch, wenn ich die Hauptfigur nicht mochte und gegen Ende manches unglaubwürdig fand, ist die Geschichte an sich in meinen Augen doch spannend und originell, die Wendungen (überwiegend) völlig unerwartet und der Schreibstil wirklich nicht schlecht.


    Das Buch schafft es nicht auf die Liste meiner Lieblingsbücher, ich werde die Reihe aber wohl weiterlesen.

  • Inhalt:
    Helsingborg, Südschweden. Kommissar Fabian Risk ist gerade in sein idyllisches Heimatstädtchen zurückgekehrt. Er möchte endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch dann wird in seiner alten Schule eine brutal zugerichtete Leiche gefunden. Daneben liegt ein Klassenfoto. Darauf abgebildet ist Risks alte Klasse, das Gesicht des Mordopfers mit einem Kreuz markiert. Und das ist erst der Beginn einer Mordserie, bei der der Mörder Risk und seiner Familie immer näher kommt.


    Meine Meinung:
    Die Kurzbeschreibung zu diesem Buch war wirklich vielversprechend und die Story machte mich neugierig. Der Anfang fing auch spannend an und hat mir gut gefallen. Doch dann kam der ersten Dämpfer: der Hauptprotagonist Fabian Risk. Risk bedient (fast) jedes Klischee, was es gibt und was ich eigentlich nicht mehr lesen will. Er hat große Eheprobleme, vernachlässigt seine Familie (insbesondere seine Kinder), weiß alles besser und agiert nur im Alleingang. Ach ja-und brillant ist er auch noch :roll: . Leider empfand ich von Anfang an keine Sympathie für ihn und habe auch für einige Aktionen und Alleingänge von ihm kein Verständnis. Ganz im Gegenteil zu der schwedischen Polizistin Dunja. Diese hat mir sehr gut gefallen. Sie ist mutig und intelligent und bietet ihrem Ekel von Chef die Stirn. :thumleft:
    Die Story hat unerwartete Wendungen und konnte mich auch durchaus mal überraschen. Aber je weiter die Geschichte voran ging, desto unglaubwürdiger wurde es für mich. Die Auflösung bzw. das Motiv des Täters fand ich total an den Haaren herbeigezogen. Das ist für mich kein nachvollziehbarer Grund, so viele Menschen zu töten. Da hätte eine andere Person viel mehr Grund dazu gehabt. Ich möchte aber an dieser Stelle nicht zu viel verraten.
    Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge.
    Fazit: Trotz einiger Schwächen vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne, da ich die Grundidee gut finde und zumindest teilweise ganz gut unterhalten wurde. Doch er animiert mich nicht, den nächsten Teil zu kaufen.

    :study:  Christian Piskulla - Der Pacific Crest Trail Killer


    2024: 10 Bücher/ 3.303 Seiten

    SUB: 214

  • Wie schon €nigma erwähnte -der Krimi beginnt sehr vielversprechend -

    Mit seinem schnellen und spannungsreichen Rhythmus ist dieser Thriller gut gestaltet. Die Charaktere der Protagonisten sind gekonnt gezeichnet. Hin und wieder hat man zwar etwas Mühe mit einer Person und diese wird etwas zu extrem dargestellt, wie wenn der Autor noch zusätzlich etwas Dramatik, eigentlich unnötig, in die Geschichte hinein powern wollte. (ich denke dabei unter anderm auch an den Vorgesetzten von Dunja Hougaard)


    Bis Kapitel 86 hat mich der Thriller somit überzeugt, na klar manchmal habe ich schon den Kopf geschüttelt. Allerdings nach diesem Kapitel hatte ich plötzlich genug denn es begann mich zu ärgern - ich mochte Fabian Risk immer weniger, seine Alleingänge wurden mir zu viel, unglaubwürdig (:-, was für ein "Superman") aber auch die ganze Truppe nervte und es war mir bewusst ich muss mich auf weitere Tote gefasst machen. Somit habe ich, ich gebe es gerne zu nur noch quergelesen denn ich wusste ja wer

    Mich interessierte somit nur noch die Motivation denn ich konnte mich darauf einstellen -es wird weitere Tote geben - die Ermittlungen werden weiterhin ein hin und her sein - und schlussendlich nach längerem hinaus zögern der Geschehnisse - der erwartete Showdown.:wink:


    Jedoch werde ich dem Autor eine weitere Chance geben und den Band "Herzsammler" lesen - denn wie ich festgestellt habe ist dieser als "Prequel" zu verstehen.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • "Prequel"

    Bitte, was ist das ?

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler"
    (Philippe Djian
    )


    2021 gelesen: 21


    2022 - gelesen 19

    letzter Buchkauf > 09.11.2022 (1)


    2023 - SuB 01.01.2023 235

    gekauft 5/ gelesen 3 /abgebrochen 2 / SuB 235

    letzter Buchkauf > 10.03.2023 (1) > 19.05.2023 (1) > 13.07.2023 (2)


  • Jedoch werde ich dem Autor eine weitere Chance geben und den Band "Herzsammler" lesen - denn wie ich festgestellt habe ist dieser als "Prequel" zu verstehen.

    Ich bin gespannt auf deine Meinung.

    Mir hat seinerzeit dieser erste Teil ausnehmend gut gefallen und ich freute mich auf diese Fortsetzung, auch wenn es sich dabei um eine Art Vorgeschichte handelte.

    War dann aber beim und nach dem Lesen von Herzsammler extrem enttäuscht und die Reihe für mich beendet.

  • Bitte, was ist das ?

    Sorry - aber mir ist das deutsche Wort nicht gerade eingefallen - Vorgeschichte - Prequel

    Ah, danke :winken:

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler"
    (Philippe Djian
    )


    2021 gelesen: 21


    2022 - gelesen 19

    letzter Buchkauf > 09.11.2022 (1)


    2023 - SuB 01.01.2023 235

    gekauft 5/ gelesen 3 /abgebrochen 2 / SuB 235

    letzter Buchkauf > 10.03.2023 (1) > 19.05.2023 (1) > 13.07.2023 (2)


  • War dann aber beim und nach dem Lesen von Herzsammler extrem enttäuscht und die Reihe für mich beendet.

    Genau so erging es mir auch.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998